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Warum man auf Algorithmen super tanzen kann

Buchrezension zu ‚Keine P@nik, ist nur Technik‘

 

Kenza Ait Si Abbou hat eine Mission. Die studierte Ingenieurin möchte uns die Angst vor neuen Technologien, IT und Künstlicher Intelligenz (kurz: KI) nehmen und gleichzeitig unsere Freude daran wecken. „Wie so viele Nerds wünsche ich mir, dass Kenntnisse über Codes, Computer und Digitalisierung irgendwann so alltäglich sind wie das perfekte Risotto-Rezept oder die Fähigkeit, einen Fahrradplatten zu reparieren“, schreibt sie im Vorwort von ‚Keine P@nik, ist nur Technik‘.

Anlässlich des diesjährigen Weltfrauentags hat die leitende Managerin für Robotik und künstliche Intelligenz bei der Deutschen Telekom ihr aktuelles Buch kürzlich im Rahmen eines Online-Talks des Museums für Kommunikation Nürnberg vorgestellt. Dabei betonte sie die gesellschaftliche  Verantwortung, wenn von KI gesteuerte Maschinen immer wichtiger werden: „Die Algorithmen sind nicht das Problem, sondern die Daten mit denen sie trainiert werden. Diese historischen Daten sind ein Abbild unserer Gesellschaft.“

Mit ihrem Buch möchte die KI-Expertin deshalb gerade Leser*innen ansprechen, die nicht ständig in der digitalen Welt unterwegs sind. Unterhaltsam und verständlich erläutert sie alles Wissenswerte rund um KI und deren Methoden: „Algorithmen sind nichts anderes als eine Reihung von Schritten, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen. […] Ähnlich wie Köche, die Rezepte für andere Menschen schreiben, schreiben Programmiererinnen Algorithmen für Maschinen, damit diese bestimmte Aufgaben richtig für uns lösen.“ All das erobert immer mehr unseren Alltag, sei es im Gesundheitswesen oder bei der Suche nach dem perfekten Job und der großen Liebe.

Das über 200-seitige Buch mit seinen 13 Kapiteln sollte Multiplikatoren in Erwachsenenbildung, Schule und Medienpädagogik dazu animieren und motivieren dem Themenkomplex künstliche Intelligenz einen hohen Stellenwert in der pädagogischen Vermittlungsarbeit einzuräumen. 

Die Autorin plädiert zudem dafür, Mädchen und Frauen an technologische Arbeitsfelder heranzuführen: „Dass Mädchen und Frauen sich nicht für Mathematik oder Technik interessieren können, ist weder nachvollziehbar noch akzeptabel – denn die negativen Konsequenzen für unsere Gesellschaft als Ganzes sind massiv.“ Zugleich geht Kenza Ait Si Abbou davon aus, dass KI immer mehr im Alltag präsent sein wird: „Dass jemand heute von der KI beruflich nicht betroffen ist, heißt nicht, dass es noch lange so bleibt. Unser Leben verändert sich durch den Einsatz der Technik, und das wird nach und nach alle Aspekte umfassen.“

Die Lektüre des Buchs ist zudem eine gute Inspirationsquelle und mögliche Entscheidungshilfe für Schüler*innen, die sich für eine Berufsausbildung oder ein Studium im IT-Bereich interessieren. – Ganz nach der Devise: Keine Panik, ist nur Technik!

Heinrike Paulus

 

Kenza Ait Si Abbou (2020): Keine P@nik, ist nur Technik. Warum man auf Algorithmen super tanzen kann und wie wir ihnen den Takt vorgeben. München: Gräfe und Unzer Verlag. 224 S., 16,99 €.

 

Online-Tipp:

Wer die Inhalte von ‚Keine P@anik, ist nur Technik‘ vertiefen möchte, kann dies etwa mit dem kostenlosen Online-Kurs der Universität Helsinki ‚Elements of AI‘. Dieser gibt spannende Einblicke in der Welt der Künstlichen Intelligenz (englisch: Artificial Intelligence bzw. AI): Was ist KI? Wie lassen sich mit KI Probleme lösen? Wie funktioniert maschinelles Lernen?

Die Kurse kombinieren theoretische Wissensvermittlung mit praktischen Übungen. Dabei können die Teilnehmer*innen ihr Lerntempo selbst bestimmen.

 

Weitere Informationen:

https://www.elementsofai.de

https://course.elementsofai.com/de/


Teaser- und Header Bild: Coverabbildung Gräfe und Unzer Verlag


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