Jasmine Zhang, Doktorandin im Fach Klinische Psychologie an der University of Waterloo fand in einer multinationalen Studie heraus, dass ein Zusammenhang zwischen dem digitalen Medienkonsum von Eltern und ihren Erziehungspraktiken besteht. Durchschnittlich verbringen sie drei bis vier Stunden am Tag vor den Bildschirmen. "We found instances of what we call teleconference, when technology intrudes into a person's interactions with other people, that was related to more negative parenting outcomes", erklärte Jasmin Zhang in einem Interview mit Newsday von der BBC. Das Ausmaß des Medienkonsums kann einen nachweislich negativen Einfluss auf die Erziehung haben. Eltern, die sich mithilfe von Bildschirmmedien entspannen und dadurch einen höheren Medienkonsum aufweisen, sind leichter gereizt und tendieren eher dazu ihre Kinder anzuschreien. Jasmine Zhang macht jedoch deutlich, dass Medien auch positive Effekte haben. Zum Beispiel kann das Pflegen von sozialen Kontakten über digitale Plattformen zu einer geringeren Anfälligkeit für Angststörungen oder Depressionen führen.
Wichtig ist es, dass wir den Bezug zur Wirklichkeit nicht verlieren und ein reflexives Verhältnis gegenüber unserer Mediennutzung aufbauen. Warum nutze ich bestimmte Medien? Wie fühle ich mich vor und nach der Nutzung? Diese Fragen sollte man sich selbst beantworten können. Nutzer*innen müssen sich vor Augen halten, welche Folgen hohe Mediennutzungszeiten und Eskapismus in Sozialen Medien auf den Familienalltag und das Wohlbefinden der Kinder hat.
Newsday - Does spending a lot of time on your phone affect your parenting skills? - BBC Sounds
Katharina Stengl