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Pädagogischer Medienpreis und Medien-Mitmach-Parcours – dieses Jahr in Präsenz!

Ein Bericht

Auch in diesem Jahr fanden die Veranstaltungen des  Pädagogischen Medienpreises und der Medien-Mitmach-Parcours statt. Mit dem Pädagogischen Medienpreis werden seit 1998 digitale mediale Angebot für Kinder und Jugendliche ausgezeichnet, welches durch eine Jury das Prädikat ,pädagogisch wertvoll‘ erhalten haben. Die Jury setzt sich nicht nur aus Eltern, pädagogischen Tätigen und Expert*innen zusammen, sondern auch aus Kindern und Jugendlichen. Mit Hilfe des Pädagogischen Medienpreises wird das Ziel verfolgt, Eltern und pädagogisch tätigen Menschen zu mehr Orientierung im schwer durchschaubaren Multimedia-Markt zu verhelfen. Ins Leben gerufen wurde der Pädagogische Medienpreis von Hans-Jürgen Palme, welcher Vorstand des SIN (Studio im Netz) ist. Das Besondere dieses Jahr –  die Veranstaltung wurde in Zeiten der Pandemie erstmalig wieder in Präsenz in München dargeboten. Hierfür traf sich am 2.11 ein bunt gemischtes Publikum von rund 200 Kindern bis Erwachsenen am Gasteig HP8 in der Halle X in Sendling. Gespannt wurde dem Programm entgegengefiebert, welches neben der angekündigten Preisverleihung auch das ein oder andere überraschende Highlight offenbarte.

Die Preisverleihung dauerte eine gute Stunde. Zuschauer*innen wurden durch den Abend von Björn Friedrich (Medienpädagoge M.A. & Geschäftsführung SIN) und von Sonja di Vetta (Sozialpädagogin & Geschäftsführung SIN) geleitet. Die Preisverleihung begann zunächst mit einer ausführlichen Begrüßung, wo Friedrich die Wichtigkeit hervorhob, dass „die Stimmen der Jugendlichen und Kinder gewürdigt werden“. Daraufhin erläuterte Palme den Grund für die Entstehung des Pädagogischen Medienpreises, dass darüber informiert werden könne, welche tollen Spiele für Kinder geeignet seien. Nach Palmes Worten sollen Hersteller*innen und Entwickler*innen miteinbezogen werden. Zudem sagte Palme: „Mit Hilfe des Medienparcours können die Kinder dann mit den Entwicklern in Kontakt treten“. Daraufhin fand das erste überraschende Highlight des Abends statt. Durch ein interaktives Quiz bekamen die Kinder im Publikum die Chance, Filme und Spiele zu erraten. Dies sorgte für große Freude und die richtigen Antworten wurden schnell erraten.

Erst daraufhin wurden die Preisträger*innen vorgestellt. Dies waren die Hersteller*innen/ Entwickler*innen der einzelnen Angebote. Insgesamt wurden in drei Kategorien Preise für Spiele, Podcasts und weitere mediale Angebote vergeben:

 

  1. Angebote für Kinder
  2. Angebote für Jugendliche
  3. Angebote für die pädagogische Praxis

 

Hierfür wurde dem Publikum zunächst eine Art Trailer des Medienprodukts gezeigt, welcher von dem SIN produziert wurde. Aufregend hierbei war es, dass Kinder und Jugendliche aus der jeweiligen Zielgruppe die Funktionsweisen erläuterten. Somit konnten die Zuschauer*innen bereits vor dem Testen im Medien-Mitmach-Parcours einen Einblick in die Bandbreite an preisgekrönten Angeboten erhalten. Die letzte Kategorie ,Angebote für die pädagogische Praxis‘ stellte eine Besonderheit dar, da sie neu gegründet wurde. Hiermit sollen nach den Worten  Friedrichs „gelungene Angebote und Materialien für Schulen, Kitas und die außerschulische Arbeit“ gewürdigt werden. Die ,Angebote für die pädagogische Praxis‘ wurden im Rahmen der ,Angebote für Kinder‘ und ,Angebote für Jugendliche‘ vorgestellt. Zwischen den Preisverleihungen fand ein zweites überraschendes Highlight statt, nämlich der Aufritt einer Tanzgruppe aus einer Kindertagesstätte.

Es gilt hervorzuheben, dass nicht alle Preisträger*innen vor Ort den Preis entgegennehmen konnten, da sie mitunter in den USA arbeiteten. Aufgrund der Bandbreite preisgekrönter Medien werden im Folgenden einige der medialen Angebote vorgestellt, deren Preisträger*innen persönlich vor Ort anwesend sein konnten. Die Pädagogische Empfehlung in Klammern wurde von dem SIN übernommen.

