Saskia Eilers
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- Saskia Eilers: Kinderleichtes Programmieren
Saskia Eilers: Kinderleichtes Programmieren
Wonder Workshop (2017). Dash. Ein Bildungsroboter zum Programmieren für Kinder. 179,99€
Er fährt geradeaus und summt dabei fröhlich vor sich hin. Wenn er ein Klatschgeräusch hört, bleibt er stehen und fängt zu tanzen an. Er tanzt so lange, bis jemand den großen weißen Knopf auf seinem Kopf drückt, dann ruft er ‚Howdy!‘ und fährt wieder los ... Der Spielzeugroboter Dash ist ein lustiges und durchaus intelligentes Kerlchen. Als Repräsentant moderner digitaler Spielfreude verbindet er Haptik, Experimentierfreude und digitalisierte Intelligenz zu einem neuen Erlebnis im Kinderzimmer. Mithilfe von eingebauten Mikrofonen kann Dash Geräusche orten und dabei sogar Händeklatschen von Stimmen unterscheiden. Die an den Rollfüßen befindlichen Sensoren ermöglichen es ihm, Hindernisse wahrzunehmen und zu umfahren.
Wenn sich mehrere Dash-Roboter in einem Raum befinden, können auch hier die Sensoren für ein gemeinsames Spiel genutzt werden. Daneben bieten vier Knöpfe am Kopf verschiedene Interaktionsmöglichkeiten. Die Vielzahl an komplexen Drehbewegungen, seine humanisierte Darstellung sowie seine Reaktion auf Ton und Bewegung lassen Dash somit zu einem lebendigen Spielkameraden werden, dessen Handlungsspektrum beinahe unerschöpflich erscheint. Die Bandbreite an unterschiedlichen Funktionen ermöglicht eine individuelle Verknüpfung und Ausgestaltung des eigenen Spielroboteres. Ob als Rennauto, als eifriger Nachplapperer oder als Gladiator in einer selbst gebauten Arena – der kleine Roboter kann vielseitig sein.
Dabei bietet er Kindern ab sechs Jahren nicht nur eine Menge kreativen Spielspaß, sondern vermittelt nebenbei auch grundlegende Programmierfunktionen wie Abfolgen oder bedingte Anweisungen. In Verbindung mit verschiedenen Apps kann die Programmierung von Funktionen für Dash erlernt und weiterentwickelt werden.Die App Wonder beispielsweise richtet sich an jüngere Kinder. Hier wird vordergründig mit einer bunten Symbolsprache gearbeitet, um Programmierfunktionen kennenzulernen. Die einzelnen Lernaufgaben werden dabei in eine fortlaufende Geschichte eingebettet. Doch auch der Kreativität wird im ‚Erfindermodus‘ der App keine Grenzen gesetzt. Denn hier können eigene Programme erstellt und im Anschluss über Codes mit Freunden und Freundinnen geteilt werden.
Die App Blockly richtet sich an ältere Kinder und weist bereits eine anspruchsvolle Ähnlichkeit zur Programmiersprache Scratch auf. In Form eines Baukastensystems werden bunte Funktionsblöcke miteinander verknüpft. Nachdem das Tutorial durchlaufen und somit der ‚Führerschein‘ für Dash erworben ist, können verschiedene Funktionen zu komplexeren Handlungsabläufen verbunden oder aber Lernkarten in Printform als Inspiration verwendet werden. Diese Lernkarten betten einzelne zu erlernende Programmierprinzipien in kleine Geschichten. So muss Dash zum Beispiel als bellender Hund programmiert werden und seinem Herrchen durchs Zimmer folgen.
Die verschiedenen Aufgaben der Lernkarten beinhalten überwiegend die Verwendung anderer Alltagsgegenstände, sodass die Fantasie der Kinder durch diese einfachen Mittel angeregt werden kann. Dash muss hier zum Beispiel einen Parcours aus Klebeband und anderem Spielzeug überwinden, ein Kuscheltier beschützen oder er wird so programmiert, dass er vor zwei Monstern – repräsentiert in Form von Bechern – ängstlich zurückschreckt. In unterschiedlichen Schwierigkeitslevel von A bis E werden die bisherigen Lernerfolge berücksichtigt und aufeinanderaufgebaut. Zu Beginn geben die Lernkarten noch konkrete Anweisungen für das Bausteinsystem. Bei fortgeschrittenem Level müssen Spielerinnen und Spieler selbst die richtige Funktion für eine gewünschte Handlung finden.
Über den Erwerb weiterer zusätzlicher Apps sowie materiellen Zusatzkäufen kann Dash zudem ein Katapult bedienen oder Xylophon spielen. Die Nutzung ist für eine Vielzahl mobiler Endgeräte mit den Betriebssystemen Android und iOS geeignet. Die Usability der Apps Wonder und Blockly ist allerdings auf Smartphones mit kleineren Bildschirmen eingeschränkt. Hier sind die notwendigen Hinweise und Erklärsätze sowie die Touchbereichsfelder zur Verbindung von Befehlen sehr klein und können kaum gelesen bzw. angesteuert werden. Entgegen der gegenwärtig aufkommenden Debatte über die Risiken eines zunehmend digitalisierten Kinderzimmers stellt Roboter Dash eine innovative und wertvolle Bereicherung für den Kinderzimmeralltag dar.
