Knapp drei Viertel der Sechs- bis 13-Jährigen schauen (fast) täglich fern. Das ist ein Ergebnis der KIM-Studie 2018 des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest, die ihren Fokus auf die Bewegtbildnutzung innerhalb der Familie legt.
Das Fernsehen spielt im kindlichen Medienalltag nach wie vor die größte Rolle. Dies gilt vor allem für das lineare Fernsehen, das als Ausspielweg von 95 Prozent der Kinder mindestens wöchentlich genutzt wird. Auch neue, nichtlineare Angebotsformen wie Streamingdienste und Video-Plattformen gewinnen zunehmend an Bedeutung. So schauen 21 Prozent der Kinder, die das Internet nutzen, (fast) jeden Tag Videos auf YouTube. 35 Prozent nutzen die Plattform ein- oder mehrmals pro Woche, weitere 19 Prozent zumindest selten.
Neben der Rezeption von Webvideos (56 %) zählen zu den regelmäßig von Kindern ausgeübten Online-Tätigkeiten vor allem die Nutzung von Suchmaschinen (65 %), das Verschicken von WhatsApp-Nachrichten (62 %), die Beschäftigung mit zielgruppenspezifischen Web-Angeboten (41 %) und das ziellose Surfen im Internet (37 %). Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzer für alle Tätigkeiten – mit Ausnahme der Nutzung eigens für Kinder konzipierter Websites.
Doch nicht nur der Unterhaltungs- und Kommunikationsaspekt, auch der schulische Kontext der Internetnutzung ist für Kinder von Relevanz. Fast die Hälfte (43 %) der interneterfahrenen Kinder nutzt Online-Angebote als Lern- und Hausaufgabenhilfe. Dabei wird bei offenen Fragen vor allem auf Google zurückgegriffen, aber auch Lernvideos auf YouTube werden gerne genutzt. Im Schulunterricht selbst sind digitale Mediengeräte weniger präsent. Etwa ein Drittel (31 %) der Schülerinnen und Schüler nutzt zur Recherche und Textverarbeitung im Rahmen des Unterrichts mindestens einmal pro Woche einen stationären PC. Die Nutzung mobiler Geräte wie Smartphones und Handys (16 %) sowie Notebooks und Laptops (15 %) spielen im Schulalltag eine eher untergeordnete Rolle.
Für die zweijährliche Repräsentativbefragung wurden von Mai bis Juni 2018 insgesamt 1.231 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren sowie deren Haupterziehende in ganz Deutschland befragt.