Tatjana Hampe
Beiträge in merz
- Tatjana Hampe: Milli-Metha
Tatjana Hampe: Milli-Metha
Milli-Metha: Meine Zähne. CD-ROM (WIN), Pentium 300MHz (Mindestanforderung), 64 MB RAM, CD-ROM-Laufwerk (achtfache Geschwindigkeit), DirectX kompatible Grafik- und Soundkarte, Win 98/ME/2000/XP. Berlin: Tivola, 2006. 19,99 €
Kinder drücken sich gern mal vor dem Zähneputzen – über den möglichen Schaden wissen sie jedoch nicht Bescheid. Doch Milli-Metha weiß Rat und vermittelt Kindern ab fünf Jahren alles Wissenswerte über Zähne, Zahnpflege und Zahnarztbesuch. Zu Beginn erstellt man sich seine eigene Karteikarte, danach darf man in die Praxis von Dr. Weiß. In seiner Praxis kann man zwischen verschiedenen Spielstationen wählen:Gute oder schlechte Nahrung: Hier soll erkannt werden, welche Nahrungsmittel gut und welche schlecht für die Zähne sind. Die gute Nahrung soll in einem Einkaufswagen aufgefangen werden.Zarkanoid: Mit Hilfe einer Zahnbürste, die einen Zahnpastaball nach oben schießt, müssen
- Tatjana Hampe: Ramadan
Tatjana Hampe: Ramadan
FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (2006). Islamische Feste in Deutschland: Ramadan. (Bestell-Nr. 46 10538) 25,- € (Einzellizenz), 60,- € (Schullizenz)
Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders, in dem die Offenbarung des Korans an Mohammed begann. In diesem Monat wird der gesamte Koran gelesen und das Gebot des Fastens soll erfüllt werden. Auch in Deutschland wird der Festmonat jährlich von zahlreichen Muslimen gefeiert.
Der Film liefert Kindern einen guten Einstieg in den Islam und weist darauf hin, wie das Fest in Deutschland gefeiert wird, indem er neben Koranauszügen und Gebeten in der Moschee auch die Feierlichkeiten in der Familie und im Ramadan-Zelt aufzeigt und die Fragen „Was heißt Ramadan?“, „Wann wird Ramadan gefeiert?“ und „Warum wird im Ramadan gefastet?“ beantwortet. Zusätzlich setzt sich der Film auch mit interkulturellen Aspekten auseinander und thematisiert Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zwischen der Bibel und dem Koran. Innerhalb von 18 Minuten liefert der Film einen gut zusammengefassten und in einfacher Sprache erklärten Beitrag über den muslimischen Festmonat und lässt sich, unterstützt durch Begleitmaterial, sehr gut im Unterricht (empfohlen für Allgemeinbildende Schulen, dritte bis siebte Klasse) einsetzen. Dabei werden nicht-muslimische Kinder wohl viel Neues über eine andere Religion erfahren, aber auch für muslimische Kinder sind neue Kenntnisse und neue interkulturelle Ansätze mit ihren Bräuchen und Traditionen möglich.