Der oftmals befürchtete Datenmissbrauch durch digitale Spielkameraden wird von Dash nicht unterstützt. Zwar reagiert der kleine Roboter auf Bild und Ton in seinem Umfeld, es findet jedoch kein Datenspeichern und -übermittlung statt. Nach der erstmalig erforderlichen Internetverbindung für das Herunterladen der Apps von Wonder Workshop ist für das tägliche Spiel mit Dash lediglich eine Bluetoothverbindung erforderlich. Die narrative Einbettung der einzelnen Lernaspekte in den Apps und Lernkarten sowie integrierte Gamification-Ansatz mittels Freischaltung von Belohnungen sowie weiteren Geschichten für Lernerfolge motivieren und vermitteln der Zielgruppe auf spielerische Weise ein technisches Verständnis. Dabei steht die Förderung von Kreativität, Neugier und Intuition im freien Spiel stets im Vordergrund. Eine hohe Spiel-Affinität wird durch die bunten Lichter erreicht und frechen Sounds, wie beispielsweise Rülps- und Pups-Geräusche, die einen kreativen Experimentierfreiraum gewährleisten.
Die Andockstellen für Lego-Bausteine geben Dash ein zusätzliches haptisches Feature, welches zu einer gelungenen Kombination aus traditioneller und moderner Spielfreude führt. Die geschlechtsneutrale Gestaltung sowie der weit gefasste Einsatzbereich von Dash bergen zudem den Vorteil, beide Geschlechter anzusprechen. So kann der kleine Roboter gewiss auch Mädchen und auch beide Elternteile für ein gemeinsames Spiel motivieren und nebenbei für das Programmieren begeistern. In den Vereinigten Staaten wurden das Bildungspotenzial von Dash bereits nutzbar gemacht, indem das Spielen und Lernen mit dem kleinen Roboter im amerikanischen Curriculum integriert wurde. Insbesondere die haptischen Lernkarten der Blockly-App eignen sich für den schulischen Unterricht und Gruppenarbeiten und vermitteln ein grundlegendes Verständnis für die Programmiersprache Scratch. Der kindgerechte Ansatz über farbige Symbolsprache rechtfertigt den Nutzungshinweis ab sechs Jahren des Herstellers. Die anfänglichen Schritte in den Apps sind dennoch sehr textlastig, so dass jüngere Kinder bei ihren ersten Interaktionen mit Dash begleitet werden sollten.
- Saskia Eilers: Kinder-Medien-Studie 2017
Saskia Eilers: Kinder-Medien-Studie 2017
Neben Fernsehen (97 %) und Musik hören (79 %) stellt auch das Lesen von Büchern und Zeitschriften bei 72 Prozent der Kinder eine beliebte mediale Freizeitbeschäftigung dar und übertrifft die Nutzung digitaler Spiele (57 %). Die erstmals erschienene Kinder-Medien-Studie 2017 (KMS) hält unter anderem Zahlen zur Medien- und Lebenswelt von Kindern bereit. Der Fokus auf die kindliche Nutzung von sowie die Elternresonanz auf Printmedien eröffnet dabei einen neuen Blickwinkel auf die mediatisierte Kindheit.
Laut Studie besitzen 37 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen ein eigenes Smartphone oder Handy (Zehn- bis 13-Jährige: 84 %). Mit zunehmendem Alter steigt bei Mädchen und Jungen der Besitz von Handhelds und Spielekonsolen. Generell nimmt im Alter von zwölf Jahren die Präferenz medialer Freizeitaktivitäten deutlich zu. Kinder ab sechs Jahren dürfen zunehmend selbst entscheiden, wofür sie Geld ausgeben und bevorzugen den Erwerb analoger Medien. Das eigene Taschengeld wird neben Süßigkeiten (68 %) bevorzugt in Zeitschriften und Magazine (50 %) investiert; selten in Spiele-Apps und Online-Spiele (3 %). Mediale Freiräume werden seitens der Eltern und mit zunehmendem Alter vor allem in Hinblick auf Printmedien (69 %) eingeräumt, gefolgt von der Fernsehnutzung (49 %). Hier darf mehr als ein Drittel der Vier- und Fünfjährigen die Inhalte selbst bestimmen. Bei Smartphone und Tablet (28 %) sind Eltern deutlich skeptischer, nur die Hälfte der Zehn- bis 13-Jährigen (56 %) darf selbstbestimmt digitale Medien nutzen. Bezüglich des Informations- und Bildungsgehaltes setzen Eltern erkennbar häufiger auf Kinderzeitschriften und das Fernsehen als auf das Internet. Für die repräsentative Untersuchung wurden – im Auftrag von Blue Ocean Entertainment, Egmont Ehapa Media, Spiegel Verlag, Gruner + Jahr, Panini Verlagund Zeit Verlag – rund 2.000 Interviews mit vier- bis 13-jährigen Kindern und ihren Eltern geführt.
Beitrag aus Heft »2017/05 Self-Tracking. Lifelogging. Quantified Self.«
Autor: Saskia Eilers
Beitrag als PDF - Saskia Eilers: Jetzt und in Zukunft
Saskia Eilers: Jetzt und in Zukunft
Schmidt, Jan-Hinrik/Taddicken, Monika (Hrsg.) (2017). Handbuch Soziale Medien. Wiesbaden: Springer VS. 407 S., 39,99 €.
Die Gestaltung des Alltags ohne WhatsApp, Facebook & Co. ist in einer mediatisierten Gesellschaft für viele Menschen nur schwer vorstellbar. In den letzten Jahren haben sich soziale Medien zu einem wesentlichen Bestandteil digitaler Kommunikation entwickelt und damit das Phänomen der ‚vernetzten Individualität‘ begründet. Durch die existierende Bandbreite an Anwendungen wird heutzutage eine vielfältige Nutzung im gesellschaftlichen Kontext ermöglicht, wobei die Chancen und Risiken Hand in Hand gehen.