 

Einige ausgezeichnete mediale Angebote

1. Angebote für Kinder

Gibbon ­– Beyond the trees (Pädagogische Empfehlung: ab 7 Jahren)

Gibbons sind von dem Aussterben bedroht. In dem Spiel stellt die Spielfigur einen Gibbon dar, mit welchem sich der*die Spieler*in durch den Dschungel schwingt. Das Spiel überzeugt die Jury aufgrund der Atmosphäre, dem malerischen Design und der stimmungsvollen Musik. In dem Spiel werden Kinder auch mit den Auswirkungen des Menschen auf die Lebenswelt von Gibbons konfrontiert. Doch wird dies für Kinder als angemessen empfunden. Der Entwickler Clemens Scott erwähnte, dass es von der Idee bis zu dem fertigen Endprodukt drei Jahre gedauert habe.

 

1.1 Angebote für Kinder aus der pädagogischen Praxis

Candli (Pädagogische Empfehlung: ab 10 Jahren)

Das Spiel Candli ermöglicht Kindern, dass sie ihre eigenen digitalen Spiele konzipieren. Die Spielinhalte werden hierfür zunächst auf einem Blatt Papier gezeichnet und dann fotografiert. In Candli können diese dann eingepeist werden. Doch nicht nur konzipieren und spielen können Kinder in Candli, sondern erwerben sie auch erste Kenntnisse im Programmieren.

 

2. Angebote für Jugendliche

Endling – Extinction is forever (Pädagogische Empfehlung: ab 13 Jahren)

In dem Spiel Endling – Extinction is forever nimmt der*die Spieler*in die Rolle einer Fuchsmutter ein. Diese lebt in einer von Menschen beeinflussten Umwelt und möchte überleben. Dabei folgen ihr ihre Welpen, um welche es sich zu kümmern gilt. Die Veränderungen der Umwelt beeinträchtigen die Futtersuche und es wimmelt von Gefahren. Der Entwickler Phillipp Nägelsbach erläuterte hierzu: „Das Spiel liefert keine Antworten auf Klima und Umweltschutz, sondern die Leute sollen sich selbst Gedanken machen und Lösungen finden.“

 

2.1 Angebote für Jugendliche aus der pädagogischen Praxis

Online-Kinosäle der Schule des Sehens  (Pädagogische Empfehlung: ab 10 Jahren)

Die Online-Kinosäle der Schule des Sehens bieten über ihre Webseite drei Kurzfilme an, welche nicht nur in der Schule angeschaut werden können, sondern auch zur Diskussion anregen. Sie behandeln unterschiedliche Themen, wie Flucht und Migration. Bei den Entwickler*innen kam die Idee in der Corona-Pandemie auf, wo Filme lediglich Online angeschaut werden konnten. Neben den Kurzfilmen können Begleitmaterialien heruntergeladen werden. Da die Materialien unter anderem schnell angeeignet werden können, sind sie laut Jury gut für Lehrkräfte geeignet.

 

Der Medien-Mitmach-Parcours  

Nach der Preisverleihung durfte von Kindern und Erwachsenen der Medien-Mitmach-Parcours in der Halle E des Gasteigs erkundet werden. Der Aufbau war sehr übersichtlich gestaltet, da jedem*r Preisträger*in ein eigener Stand gewidmet war, wo die Medienprodukte ausgiebig getestet werden konnten. Hier war die Spannung groß und es wurde versucht den Wünschen der Kindern gerecht zu werden. So konnten nicht nur die Spiele, sondern auch die Preisträger*innen kennengelernt werden. Auch für Eltern bot der Medien-Mitmach-Parcours eine großartige Chance, sich tiefergehend mit medialen Angeboten auseinanderzusetzen. Somit bestand die Möglichkeit abzuwägen, inwiefern sich die medialen Angebote in die Erziehung integrieren lassen. Es wurde viel gelacht und gestaunt!

Abschließend gilt es hervorzuheben, dass der Pädagogische Medienpreis durch die Vielzahl an prämierten Medienprodukten eine schöne Veranstaltung darstellte. Er punktet durch das Ansprechen einer breiten Zielgruppe, da sich sowohl Kindern als auch Eltern über die preisgekrönten Medienangebote informieren konnten. Abgerundet wurde das breite Programm durch das Angebot des Medien-Mitmach-Parcours. Für die Medienpädagogik ist der Preis auch deshalb bedeutsam, da er auf die Chancen von digitalen Medien sowohl für die pädagogische Erziehung zu Hause als auch für Bildungsinstitutionen aufmerksam macht.

 

WEITERE INFORMATIONEN ZUM PÄDAGOGISCHEN MEDIENPREIS

ALLE PRÄMIERTEN MEDIENANGEBOTE IN DER ÜBERSICHT

INFORMATIONEN ZU DEM SIN

      Judith Bittner


Diese Meldung basiert auf Aussagen und eigenen Eindrücken der Veranstaltung vor Ort und auf zur Verfügung gestelltes Pressematerial.

Header und Teaserbild: ©  SIN- Studio im Netz e. V., die Fotos und Logos liegen bei der*dem jeweiligen Hersteller*in  (bearbeitet mit Canva)


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Herausgeber*in

Kathrin Demmler | Prof. Dr. Bernd Schorb
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