Kirchliche Aktionswoche Generation Z(ukunft) widmet sich Sorgen von jungen Menschen.
Unter dem Motto Generation Z(ukunft). Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive widmet sich vom 22. bis 29. April 2023 die 28. „Woche für das Leben“ den Sorgen junger Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren. Mit der Aktionswoche wollen Katholische und Evangelische Kirche in Deutschland Menschen in Kirche und Gesellschaft für die Würde des menschlichen Lebens sensibilisieren. Gerade die Zeiten der Isolation durch die Pandemie sowie die Verunsicherung durch den Krieg in der Ukraine oder den Klimawandel gehen an der jungen Generation nicht spurlos vorüber. Laufend werden die jungen Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind und es nicht zuletzt durch das Homeschooling der vergangenen Jahre gewohnt sind ständig online zu sein, mit nur schwer zu verarbeitenden Bildern und Hiobsbotschaften überflutet. Eine ganze Generation treibt vor all diesen Entwicklungen deshalb die Frage um: „Wenn ich nicht weiß, was morgen sein wird – wie soll ich mich dann heute entscheiden? Die jungen Menschen verbindet die Erfahrung in einer unsicheren Welt zu leben. Sie mussten und müssen Einbußen in einer sehr entscheidenden Phase ihrer sozialen Entwicklung hinnehmen. Bisweilen kann die Sinnfrage für junge Menschen bedrängend oder überfordernd sein. Begleitung, Hilfe und Hoffnung werden in dieser Situation mehr denn je benötigt.
Die Katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben ein gemeinsames, kostenfreies Themenheft herausgegeben. Auf rund 40 Seiten wird die Situation der jungen Generation unter anderem mit Beiträgen aus Medizin, Soziologie, Pädagogik oder Seelsorge diskutiert und hinterfragt. „Die Frage nach Sinn und Sinnhaftigkeit orientiert das Denken und Handeln der Generation Z ohnehin stark“, schreiben Annette Kurschus, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz in ihrem gemeinsamen Vorwort. „Nicht selten wurden tiefgreifende Zukunftsängste und existenzielle Krisen bis hin zu Suizidgedanken oder gar suizidalen Handlungen bei jungen Menschen ausgelöst“, heißt es weiter.
„Suizide sind bei Jugendlichen in Deutschland nach Unfällen die zweithäufigste Todesursache“, schreiben die Medizinprofessorin Katja Becker und die promovierte Psychologin Daria Kasperzack der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Marburg. „Der Wunsch, sich das Leben zu nehmen, speist sich insbesondere aus der Wahrnehmung, eine Last für andere zu sein, sowie einem fehlenden Zugehörigkeitserleben (d.h. der oder die Betroffene hat das Gefühl, nicht Teil einer wertgeschätzten Gruppe zu sein). Letzteres ist zum Beispiel gegeben bei Jugendlichen, die Mobbing oder abwertende Äußerungen (persönlich oder in Social Media) erfahren haben.“ Bisweilen ist dieses Thema im gesellschaftlichen Diskurs immer noch ein Tabu. Vor diesem Hintergrund werden Praxisangebote vorgestellt, die sich an suizidgefährdete Jugendliche richten: Die TelefonSeelsorge hat die generationsübergreifende App KrisenKompass für iOS- und Android-Smartphones entwickelt. Sie wendet sich an Menschen in suizidalen Krisen und an deren Angehörige. Der Deutsche Caritasverband e.V. hat ein anonymes und kostenfreies Online-Beratungsangebot für verzweifelte Jugendliche etabliert. Betreut wird das Peer-Projekt von ausgebildeten Ehrenamtlichen im Alter von 16 bis 25 Jahren. „Als erste Kon-taktaufnahme reichen ein »Hallo« und ein paar Sätze. Die erste Antwort kommt von einer hauptamtlichen Fachkraft, die dann die Beratung an einen Peer weitergibt.“ 1.400 Jugendliche werden im Schnitt pro Jahr von 330 ehrenamtlichen Peers beraten.
Veranstaltungen:
Anlässlich der „Woche für das Leben“ beteiligen sich Gemeinden, Institutionen und Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirche mit Gottesdiensten und Veranstaltungen. Die diesjährige Woche für das Leben wird am 22. April 2023 in Osnabrück mit einem ökumenischen Festgottesdienst eröffnet.
Das Themenheft ist online als PDF verfügbar sowie als gedruckte Ausgabe hier bestellbar.
Weitere Informationen zum Programm
Online-Beratungsangebot des Deutschen Caritasverbands
Heinrike Paulus
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