Handbuch Soziale Medien präsentiert den aktuellen Forschungs- und Diskussionsstand zu diesem Thema und bezieht sich dabei vorrangig auf die Kommunikationswissenschaft sowie angrenzende sozialwissenschaftliche Disziplinen. In den einzelnen Beiträgen werden Perspektiven aus unterschiedlichen Fachrichtungen mit gesellschaftlichen Kontexten in Bezug gesetzt und sowohl eine Betrachtung der Nutzungsformen sozialer Medien als auch deren gesellschaftliche Einbettung mit möglichen Konsequenzen vorgenommen.Das Handbuch besitzt einen strukturlogischen Aufbau, der die Einordnung des vermittelten Wissens durch aufeinander aufbauende Teilbereiche erleichtert.
Der erste Teil der Publikation führt in den Themenbereich ein und beinhaltet diesbezügliche kommunikations- und sozialwissenschaftliche Grundlagen. Es werden spezifische Charakteristika sozialer Medien wie Beziehungsaufbau und -pflege, die Verdatung zwischenmenschlicher Beziehungen sowie die Deinstitutionalisierung von massenmedialen Öffentlichkeiten hervorgehoben. Eine gattungsspezifische Differenzierung in Plattformen, Personal Publishing, Instant-Messaging und Wikis dient als Verständnisgrundlage für die weiterführende Lektüre. Darüber hinaus wird sich mit der Entwicklung und Verbreitung sozialer Medien befasst und auf die darin vollzogenen Handlungen als soziokulturell geprägte Tätigkeit eingegangen. Eingehend betrachtet werden dabei verschiedene Funktionen wie das Kommentieren, Veröffentlichen und Weiterleiten von Inhalten. Auch werden verschiedene Praktiken des Identitäts-, Beziehungs-, und Informationsmanagements differenziert.
Im zweiten Teilbereich folgen theoretische Überlegungen sowie empirische Erkenntnisse zu verschiedenen Anwendungsfeldern. Hier werden die Nutzungsmotive, Nutzungsformen sowie Wirkungen sozialer Medien aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Dabei widmen sich einige Beiträge vorrangig persönlichen Aspekten, wie der Selbstpräsentation, dem Impression Management und der Identitätsbildung. Andere beziehen sich wiederum auf die Beziehungsgeflechte sozialer Medien mit verschiedenen Arbeitsbereichen, wie der politischen Kommunikation, dem Journalismus oder auch der externen wie internen Organisationskommunikation. Auf dieser Grundlage werden anschließend übergreifende Fragestellungen behandelt, welche sich auf die zukünftigen Entwicklungen der sozialen Medien innerhalb der Gesellschaft beziehen. Die hier zu findenden Beiträge beinhalten sowohl Zukunftskonzepte als auch Diskussionen, in denen die Potenziale sowie Risiken sozialer Medien aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Neben den ökonomischen und partizipativen Chancen der Netzwerkeffekte werden auch Gefahren dieser Technologien zur Überwachung und Kontrolle reflektiert. Außerdem werden die Perspektiven der Software Studies zu technischen Voraussetzungen sowie der empirischen Sozialforschung und ihrem methodologischen sowie instrumentellen Fokus miteingeschlossen.
Die Publikation Handbuch Soziale Medien vermittelt einen fundierten Einblick in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs und beleuchtet unter Einbezug interdisziplinärer Blickwinkel mit theoretischen und empirischen Schwerpunkten die Funktionen sowie die gesellschaftliche Einbettung sozialer Medien. Die Bedeutung dieser Anwendungen wird unter anderem für Individuen, verschiedene Arbeitsbereiche, für die empirische Forschung und für die Medienpädagogik hervorgehoben und den Zielgruppen dabei konkrete Denkanstöße übermittelt. Für den Bereich der Medienpädagogik ist insbesondere das vor dem Hintergrund der Vor- und Nachteile sozialer Medien entwickelte Kompetenzmodell interessant, welches sich mit der Gewährleistung einer adäquaten Medienkompetenzförderung in der Zukunft auseinandersetzt.
Die Publikation eignet sich somit als umfassender Überblick über den Themenbereich und spricht zugleich die spezifischen Interessen von Fachpersonen aus verschiedenen Forschungs- und Praxisbereichen an. Dabei vereinen die einzelnen Beiträge optimistische und kritische Betrachtungen zu sozialen Medien und verhelfen Leserinnen und Lesern, zu einer eigenständig reflektierten Einschätzung zu gelangen. Jeder Beitrag enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine kurze Inhaltszusammenfassung sowie ein eingebettetes Fazit. Dadurch gelingt eine schnelle Orientierung im gesamten Themenspektrum wie auch über den konkreten Informationsgehalt jedes einzelnen Beitrags. Die Integration von einschlägigen Schlüsselwörtern, die zu Beginn eines Beitrags präsentiert werden, bietet darüber hinaus eine zusätzliche Möglichkeit der thematischen Einordnung. Der Verzicht auf ein Verzeichnis dieser Schlüsselwörter sowie deren mangelnde Verknüpfung in den einzelnen Beiträgen verringert jedoch deren potenziellen Mehrwert. Visuelle Darstellungen in Form von Abbildungen und Tabellen heben die zentralen Aspekte der Beiträge hervor und unterstützen somit die Wissensvermittlung. Durch die Verbindung von wissenschaftlichen Grundlagen sozialer Medien und den spezifischeren Beitragsthemen kann die Publikation zum einen als Einführung in den Themenbereich genutzt werden und dient zum anderen auch als Vertiefungslektüre zu einzelnen Anwendungsgebieten.