- Tatjana Hampe: Das Parfum
Tatjana Hampe: Das Parfum
Von Patrick Süskinds Roman „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“, der in gewisser Weise auch zum Bildungskann gehört und immer wieder auf der Literaturliste der Oberstufe steht, wurden weltweit bisher etwa 15 Millionen Exemplare verkauft. 2001 sicherte sich Bernd Eichinger die Filmrechte, nachdem Süskind sich 15 Jahre geweigert hatte diese zu verkaufen. Zusammen mit Andrew Birkin und Tom Tykwer, der später auch die Regie übernahm, schrieb er das Drehbuch zu dem Weltbestseller und füllt mit seinem Film inzwischen auch die Kinosäle. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge Parfumeur-Geselle Jean Baptiste Grenouille, der sich in einer für einen Adoleszenten eigentlich nicht untypischen Situation befindet. Er ist auf der Suche nach sich selbst. Was bei ihm anders ist als bei anderen jungen Menschen: Grenouille identifiziert Menschen und damit auch sich selbst über den Geruch ...Die Geschichte beginnt 1760: In der südfranzösischen Stadt Grasse warten Tausende auf die Hinrichtung von Grenouille (Ben Wishaw), der 22 Jahre zuvor unter unwürdigen Bedingungen auf dem Pariser Fischmarkt das Licht der Welt erblickte. Grenouille verbringt seine Kindheit in einem Waisenhaus und wird mit 13 Jahren an den Gerber Grimal (Sam Douglas) verkauft wo er unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen heranwächst. Bei seinem ersten Besuch in Paris verliebt er sich in das schöne Mirabellen-Mädchens (Karoline Herfurth), das er, gefangen von ihrem Duft, ungewollt erstickt. Das anfängliche Glücksgefühl, ihren Duft zu riechen, weicht der bitteren Erkenntnis, dass er diesen nicht festzuhalten vermag. Den Parfumeur Baldini (Dustin Hoffman) kann Grenouille von seiner „außergewöhnlichen Nase“ überzeugen und beginnt bei ihm eine Lehre. Dabei lernt er, den Duft von Blumen zu konservieren – nur den Duft von Lebewesen kann er immer noch nicht festhalten. Seine einzige Möglichkeit sieht er in der Kunst der „Enfleurage“, die er in der Parfummetropole Grasse erlernen möchte. Auf dem Weg dorthin bemerkt er, dass er selbst keinen Körpergeruch besitzt. Dieses Er-lebnis erschüttert ihn zutiefst und er beschließt, für sich selbst einen Duft zu erschaffen, der un-widerstehlich ist. Besessen von der Idee, menschliches Aroma zu konservieren, ermordet Grenouille dreizehn junge Frauen, deren Geruch ihn betört. Als er für seine Taten hingerichtet werden soll, gelingt es Grenouille, sich einige Tropfen seines Parfums auf die Handgelenke zu träufeln, womit das Geschehen eine ungeahnte Wendung nimmt.Der Film wurde vor allem in München und Spanien gedreht und nur wenige Szenen entstanden in Frankreich. Mit viel Aufwand schafft er es, ein sehr genaues Bild des „dreckigen Paris“ des 18. Jahrhunderts zu liefern. Hierfür wurde fast kleinlich auf jedes Detail geachtet: die dreckigen Kleider, schlechte Zähne und der Dreck und Müll auf den Straßen.„Das Parfum“ ist ein moderner Film, der sich vor allem zu Beginn und am Ende sehr dicht am Original hält – Änderungen, die vorhanden sind, scheinen nicht weiter relevant – nur die Rolle des Grenouille weicht wesentlich von der Beschreibung Süskinds ab. Während dieser Grenouille als abscheuliche Gestalt, Scheusal, als „Zeck“ – das heißt hässlich, grau und klein, unan-sehnlich, zäh – beschreibt („So ein Zeck war das Kind Grenouille. Es lebte in sich verkapselt und wartete auf bessere Zeiten. An die Welt gab es nichts ab als seinen Kot.“), wollten die Filmemacher dies ihrem Publikum wohl nicht zumuten, denn Ben Wishaw kann man diese Attribute nur schwer zuordnen. Dennoch überzeugt er, wie auch die anderen Akteurinnen und Akteure, mit seiner schauspielerischen Leistung.
Eine wesentliche Rolle in dieser Geschichte spielt der Duft – im Buch, so Tykwer in einem Interview, mit „sinnlichen Übertragungen“ erarbeitet, soll der Geruch im Film mit Hilfe von Musik, Tönen, Geräuschen und auch Bildern, nicht aber mit Special Effects, sichtbar gemacht werden. Nur naturgetreue Aufnahmen soll der Film bieten und das gelingt Tykwer auch – nur manchmal so genau und realistisch, fast schon übertrieben, dass man froh ist, dass sich das „Riechkino“ bisher noch nicht durchgesetzt hat.
Beitrag aus Heft »2006/05: 50 Jahre merz - 50 Jahre Medienpädagogik«
Autor: Tatjana Hampe
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