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Leselust statt Lesefrust – Kreative Leseförderung mit der App ekidz.eu

Lesen ist das Werkzeug für den Erwerb von Wissen und damit auch für die Aneignung von Welt. Kein Wunder also, dass dem Leselernprozess eine so wichtige Rolle für die kindliche Entwicklung zugeschrieben wird. Der Grundstein wird dabei früh gelegt: Um Kinder auf den Geschmack am späteren Selbstlesen zu bringen, wird die Vorlesestunde zum allabendlichen Ritual erklärt. Was in der Vorschule noch spielerisch anmutet, wird in der Grundschule dann häufig zur lästigen Pflichtaufgabe Nicht selten stellen sich Lustlosigkeit, Frust oder Unsicherheiten ein, welche das Lesenlernen erschweren.

Doch wie kann hier Abhilfe geschaffen werden? Welche Möglichkeiten gibt es, Kinder für diesen langwierig anmutenden Lernprozess zu begeistern?

Da das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen wesentlich durch digitale Medien geprägt und beeinflusst wird, liegt es nahe, diese Tools für die Suche nach Strategien und Lösungen zur Unterstützung der Lese- und Sprachentwicklung von Kindern heranzuziehen. Genau hier möchte die Leseapp ekidz.eu ansetzen. Die Anwendung wurde in Zusammenarbeit von Sprachtherapeut*innen, Kinderbuchautor*innen und Illustrator*innen entwickelt und richtet sich sowohl an Leseanfänger*innen als auch an Kinder mit Leseschwierigkeiten im Alter von fünf bis zehn Jahren. Die App berücksichtigt dabei sowohl die individuelle Lerngeschwindigkeit als auch das Leseausgangsniveau.

Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei vielfältig: so eignet sich die App nicht nur zum Einsatz in diversen Lern- und Unterrichtssettings (Vorschule, Regelunterricht, Einzelförderung), sondern auch für die Anwendung in der Kinder- und Jugendarbeit oder der Elternarbeit. Der Anspruch des digitalen Lerntools ist es, den Spracherwerb der Kinder durch Leseaufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen zu unterstützen und somit eine langfristige und nachhaltige Kompetenzsteigerung zu erzielen. Bislang liegen dafür spannende Bücher zu unterschiedlichen Themen aus Alltag und Wissenschaft sowie vielfältige Textarten (Sachbücher, Geschichten, Märchen, Reime) vor, die das Leseerlebnis mithilfe von liebevoll gestalteten Illustrationen abrunden.

Neben dem Lesen fördert die eKidz.eu-App weitere muttersprachliche Teilkompetenzen, darunter Hören, Schreiben und den Wortschatz. Dafür bietet sie eine Vielzahl an Funktionen, die wir euch bereits 2017 in einem Rezensionsbeitrag vorgestellt haben. Hier könnt ihr diesen noch einmal nachlesen.

Seitdem hat sich jedoch einiges getan: Gerade mit dem Einbruch der Pandemie und der zunehmenden Verlagerung von Lernprozessen in die virtuelle Welt wurden neue Anforderungen und Ansprüche an digitale Lerntechnologien entwickelt. Kein Wunder also, dass die App ihr Angebotsspektrum seitdem stetig erweitert und um neue vielversprechende Funktionen ergänzt hat.

So können Nutzer*innen nach Abschluss der einzelnen Leselektionen nun Verständnisfragen zum Inhalt der Geschichten beantworten, um so spielerisch ihr Textverständnis zu überprüfen. So sollen die Kinder nicht nur zur aktiven Sprachanwendung, sondern auch zum Nachdenken über und zur kreativen Beschäftigung mit dem Gelesenen angeregt werden.

Ebenfalls neu ist, dass die Kinder sich die Texte nicht mehr nur vorlesen lassen, sondern sich in der neuen App-Version selbst beim Lesen aufnehmen können. Dadurch haben sie die Möglichkeit, auf ihre Stimmlage, ihre Sprechgeschwindigkeit sowie sprachliche Betonungen zu achten und somit ihre Aussprache und Artikulation noch besser zu trainieren. Dadurch, dass die Kinder sich ihre Leseaufnahmen beliebig oft anhören können, wird es ihnen erleichtert, sich Fortschritte und Erfolge hinsichtlich der eigenen Leseleistung vor Augen zu führen und damit die Motivation zur Verbesserung der eigenen Fähigkeiten aufrechtzuerhalten.

Lesefehler gehören zum Lernprozess selbstverständlich dazu. Nehmen diese Fehler aber im Laufe der Zeit ein beeinträchtigendes Ausmaß an, werden besondere Hilfestellungen notwendig. Gerade wenn gravierende Schwierigkeiten beim Erlernen von Lese- und Rechtschreibfähigkeiten auftreten, braucht es eine spezifischere Förderung, welche Kinder individuell in ihrem Leseerwerbsprozess unterstützt. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, hat ekidz.eu eine neue Schriftart hinzugefügt, bei der Schriftgröße, Zeilenlänge sowie Buchstaben- und Wortabstand so aufeinander abgestimmt sind, dass sie das Entziffern bzw. das Entschlüsseln von Wörtern und Sätzen erleichtern. Durch den erweiterten Abstand gibt es weniger Ablenkungen und die Störeffekte werden reduziert. Diese zunächst unscheinbare Veränderung sorgt also dafür, dass betroffenen Kindern das Erfassen der Inhalte erleichtert wird und Buchstaben oder ganze Wörter nicht mehr so leicht „überlesen“ werden können.

Das Konzept der digitalen Sprach- und Leseförderung hat im Zuge der Pandemie und der dadurch ausgelösten Verlagerung von Lernprozessen ins Digitale an Bedeutung gewonnen. Die damit einhergehenden Veränderungen der Lernsettings und Lernbedingungen stellen dabei nicht nur hohe Anforderungen an die Lesekompetenz, sondern auch an die Motivationsfähigkeit der Kinder. Aus diesem Grund braucht es digitale Angebote, die nicht nur intuitiv zu bedienen sind, sondern sich flexibel in unterschiedlichen Lernkontexten einsetzen lassen und durch eine anregende Gestaltung zur intensiveren Beschäftigung mit den Lerninhalten einladen.

Die hier vorgestellte App ekidz.eu ist ein solches Positivbeispiel, da sie nicht nur ein selbstbestimmtes und selbstgesteuertes Lesenlernen ermöglicht, sondern in ihrem Aufbau und ihrer Aufmachung unterschiedliche Lernvoraussetzungen berücksichtigt und Lernbegleiter*innen – ob nun Lehrkräften, Erzieher*innen oder Eltern – zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung eines abwechslungsreichen und motivierenden Lesetrainings an die Hand gibt.

Lisa Melzer

 

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