- Saskia Eilers: YouTube Kids
Saskia Eilers: YouTube Kids
Die Videoplattform YouTube ist nicht nur unter Jugendlichen sehr beliebt, sondern wird auch von Kindern oft und gerne genutzt. Mit YouTube Kids bietet Google seit 2015 eine sichere Umgebung für jüngere Nutzende in den USA an. Nun ist die App auch für Familien in Deutschland erhältlich und präsentiert eine Auswahl an altersgerechten Videoinhalten für Vor- und Grundschulkinder. Die zielgruppenspezifische Benutzerfreundlichkeit wird auch durch eine einfache Navigation sowie einen erleichterten Zugriff auf Videos gewährleistet. Die Inhalte sind bereits auf der Startseite in die Rubriken ‚Serien‘, ‚Lernen‘, ‚Musik‘ und ‚Erkunden‘ sortiert und können gezielt ausgewählt werden. Die Suche nach neuen Videos kann über die Text- und die Spracheingabe erfolgen, und richtet sich somit insbesondere an jüngere Kinder ohne Lese- und Schreibkompetenzen. Die verfügbaren Videos basieren auf dem Gesamtangebot von YouTube.
Eine technische Filterung sowie die tägliche manuelle Überprüfung sollen den Kontakt der Zielgruppe mit schädlichen Videoinhalten verhindern. Jugendschützerinnen und -schützer bei Google weisen allerdings darauf hin, dass die App, wie andere technische Systeme auch, nicht unfehlbar ist und somit weiterhin die Verantwortungsübernahme der Eltern gefragt ist. Um die technischen Filtersysteme zunehmend zu verfeinern, werden diese dazu ermutigt, die integrierte Meldefunktion zu nutzen. Den Hinweisen auf unangebrachte Inhalte kommt laut Verantwortlichen eine priorisierte Behandlung zu. Individuelle Schutzeinstellungen ermöglichen unter anderem die Deaktivierung der Suchfunktion oder die Verwendung eines integrierten Timers für eine begrenzte Nutzungszeit. Genau wie YouTube ist auch das Kinderangebot werbefinanziert. Allerdings werden strengere Richtlinien für Werbeformen verwendet und die Werbeinhalte vor ihrer Veröffentlichung manuell gesichtet. Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) sowie jugendschutz.net haben das Angebot positiv bewertet. Die App YouTube Kids ist für die Betriebssysteme Android und iOS kostenfrei erhältlich.
Beitrag aus Heft »2017/05 Self-Tracking. Lifelogging. Quantified Self.«
Autor: Saskia Eilers
Beitrag als PDF - Saskia Eilers: Das Social Web und seine Idole
Saskia Eilers: Das Social Web und seine Idole
Kinder und Jugendliche haben eine klare Meinung zu beliebten und unbeliebten Medienpersonen. Das zeigt die Studie Trend Tracking Kids 2017. Heutige Prominenz setzt sich dabei längst nicht mehr nur aus der Film- und Musikbranche zusammen, sondern wird zunehmend mit Personen aus dem Social Web bestückt. Während unbeliebte Medienpersonen im Vorjahr überwiegend dem Lifestyle-Bereich zugeordnet wurden, lässt sich nun ein deutlicher Trend hin zu politischen Feindbildern erkennen. Dabei wurde Donald Trump (17 %) von den befragten Kindern und Jugendlichen am häufigsten genannt, gefolgt von Recep Erdoğan (9 %). Bei den Medienidolen lassen sich geschlechtsspezifische Vorlieben erkennen. Während Jungen sich vorwiegend über Sporthelden wie Manuel Neuer oder Lukas Podolski identifizieren, gehören die meistgenannten Idole der Mädchen der Musik- und Showbranche an: projektive Idole wie Justin Bieber, identifikative Stars wie Heidi Klum.
Über die Hälfte der 17- bis 19-Jährigen folgt mindestens einem Social Web-Star. Erstmalig befindet sich auch ein YouTube-Star in der Rangliste der beliebtesten Medienpersonen: Shirin David belegt Platz 4, insbesondere bei 13- bis 19-jährigen Mädchen. Deutliche geschlechts- und altersspezifische Unterschiede zeigen sich bei der Frage nach Influencern bei Instagram oder YouTube. Die Mehrheit der Sechs- bis Neunjährigen (96 %) wies keine diesbezüglichen Aktivitäten auf. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl der jugendlichen Social Web-Star-Follower. Die Spitze der Influencer führt Bibi von BibisBeautyPalace an, gefolgt von Dagi Bee; zehn- bis 19-jährige Mädchen gehören zu ihren größten Fans. Den dritten Platz teilen sich LeFloid und Gronkh, bevorzugt von 13- bis 19-jährigen Jungen. Die Studie untersucht jährlich (nicht-)mediale Markenpräferenzen und Freizeitaktivitäten Sechs bis 19-Jähriger in Deutschland.
