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Was tun bei rechten Inhalten in Klassenchats?

Neue Handreichung des Bundesverbands Mobile Beratung

 

Neben Nachfragen zu Hausaufgaben und Schularbeits-Terminen, lustigen Memes und Videos, landen immer häufiger auch rechte, rassistische und antisemitische Inhalte in Klassenchats. Diese Problematik stellt Lehrkräfte, Eltern und auch die Schüler*innen selbst vor große Herausforderungen. In der neuen Handreichung ‚Was machen wir denn jetzt?!‘ des Bundesverbands Mobile Beratung (BMB) finden sich konkrete Empfehlungen, Methoden und juristische Hinweise, mit solchen Vorfällen umzugehen. Darin sind erste Antworten und Einschätzungen aus der Beratungspraxis zusammengefasst.

Die Handreichung möchte Pädagog*innen und Eltern Ansätze an die Hand geben, wie mit rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen, sexistischen und anderen diskriminierenden Inhalten in Klassenchats umzugehen ist. Einleitend wird den Eltern und Pädagog*innen nach einer Einführung zur Brisanz solcher Inhalte in Chatgruppen aber auch etwas die Angst genommen. So heißt es, Schüler*innen, die entsprechende Inhalte teilen, seien nicht zwangsläufig dezidiert rechts oder neonazistisch. Man solle sich auch bewusst sein, „wie jugendlicher Humor funktioniert und dass dazu, so schwer nachvollziehbar das mitunter sein mag, eben auch das mutwillige Ausreizen von Grenzen gehören kann“. Neben dem Ansatz, durch Medienkompetenzförderung entsprechenden Geschehnissen vorzubeugen, liefert die Handreichung auch konkrete Hilfestellungen, wenn das Thema in der eigenen Klasse oder bei den eigenen Kindern aufgetaucht ist. Mit zahlreichen Links und Verweisen auf etwa Materialien für den Unterricht, die für verschiedene Formen der Diskriminierung sensibilisieren, oder konkrete Kontakte für Beratung und Unterstützung, gibt es präventive genauso wie akute Hilfestellungen. So kommt etwa die Rechtsanwältin Gesa Stückmann zu Wort, die die Strafbarkeit solcher Fälle erklärt. Sie betont dabei, dass eine kritische Auseinandersetzung stattfinden muss und dass dabei die pädagogische Aufarbeitung vor der Strafanzeige stehen sollte. Die Handreichung verlinkt auf das von ihr initiierte Projekt ‚Law4school‘. Es bietet Beratung zu rechtlichen Fragen und Präventionsmöglichkeiten im Themenfeld Neue Medien. Weitere Unterstützungs- und Beratungsangebote werden am Schluss gelistet.

Auch für pädagogische Fachkräfte im außerschulischen Bereich liefert ‚Was machen wir denn jetzt?!‘ interessante Informationen rund um das Thema Extremismus/Diskriminierung in den Medien. Die Impulse und Methoden können auch gut in medienpädagogische Projekte eingebunden werden und liefern Hilfestellungen, wenn in anderen Kontexten extremistische oder grundsätzlich diskriminierende Ansichten bei Jugendlichen und Kindern beobachtet werden.

Anna-Clara Pentz

 

Zur Handreichung

 

Unter bestellung@bundesverband-mobile-beratung.de kann die Handreichung kostenfrei in Print-Form bestellt werden.


Header-/Teaserbild: Bundesverband Mobile Beratung e.V.

 


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