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‚Flieg, Dino‘ – Ein Spiel zur Auseinandersetzung mit Sucht in der Familie

Spielerisch mit Kleinkindern die Gefühlswelt erkunden und dabei niedrigschwellig Sucht-Problematiken in Familien thematisieren 

 

Wenn Eltern oder Bezugspersonen mit Sucht-Problemen zu kämpfen haben, sind nicht selten schon die Kleinsten betroffen. Mit der sogenannten Co-Abhängigkeit haben Kinder aus Familien mit Suchtproblemen ein schweres Päckchen zu tragen. Die NACOA – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e. V. hat dafür mit Flieg, Dino eigens ein Würfelspiel konzipiert, dass die Möglichkeit bietet, sich mit den Auswirkungen von Sucht in einer Familie zu beschäftigen.  

Gemeinsam mit dem Flugdino Tika und seinen Freund*innen können Kinder ab vier Jahren bei diesem Würfelspiel in die Welt der Gefühle eintauchen. Mit liebevoll gestalteten Szenekarten und Gefühle-Würfeln beobachten die Kinder mit Tika die anderen Dinos im Dinoland bei ihren Erfahrungen mit Stolz und Freude, aber auch Momente von Traurigkeit, Wut, Angst oder Scham. Dabei gilt es, Tika zu helfen, dass er an den Gefühlen wächst und größer und stärker wird. Tika ist noch sehr unerfahren, hat kaum Federn und kann daher auch noch nicht fliegen. Mit jeder Szenekarte erwürfeln die Kinder die auf den Spielkarten dargestellten Gefühle und erspielen sich dabei Federn für Tikas Federkleid. Das ist wichtig, damit er losfliegen und sich in Sicherheit bringen und die anderen Dino-Familien warnen kann, denn der Vulkan im Dinoland droht auszubrechen. 

Neben Szenekarten, die Situationen rund um Alkohol- oder Drogenkonsum darstellen, gibt es auch Situationen, die verschiedene Aspekte von Medienkonsum thematisieren. So zeigt eine Karte drei ängstliche Dinos, die einen gruseligen Film schauen. Auf einer anderen Karte wiederum hat ein sehr wütender großer Dino eine Fernbedienung in der Hand und schimpft einen kleinen, ängstlichen Dino. Ob hier der große Dino ungestört einen Film schauen wollte oder der kleine Dino heimlich einen Film geschaut hat und es deswegen zu Streit kam, bleibt dabei den Kindern überlassen. So können individuelle Erfahrungen besprochen werden. Außerdem zeigt eine Szenekarte einen erwachsenen Dino, der wütend auf sein Handy schaut und einen traurigen kleinen Dino, der eigentlich ein gemaltes Bild von sich zeigen möchte, aber scheinbar ignoriert wird. Im medienpädagogischen Kontext kann das Spiel daher gut genutzt werden, um mit Kindern über Medienkonsum ins Gespräch zu kommen. 

Das Spiel wurde zum Einsatz in Kitas konzipiert und enthält pädagogisches Begleitmaterial mit praktischen Tipps. In den Materialien gibt es zudem Spielvarianten für unterschiedliche Altersgruppen. Pädagogische Fachkräfte erhalten hilfreiche Informationen zum Umgang mit Kindern mit Sucht-Problematiken in der Familie und können sich über weitere Hilfsangebote informieren.  

Unterstützt wurde die Entwicklung des Spiels vom LaGeSo Berlin. Das Spiel kann für 29 Euro bei NACOA Deutschland und bei Playing History bestellt werden. 

 

Anna-Clara Pentz 

 

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