Beitrag aus Heft »2017/05 Self-Tracking. Lifelogging. Quantified Self.«
Autor: Saskia Eilers
Beitrag als PDF - Self-Tracking-Tool: PIP Stress Tracker
Self-Tracking-Tool: PIP Stress Tracker
Wearable-Symbol: Biosensor (129 €)Smartphone-Symbol: Android (kostenfrei), iOS (kostenfrei)Die Digitalisierung beschert uns eine Vielzahl an Tools, die das Leben schneller, besser und effizienter machen. Doch die Schnelllebigkeit und Leistungsorientierung fordert ihren Preis. Der PIP Stress Tracker setzt am Gegenpol der gesellschaftlichen Entwicklungen an und sorgt für eine Entschleunigung des Alltags. Das Tool unterstützt seine Nutzenden, ein Bewusstsein für das eigene Stresslevel zu entwickeln, und kann durch eine regelmäßige Nutzung dazu befähigen, sich selbst in einen Entspannungszustand ohne Eskapismus zu versetzen. Der Biosensor, welcher zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten wird, misst die Elektrodermale Aktivität der Haut und ermittelt das gegenwärtige Stresslevel. Per Bluetooth werden die Sensordaten auf die dazugehörige App übertragen und ausgewertet.
Diese Analyse ermöglicht eine grobe Unterscheidung zwischen Stress-, Stabilitäts- und Entspannungsphasen. Ein breites Spektrum an Anti-Stress-Übungen kann in Verbindung mit PIP durchgeführt werden. Dies erfordert das Herunterladen mehrerer Erweiterungs-Apps, um unter anderem Atemübungen auszuprobieren und Entspannungsreisen zu unternehmen. Angeleitet werden die Nutzenden durch Audio-Guides oder visuelle Darstellungen des Stresslevels und erhalten direktes Feedback. Die Mehrzahl dieser Sessions besitzt Gamification-Elemente, bettet die Übungen auf fantasievolle und unterhaltsame Weise in fiktionale Geschichten ein oder hält virtuelle Belohnungen für Entspannungszustände bereit. Im Anschluss an jede Session kann der Verlauf des Stresslevels mit vorherigen Sessions verglichen werden.
PIP stellt ein simples Tool mit weitreichender Wirkung dar. Die Selbstüberwachung in Form von Dokumentation und Nachverfolgung der eigenen Stressphasen kann zu mehr Bewusstheit führen. Abgesehen von gelegentlichen Verbindungsschwierigkeiten, ist es sehr benutzerfreundlich und reagiert schnell auf stressbedingte Schwankungen. Zwar richtet sich PIP vorrangig an Erwachsene, die sich eine Entspannungshilfe für den hektischen Arbeitsalltag wünschen, dennoch kann der Gamification-Ansatz des Tools auch für Kinder und Jugendliche einen gewissen Reiz ausüben und so nebenbei sowie ohne weitere Nutzungsrisiken für die Bedeutung von Entschleunigung in einer mediatisierten Lebenswelt sensibilisieren.
Beitrag aus Heft »2017/05 Self-Tracking. Lifelogging. Quantified Self.«
Autor: Saskia Eilers
Beitrag als PDF - Saskia Eilers: ARD/ZDF-Onlinestudie 2017
Saskia Eilers: ARD/ZDF-Onlinestudie 2017
In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich die Bedingungen und Formen der Internetnutzung stetig weiterentwickelt. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet nicht nur eine Vielzahl an Potenzialen, sondern hält der empirischen Forschung auch Begrenzungen vor Augen. Die ARD/ ZDF-Onlinestudie erfasst jährlich verschiedene Aspekte der Internetnutzung. Zum 20-jährigen Bestehen hat die repräsentative Bevölkerungsstudie jetzt eine zeitgemäße Anpassung ihrer Operationalisierung erfahren. Während in den Jahren zuvor pauschal nach der Internetnutzung im Gesamtkontext gefragt wurde, gestaltet sich diese Herangehensweise heutzutage zunehmend als problematisch. Die Nutzung des Internets ist mittlerweile durch die Fülle an (mobilen) Angeboten, Diensten und Apps nicht mehr als bewusster Entscheidungsakt zu verstehen, sondern tritt in den Hintergrund der jeweiligen Handlung.
In der Studie wurde daher nach Nutzungsdimensionen für die Datenerfassung differenziert: Insgesamt wird von den durchschnittlich 149 Minuten der täglichen Internetnutzung eine Dreiviertelstunde mit medialer Internetnutzung verbracht. Darunter fallen alle audiovisuellen und textbasierten Onlineanwendungen, die den Rezeptionsakt in den Vordergrund stellen, wie Videoportale, Musikstreaming-Dienste oder das Internetradio. An zweiter Stelle mit rund einer Stunde Nutzungszeit stehen Online-Angebote zur Individualkommunikation wie Instant-Messaging- Dienste, E- Mail-Dienste und Videotelefonie. Die restlichen 71 Minuten lassen sich der sonstigen Internetnutzung zuordnen. Hierunter fallen alle Online- Anwendungen, die sich auf das Shoppen, Suchen und Spielen im Netz beziehen.
Eine zusätzliche Neuerung kann innerhalb der medialen Internetnutzung beobachtet werden. Hier wird nicht länger nach Mediengattungen differenziert, sondern die Ebenen Bewegtbild, Text und Audio getrennt erfasst. Das ermöglicht eine präzisere und zeitgemäße Erfassung der Nutzungsdaten von Online Anwendungen. Im Hinblick auf soziale Netzwerke lässt sich allerdings eine Unschärfe erkennen, da Angebote wie Facebook und Co. durch ihr vielfältiges Handlungsspektrum nur schwer einer Nutzungsdimension zugeordnet werden können. Vielleicht überrascht die Studie im nächsten Jahr mit einer noch trennschärferen Anpassung an diese Problematik. Die ARD/ ZDF-Onlinestudie wird auf Basis von Telefoninterviews mit deutschen Bürgerinnen und Bürgern ab 14 Jahren durchgeführt. Im Jahr 2017 umfasste die Stichprobe rund 2.000 Befragte.
