Zum Hauptinhalt springen

Nachbericht zur Online-Konferenz: Digital achtsam – Kinder und Jugendliche bei einer selbstreflexiven Mediennutzung unterstützen

Anlässlich des Safer Internet Days am 07. Februar veranstaltete das Initiativbüro Gutes Aufwachsen mit Medien eine Online-Konferenz zum Thema ‘Digitale Achtsamkeit im Kinder- und Jugendalter’. Der reflektierte Umgang mit digitalen Medien in unserer digitalisierten Gesellschaft ist von Klein auf ein wichtiger Bestandteil in der Erziehung. Die Veranstaltung richtete sich vor allem an pädagogische Fachkräfte und Erziehende und beinhaltete Vorträge zu Mediensucht, Mediengesundheit und digitales Wohlbefinden. 

Im Auftaktvortrag stellte die Medienpädagogin und -wissenschaftlerin Franziska Seidel von extrazwei grundlegendeAnsätze vor, digitalem Stress vorzubeugen und einen gesunden Medienumgang sowohl im Jugend- als auch im Erwachsenenalter zu etablieren. Dabei wurde der ganzheitliche Ansatz vorgestellt, Medienpädagogik mit Stressmanagement zu kombinieren, um die Vorteile aus der digitalen Mediennutzung zu ziehen, ohne ihren Tücken zu verfallen. Der Einstieg des Vortrags bestand aus zwei selbstreflektierenden Fragen zur eigenen Mediennutzung, die bereits verdeutlichten, wie automatisiert Mediennutzung funktionieren kann. Daraufhin wurden Mediensucht und digitaler Stress behandelt, sowie Tipps für digitales Wohlbefinden gegeben. Spannend war zu erfahren, welche Stressauslöser von digitalen Medien ausgehen und wie diese auf uns wirken. Die verschiedenen Reaktionen und Gefühle, die Social-Media-Inhalte in uns hervorrufen, rauben uns beispielweise auf Dauer viel Energie und stressen somit zusätzlich zu alltäglichen Aufgaben. Als erste helfende Tipps nannte Franziska Seidel diesen digitalen Stress zu erkennen, die eigene Nutzungszeit zu überschauen und Strategien zum bewussten Medienumgang zu etablieren. 

Im sich anschließenden Vortrag stellte Kristin Langer vom Elternratgeber Schau hin!Was dein Kind mit Medien macht verschiedene Methoden zur Medienreflektion vor und erläuterte deren Bedeutung für Kinder und Jugendliche. Aus Sicht der Jugendlichen verdeutlichte Kristin Langer, welche Rolle digitale Medien für die Heranwachsenden spielen und wie innerhalb der Familie gemeinsam Lösungen für einen  bewussten Medienumgang gefunden werden können. Anhand praktischer Fallbeispiele aus der Beratung verdeutlichte sie, wie Alternativen zur digitalen Mediennutzung gefunden und neue Routinen etabliert werden können. Dabei betonte sie auch die Möglichkeit, Medien kreativ einzusetzen, um Kindern Alternativen zum reinen Medienkonsum zu bieten.  

Der Abschlussvortrag von Gesa Lindenau stellte die Organisation JUUUPORT vor, eine Online-Beratung von Jugendlichen für Jugendliche. Die Plattform bietet Hilfestellungen bei Fragen und Problemen zu Cybermobbing, Datenschutz und Co. Die Beratung wird meist von den JUUUPORT-Scouts übernommen, das sind junge Menschen, die für die Beratung explizit ausgebildet werden. Gesa Lindenau stellte die Tätigkeiten und Beratungsangebote der Organisation vor und ging auf Beispielanfragen hilfesuchender Jugendlicher ein. Diese gewährleisteten einen kleinen Einblick in den Alltag beratungstätiger Organisationen und verdeutlichte, wie viele junge Menschen betroffen und verzweifelt sind mit der Situation des „Online-Ausgeliefert-Seins“. Deshalb ist es wichtig, über Beratungsangebote zu informieren und diese wahrzunehmen. JUUUPORT bietet Jugendlichen Hilfe zur Selbsthilfe und klärt auf.  

Bereits zu Beginn der Konferenz wurde deutlich: Digitale Achtsamkeit betrifft uns alle. Auch im Erwachsenenalter muss digitale Achtsamkeit eine Rolle spielen, nicht zuletzt, um als Elternteil oder pädagogische Fachkraft eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Im Kinder- und Jugendalter ist es besonders wichtig, die Heranwachsenden dabei zu unterstützen, den eigenen Medienumgang zu reflektieren und zu hinterfragen. Für Fachkräfte und Eltern sei es hierbei wichtig, dass nicht etwa Verbote im Vordergrund stehen – sondern das gemeinsame Reflektieren, Suchen nach Alternativen und die Aufklärung über den Einfluss, den digitale Medien auf uns haben. Nur so können Kinder verstehen, dass die Faszination, die von den kleinen und großen Bildschirmen ausgeht, trügerisch sein kann. 

 

Luisa Giebler 

 


Zurück

Kontakt

merz | medien + erziehung ist die unabhängige medienpädagogische Fachzeitschrift in Deutschland, in der Themen der Medienpädagogik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Beschäftigen auch Sie sich mit diesem Themenbereich und möchten gerne selbst in merz veröffentlichen? Wir freuen uns immer über Einsendungen über Projekte aus Forschung und Praxis, über Rezensionen, Veranstaltungshinweise und natürlich Anregungen. 

 

Redaktion

merz | medien + erziehung
Kati Struckmeyer und Swenja Wütscher
Arnulfstraße 205
80634 München

+49 89 689 89 120
+49 89 689 89 111
merz@jff.de

Verlag

kopaed verlagsgmbh
Arnulfstr. 205
D-80634 München

+49 89 688 900 98
+49  89 689 19 12
www.kopaed.de
info@kopaed.de

Herausgeber*in

Kathrin Demmler | Prof. Dr. Bernd Schorb
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

Rechtsträger

JFF – Jugend Film Fernsehen e. V.
Arnulfstraße 205
80634 München

+49 68 989 0
+49 68 989 111
www.jff.de
jff@jff.de

Kontaktformular

Kontaktformular


Anmeldung zum merz-Newsletter

Hier können Sie sich zum merz-Newsletter anmelden.  Datenschutzerklärung.

Ich willige in die Verarbeitung meiner Daten zum Newsletter-Versand ein und habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen.