Prof. Dr. Stefan Aufenanger
Zur Person
Professor für Erziehungswissenschaft und Medienpädagogik an der Universität Mainz.
Beiträge in merz
- Stefan Aufenanger: Wie die neuen Medien Kindheit verändern
Stefan Aufenanger: Wie die neuen Medien Kindheit verändern
Welche kommunikativen, sozialen und kognitiven Einflüsse hat Mediennutzung auf Kindheit? Entgegen dem oft einseitigen, negativ urteilenden öffentlichen Diskurs, werden mögliche Potenziale des kindlichen Medienumgangs und die damit verbundenen Herausforderungen für die Medienpädagogik angeführt. Ziele der Medienpädagogik sollten das Schaffen von Erfahrungsräumen und die Unterstützung des kindlichen Autonomiebestrebens sein.
Literatur:
Ball, Samuel/Bogatz, Gerry Ann (1970). The first year of Sesame Street: An evaluation. Princeton, New Jersey: Educational Testing Service.
Carr, Nicholas (2010). Wer bin ich, wenn ich online bin ...: und was macht mein Gehirn solange? München: Karl Blessing.
Feierabend, Sabine/Klingler, Walter (2014). Was Kinder sehen – Eine Analyse der Fernsehnutzung Drei- bis 13-Jähriger 2013. In: Media Perspektiven, 4, S. 182-194.
Götz, Maya (1999). Begeisterung bei den Kindern – Besorgnis bei den Eltern. In: TELEVIZION, 12(2), S. 54-63.
MPFS (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) (2013). KIM-Studie 2012. Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger. Stuttgart.
MPFS (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) (2015). KIM-Studie 2014. Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger. Stuttgart.
Paus-Hasebrink, Ingrid/Kulterer, Jasmin (2014). Praxeologische Mediensozialisationsforschung. Langzeitstudie zu sozial benachteiligten Heranwachsenden. Baden-Baden: Nomos.
Prensky, Marc (2001). Digital Natives, Digital Immigrants. In: On the Horizon, 9(5), S. 1-6.
Radesky, Jenny S./Schumacher, Jayna/Zuckerman, Barry (2015). Mobile and Interactive Media Use by Young Children: The Good, the Bad, and the Unknown. In: Pediatrics, 135(1), S. 1-3. doi: 10.1542/peds.2014-2251 [Zugriff: 16.03.2015].
Tapscott, Don (1998). NetKids. Die digitale Generation erobert Wirtschaft und Gesellschaft. Wiesbaden: Gabler.
- Stefan Aufenanger: Digitale Medien im Leben von Kindern zwischen null und fünf Jahren
Stefan Aufenanger: Digitale Medien im Leben von Kindern zwischen null und fünf Jahren
Bereits im Kleinkindalter spielen digitale Medien eine wichtige Rolle. Oft werden sie mit nicht-digitalen Medien kombiniert und erweitern so die Medienauswahl. Das Fernsehen ist für die Jüngsten nach wie vor das wichtigste Medium, aber die Bedeutung der einfach zu bedienenden Tablets steigt kontinuierlich. Die Mediennutzung der Kleinen ist ein kontrovers diskutiertes Thema, bei dem die Mediennutzung der Eltern sowie deren Einstellung zum Medienumgang ihrer Kinder eine wichtige Rolle spielt.
Literatur:
Aufenanger, Stefan (1988). Die medienpädagogische Bedeutung von elterlichen Medienerziehungskonzepten. Publizistik 30, S. 427-436.
Aufenanger, Stefan (1992). Fernsehen und Kleinstkinder. Eine neue Zielgruppe der Fernsehmacher? medien praktisch (4), S. 4-7.
Feierabend, Sabine/Mohr, Inge (2004). Mediennutzung von Klein-und Vorschulkindern. Media Perspektiven (9), S. 453-461.
Heymann, Lukas/Reuter, Timo et al. (2010). Die Vermittlung von Lesefreude bei Kindern im Vorschulalter in der Familie. merzWissenschaft 10 (6), S. 39-49.
Johansen, Stine L. (2007). Toddlers watching TV. A study on the role of electronic media in the everyday-lives of on to three year old children. MedienPädagogik. Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, p. 14.
Klimsa, Anja/Klimsa, Paul (2007). Wie Kleinkinder fernsehen. Ilmenau: Technische Universität Ilmenau.
Krcmar, Marina (2007). Can Toddlers Learn Vocabulary from Television? An Experimental Approach. Media Psychology.
Kübler, Hans-Dieter/Swoboda, Wolfgang H. (1998). Wenn die Kleinen fernsehen. Forschungsprojekt über dieBedeutung des Fernsehens in der Lebenswelt von Vorschulkindern. Berlin: Vistas Verlag.
Lemish, Dafna (1987). Viewers in Diapers: The Early Development of Television Viewing. Natural Audiences. In: Lindlof, T. (Ed.), Natural audiences: Qualitative research of media uses and effects. Norwood: Ablex, pp. 33-57.