- Saskia Eilers: Von großen Haien und kleinen Fischen
Saskia Eilers: Von großen Haien und kleinen Fischen
Funke Mediengruppe (Hrsg.) (2017). #screenshot. Hier schreiben deine YouTuber für dich. 86 S., 3,50 €.
Heutiges Aufwachsen vollzieht sich vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft. Kindheit und Jugend sind somit in einen Kontext multimedialer Konsumwelten eingebettet. Der gegenwärtige Trend zur Digitalisierung der Jugendkultur der medialen Handlungsräume der Altersgruppe einher und wird zugleich durch diese veränderten Nutzungspräferenzen erneut befeuert. Medienunternehmen müssen sich gemäß ihres wirtschaftlichen Bestrebens fortwährend um eine Anhaftung an die aktuellen Bedürfnisse und Ausprägungen der medialen Jugendszene bemühen, wodurch sich eine zunehmende Angebotsgenese im Bereich des Social Web erkennen lässt.
Neben neuen digitalen Angeboten für die jugendliche Zielgruppe lässt sich eine Digitalisierung bereits bestehender Medienprodukte erkennen. Insbesondere im Printbereich kann eine diesbezügliche Notwendigkeit angenommen und auch beobachtet werden. Während laut JIM-Studie 2017 lediglich 16 Prozent der befragten Jugendlichen regelmäßig Zeitschriften und Magazine lesen, schauen 86 Prozent regelmäßig Online-Videos. Dabei ist für 55 Prozent der Mädchen und 69 Prozent der Jungen die Multimedia-Plattform YouTube das bevorzugte Angebot. Dies führt berechtigterweise zur Frage nach der Zukunft von Printprodukten in der Jugendkultur.
Feste Instanzen der internationalen wie deutschen Landschaft jugendlicher Printangebote scheinen sich in ihrer Marktexistenz bedroht zu fühlen, sodass viele Verlagshäuser mittlerweile eine digitalisierte Erweiterung ihres Angebotes anbieten, um sich die Relevanz und Nähe zur Zielgruppe zu bewahren. Als eines von vielen Beispielen unternimmt das Jugendmagazin BRAVO seit einiger Zeit solche Digitalisierungsmaßnahmen. Neben der weiterhin regelmäßig erscheinenden Printversion existieren heutzutage sowohl eine App, ein WhatsApp-Abonnement als auch der YouTube-Kanal Dr. Sommer TV. Auch die Zeitschrift Mädchen bietet neuerdings mit der App Mädchen VIEW ein Mash-Up aus Magazin und Multimedia.Während sich viele Medienunternehmen scheinbar von dem sinkenden Schiff alleiniger Printangebote zu retten versuchen, begibt sich ein neu erschienenes Medienprodukt nun bewusst in das Feld hinein.
Entgegen des allgemeinen Trends hat die Funke Mediengruppe ein neues Printprodukt für die jugendliche Zielgruppe herausgebracht. Unter dem einschlägigen Namen #screenshot verbirgt sich ein Jugendmagazin, das sich vorrangig an Zwölf- bis 17-Jährige richtet. Das Printmagazin deckt verschiedene Bereiche der Jugendkultur ab, widmet sich dabei jedoch schwerpunktmäßig der YouTube-Szene in Deutschland. #screenshot ist ausschließlich als Printversion erhältlich. Eine dazugehörige App existiert nicht. Auch die Website dient lediglich als Werbebanner für das Magazin, ohne dabei die konkreten Inhalte digital zur Verfügung zu stellen. Zwar wird somit auf jegliche Digitalisierungselemente verzichtet, die heutzutage bei verwandten Angeboten bestehen, jedoch kann eine inhaltliche und gestalterische Orientierung an digitalen Angeboten beobachtet werden.
Die einzelnen Beiträge sind mit Hashtags versehen und bieten somit eine inhaltliche Orientierung für Lesende. Die Texte sind auf das Wesentliche reduziert und prägnant formuliert. Die schiefe Anordnung der Textfelder sowie optische Hervorhebungen und Bilder vermitteln einen dynamischen Leseeindruck, der vielmehr an das Scrollen im Social Web erinnert. Die Rubrik ‚What’s up?!‘ informiert die Leserinnen und Leser zu Beginn über die neuesten Meldungen der Multimedia-Plattform. Hier werden unter anderem das aktuell erfolgreichste YouTube-Video sowie ein Ranking deutscher YouTuber nach der höchsten Abonnentenzahl präsentiert. #story gruppiert Portraits bekannter deutscher YouTuber wie HeracAy, Emrah oder Enyadres. In kurzen Interviews, die in ihrer Gestaltung an einen Chatverlauf erinnern, werden die Social Web- Persönlichkeiten vorgestellt.
