Kampagne zur Aufklärung und Prävention der Verbreitung strafbarer Inhalte
Ein Video im Klassenchat, Bilder, ein Meme, das viral um sich greift – volksverhetzende, gewaltverherrlichende, pornografische Inhalte: in den vergangenen Jahren gab es an bayerischen Schulen vermehrt Fälle, in denen strafbare Inhalte über Netzwerke und Chats verbreitet wurden. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch. Dabei sind sich die Schüler*innen oft gar nicht bewusst, wie schnell sie sich strafbar machen können und was die Folgen sind. Darüber soll die Kampagne „Mach dein Handy nicht zur Waffe“ des Bayerischen Staatsministerium der Justiz und des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus nun aufklären. Mit der Kampagne sollen Schüler*innen für diese Themen sensibilisiert werden. Sie führt Jugendlichen strafrechtliche Konsequenzen vor Augen. Die Aufklärungskampagne hat zuletzt bei den Awards 2021 des renommierten Medienbranchenverbandes Eyes & Ears of Europe vier Preise gewonnen: zweimal Gold (in den Rubriken „Bester Social Spot – non profit” und „Bester Schnitt"), einmal Silber („Bestes Influencer-Marketing") und einmal Bronze („Beste Social-Media-Kampagne").
In Kooperation mit einem der bekanntesten deutschen Influencern, Falco Punch, hat das Justiz- und Kultusministerium ein Video veröffentlicht, in dem anhand typischer Fälle erklärt wird, wie schnell die Handynutzung zu strafbaren Handlungen verleiten kann. Falco Punch zeigt darin, dass ein Smartphone schnell zur Waffe wird, sei es durch die unerlaubte Weitergabe privater Aufnahmen oder „als Transportmittel für illegales Zeug”, durch das Weiterverbreiten und Besitzen pornografischer, gewaltverherrlichender, volksverhetzender Inhalte. Das Video liefert eindrückliche Szenen und spricht mit zahlreichen Schnitt-Effekten das junge Zielpublikum an.
Begleitend dazu werden Materialien für Lehrkräfte und Erziehungsberechtigte bereitgestellt. Anhand von Beispielfällen werden darin die Themen ‚Austausch von Fotos und Videos mit strafbarem Inhalt‘, ‚Unbefugte Aufnahme/Verbreitung von Fotos sowie des gesprochenen Wortes‘, ‚Beleidigungen über das Internet (Cybermobbing)‘ oder ‚Herunterladen von legalen Inhalten auf illegalen Wegen‘ erläutert und die strafrechtlichen Konsequenzen benannt. Außerdem gibt es eine Handlungsempfehlung für Lehrkräfte bei Verdacht auf strafrechtliche Relevanz. Neben der Aufbereitung der Themen für Jugendliche und den Handlungsempfehlungen bietet die Infobroschüre auch weiterführende Links sowie einen Katalog zu relevanten Normen des Strafgesetzbuches (StGB), des Kunsturhebergesetzes (KUG) und des Urhebergesetzes (UrhG). Die Broschüre richtet sich an Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte und möchte diese bei Prävention und Aufklärung unterstützen.
Teaser-/Headerbild: © Mach dein Handy nicht zur Waffe