Mumme, Donna L./Fernald, Anne (2003). The infant as onlooker: Learning from emotional reactions observed in a television scenario. Child Development, 74, pp. 221-237.
Rideout, Victoria J./Vandewater, Elizabeth, A. et al. (2003). Electronic Media In The Lives Of Infants, Toddlers and Preschoolers. A Kaiser Family, Foundation report.
Rideout, Victoria J./Hamel, Elizabeth et al. (2006). The Media Family: electronic media in the lives of infants, toddlers, preschoolers ans their parents. Menlo Park, Cal., Henry J. Kaiser Family Foundation.
Spitzer, Manfred (2005). Vorsicht Bildschirm! Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft. Stuttgart: Klett.Stiftung Lesen (2007). Vorlesen in Deutschland 2007. Mainz: Stiftung Lesen Mainz.
Wright, John C. et al. (2001 ). The Relations of Early Television Viewing to School Readiness and Vocabulary of Children from Low-Income Families: The Early Window Project, JStor.
Zimmermann, Frederick J./Christakis, Dimitri A. (2005). Children’s Television Viewing and Cognitive Outcomes. A Longitudinal Analysis of National Data. Archive of Pediatrics and Adolescents Medicine, p. 159.
Zimmermann, Frederick J./Christakis, Dimitri A. et al. (2007). Associations between Media Viewing and Language Development in Children Under Age 2 Years. The Journal of Pediatrics 151(4), pp. 364-368.
Zimmermann, Frederick J./Christakis, Dimitri A. et al. (2007). Television and DVD/Video Viewing in Children Younger Than 2 Years. Arch Pediatr Adolesc Med. 161, pp. 473-479.
- Ingrid Paus-Haase, Stefan Aufenanger, Uwe Mattusch: Hörfunknutzung von Kindern
Ingrid Paus-Haase, Stefan Aufenanger, Uwe Mattusch: Hörfunknutzung von Kindern
Kinder und Fernsehen, Kinder und Kassetten, Kinder und Internet: alles erforscht. Nur über die Hörfunknutzung von Kindern gibt es kaum Daten. Im Gegensatz etwa zum Fernsehen gilt das Radio hinsichtlich möglicher schädigender Nebenwirkungen als unverdächtig. Der Hörfunk ist, wie eine von den Landesmedienanstalten in Auftrag gegebene Untersuchung ergab, „im Alltag von Kinder verankert“. Angebote für diese Zielgruppe aber gibt es fast nur von öffentlich-rechtlichen Sendern. Privatsender scheuen die hohen Produktionskosten und die niedrigen Refinanzierungsmöglichkeiten.
Ausdrückliches Ziel der Studie ist daher, privaten Sendern Wege zu zeigen, wie auch dort Kinderradio realisierbar ist. Im Vordergrund stand jedoch die Aufgabe, „dem komplexen Beziehungs- und Bedeutungsgeflecht des Umgangs von Kindern mit Radioangeboten nachzuspüren“. Untersucht wurde zu diesem Zweck das Angebot, die Nutzung und die Bedeutung für Kinder; ergänzend wurden Redakteure befragt.In Nordrhein-Westfalen (dank des lokalen Bürgerfunks) und in Niedersachsen, so das Ergebnis, werden Kinder am besten versorgt; in Bayern gibt es die meisten privaten Radioangebote. Die Detailanalyse ist allerdings nicht sehr ergiebig. Interessanter sind die Nutzungs- und Verbreitungszahlen: In den Kinderzimmern wird die Zahl der Radiogeräte nur noch von jener der Kassettenrecorder übertroffen.
Über 50 Prozent der Kinder hören fast täglich circa eine Stunde Radio. Die meisten schalten jedoch ziellos ein, lauschen dann auch nicht konzentriert. Bei sämtlichen anderen Medien ist die Nutzungsmotivation höher. Das Interesse gilt in erster Linie der Musik. Kinderhörspiele werden fast gar nicht gezielt eingeschaltet; die Kindersendungen sind ohnehin kaum bekannt, die Kinder hören das Programm für Erwachsene. Das ist allerdings eher die Folge mangelnder Informiertheit als von Desinteresse. 66 Prozent der befragten Kinder wünschen sich einen Radio-“Kika“.Auch die Befragung der Redakteure für Kinderfunk führte zu interessanten Ergebnissen. Ihrer Meinung nach hat der Kinderfunk zwar wieder an Bedeutung gewonnen, doch da er in den Programmzeitschriften kaum ausgedruckt ist, wisse die Zielgruppe oft nicht von seiner Existenz. und je früher die Kinder anfingen fernzusehen, um so mehr gingen sie dem Radio verloren.
Abgerundet wird das Buch durch den Bericht über eine Radiowerkstatt für Kinder sowie ein Konzept für ein werbefreies Kinderprogramm, das trotzdem, etwa durch Merchandising, finanziert werden kann.