Dazugehörige, selbst geschriebene Texte handeln von den anfänglichen YouTube-Karrieren mit allen Schwierigkeiten und Unsicherheiten. Die Portraits enthalten außerdem persönliche Tipps für nachahmungswillige Jugendliche und beziehen sich auf die Etablierung eines erfolgreichen YouTube-Kanals. In weiteren Artikeln werden Trends und Tipps zu bestimmten Themen wie #mode, #foodhacks oder #beziehungen vorgestellt. Dabei lässt sich der Bezug zur deutschen YouTube-Szene durchgehend in den einzelnen Artikeln wiederfinden. Entweder vermitteln YouTuber selbst die themenrelevanten Tipps und Trends oder aber die Redaktion verweist in dem jeweiligen Artikel auf einen themenverwandten YouTube-Kanal.
Funkes neues Printprodukt lässt zu Zeiten der Digitalisierung der Jugendkultur einige nicht unbeachtliche Fragen aufkommen: Was lässt ein Printprodukt in der digitalen Welt überleben? Reicht der inhaltliche Bezug zur digitalisierten Jugendkultur aus, um die Akzeptanz der Zielgruppe zu gewinnen? Oder wird ein konkreter Mehrwert zum Onlineangebot benötigt? #screenshot zeigt Elemente zweier Lösungswege auf. Die erste Ausgabe des Printmagazins vermittelt dabei den Eindruck, dass die Macherinnen und Macher sich noch nicht konkret für die Verfolgung einer Strategie entscheiden konnten. YouTube und verwandte Social Web-Angebote überzeugen Jugendlichedurch ihre Aktualität, Reziprozität und Authentizität, denen ein Printprodukt in der Regel nur schwer nachkommen kann.
Trotz seiner Printrealität bemüht sich #screenshot einerseits in Inhalt und Gestaltung einen deutlichen Social Web-Charakter aufzuweisen und orientiert sich damit an den heutigen Rezeptionsgewohnheiten und -präferenzen der Zielgruppe. Durch die Kooperation mit bekannten YouTuberinnen und YouTubern, die ihre Texte größtenteils selbst verfassen, bemüht sich das Magazin zudem um eine direkte Nahbarkeit und hält sich an Social Web-Persönlichkeiten fest, die eine hohe Akzeptanz von der Zielgruppe erfahren. Andererseits können die persönlichen Portraits und Tipps der YouTuberinnen und YouTuber schnell als Werbung für den jeweiligen YouTube-Kanal aufgefasst werden. Auf dieser Ebene leistet #screenshot ebenfalls einige Arbeit und bemüht sich um einen Überblick über die deutsche YouTube-Szene. Hier besteht somit das Potenzial, einen grundlegenden Wegweiser für eine interessensgeleitete YouTube-Rezeption zu entwickeln. Wagt Funke hier einen revolutionären Schritt oder wähnt sich die Mediengruppe durch die Kooperation mit YouTuberinnen und YouTuber zu sehr auf der sicheren Seite? Auch wenn die Beantwortung dieser Frage wohl erst in Zukunft erfolgen kann, so vermag das Printmagazin schon jetzt, neue Überlegungen zum Digitalisierungstrend und der Zukunft von Printprodukten für die jugendliche Zielgruppe anzustoßen.
- Saskia Eilers, Daniel Hajok: Live-Streaming im Fokus des Jugendschutzes
Saskia Eilers, Daniel Hajok: Live-Streaming im Fokus des Jugendschutzes
In einer Zeit, in der ‚Sein‘ längst heißt, medial stattzufinden, haben sich verschiedene Medienformate etabliert, die auch jungen Menschen eine öffentliche Selbstrepräsentation im Hier und Jetzt erlauben. Was im Fernsehen mit dem Container von Big Brother und den Bühnen der Castingshows begann, wurde mit Facebook und Instagram auf das Level einer Selfie-Kultur gehoben. Die Live-Streaming-Plattform YouNow geht noch weiter und fokussiert auf eine spontane Authentizität, die auch jugendliche Publikum Grenzen überschreiten lässt.
Literatur
Altmann, Myrian-Natalie (2011). User Generated Content im Social Web: Warum werden Rezipienten zu Partizipienten? Berlin: Lit Verlag.Berg, Achim (2017). Kinder und Jugend in der digitalen Welt. Berlin: BITKOM.
Burkart, Günter (2006). Einleitung. In: Burkart, Günter (Hrsg.), Die Ausweitung der Bekenntniskultur – neue Formen der Selbstthematisierung? Wiesbaden: VS Verlag, S. 7–40.
Dreyer, Stephan/Hasebrink, Uwe/Lampert, Claudia/Schröder, Hermann-Dieter (2013). Herausforderungen für den Jugendmedienschutz durch digitale Medienumgebungen. Soziale Sicherheit CHSS,4, S. 195–199.
Eilers, Saskia (2017). User-Generated Content und seine Herausforderungen für den deutschen Jugendmedienschutz. Eine Analyse der Live-Streaming-Plattform You- Now. Magisterarbeit im Masterstudiengang Kinder- und Jugendmedien, Universität Erfurt.
Eilers, Saskia/Hajok, Daniel (2017). Jugendmedienschutz im Social Web. Eine kritische Bestandsaufnahme der Inhalte und Maßnahmen bei YouNow. In: JMS-Report, 40 (6), S. 2–6.
Franck, Georg (1998). Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf. München/Wien: Hanser Verlag.Livingstone, S Sonia/Haddon, Leslie (2009). Kurzversion von EU Kids Online: Abschlussbericht. London School of Economics and Political Sciences. Verfügbar unter www.hans-bredow-institut.de/uploads/media/default/cms/media/155f911994cefeef4d029412632357d777361b44.pdf[Zugriff: 26.03.2017]
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2017). JIM-Studie 2017. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Stuttgart.
Peter, Jochen/Valkenburg, Patti M. (2011). Adolescents‘ Online Privacy: Toward a Developmental Perspective. In: S. Trepte & L. Reinecke, L. (Hrsg.), Privacy Online. Perspectives on Privacy and Self-Disclosure in the Social Web. Berlin/Heidelberg: Springer VS, S. 221–233.
Pörksen, Bernhard/Krischke, Wolfgang (2012). Die Gesellschaft der Beachtungsexzesse. In: D. Hajok / O. Selg / A. Hackenberg (Hrsg.), Auf Augenhöhe? Konstanz: UVK, S. 57–70.
Reichert, Ramón (2008). Amateure im Netz. Selbstmanagement und Wissenstechnik im Web 2.0. Bielefeld: transcript.Theunert, Helga/Schorb, Bernd (2010). Sozialisation, Medienaneignung und Medienkompetenz in der mediatisierten Gesellschaft. In: M. Hartmann & A. Hepp (Hrsg.), Die Mediatisierungder Alltagswelt. Wiesbaden: Springer VS, S. 243–253.
- Saskia Eilers: Kompakte Darstellung eines komplexen Systems
Saskia Eilers: Kompakte Darstellung eines komplexen Systems
Seufert, Wolfgang/Gundlach, Hardy (2017). Medienregulierung in Deutschland. Ziele, Konzepte, Maßnahmen. Handbuch für Wissenschaft und Studium. 2. aktual. Aufl. Baden-Baden: Nomos. 457 S., 58,00 €.
Die soziale Umwelt beeinflusst unsere Wahrnehmung und Entscheidungen. In kommunikativen Prozessen erhalten wir als Individuen Orientierung in der Welt. Massenmedien ersetzen heutzutage oftmals die direkte persönliche Erfahrung und besitzen einen großen Einfluss auf das gesellschaftliche Denken und Handeln. Durch irreführende Inhalte können Massenmedien jedoch auch die Gefahr der gesellschaftlichen und persönlichen Desorientierung bergen, welches die Notwendigkeit ihrer Regulierung verdeutlicht. Dabei steht die Regulierung vor dem zentralen Konflikt der Gewährleistung von Meinungsvielfalt und dem Schutz vor schädlichen Inhalten.
Die Vielfalt an Hintergründen und Interessengruppen führt zu einer vielschichtigen Struktur aus Verantwortlichkeiten, Zielen und Maßnahmen. Während massenmediale Kommunikate allgegenwärtig sind, bleibt das komplexe System der Medienregulierung im Verborgenen und ist für Laien oftmals nicht einsichtig. Viele Lehrbücher fokussieren Teilaspekte dieser Regulierung. Das Handbuch Medienregulierung in Deutschland hingegen zielt darauf ab, seinen Leserinnen und Lesern eine verständliche und umfassende Übersicht über das komplexe System der Medienregulierung zu vermitteln.Das Lehrbuch gliedert sich in zwei Bereiche. Der erste Teil widmet sich den Regulierungszielen und -konzepten. Die zugrunde liegenden Leitbilder werden in ihren Grundzügen erklärt. Dabei werden kommunikationspolitische, wettbewerbspolitische und industriepolitische Ziele differenziert. Es erfolgt eine Erklärung zentraler Begriffe des Mediensystems, der Medienpolitik und der Medienregulierung. Die Konzepte der Ko-Regulierung und der freiwilligen Selbstregulierung werden aufgegriffen, dabei wird auf ihre Hintergründe, Vorteile und Zielkonflikte eingegangen.
Der erste Teil der Publikation enthält außerdem eine grundsätzliche Debatte über die Frage, inwieweit der Staat in der Lage ist, adäquate Regulierungsziele zu formulieren und durchzusetzen. Das Spannungsfeld zwischen den kommunikationspolitischen und wirtschaftspolitischen Zielsystemen wird umrissen, wobei die zentralen Konfliktebenen eine kurze Erläuterung erfahren. Es werden unter anderem wichtige Aspekte wie gesellschaftliche Normen, Wertepluralismus und Medienwirkungshypothesen den Motiven der Marktmacht und Branchenförderung gegenübergestellt. Auch werden methodische Ansätze thematisiert, welche der Messung publizistischer Qualität dienen.
Der zweite Teil der Publikation beinhaltet eine Darstellung des gegenwärtigen Regulierungsrahmens. Den Leserinnen und Lesern wird ein Überblick über die Regulierungsinstrumente gegeben, die sich in rechtliche Grundlagen, relevante Institutionen und finanzielle Anreizsysteme für Medienunternehmen unterteilen. Da das deutsche Medienregulierungssystem eine vertikale Regulierung vorsieht, werden die verschiedenen Mediengattungen – Presse, Trägermedien, Rundfunk, Telemedien sowie Übertragungsnetzwerke – in getrennten Kapiteln behandelt. Für jede Mediengattung werden Begriffsdefinitionen und Abgrenzungen, gesetzliche Bestimmungen sowie die jeweilige Regulierungsinstitution hervorgehoben. Daneben beinhaltet das Lehrbuch eine kompakte Erläuterung der medienübergreifenden Regulierung im Rahmen des Wirtschaftsrechts. Hier wird ebenfalls in getrennten Kapiteln auf die Regulierung des ökonomischen Wettbewerbs, der Werbeinhalte, des Datenschutzes sowie der Regulierung des geistigen Eigentums eingegangen.
Ein abschließendes Kapitel wirft einen Blick auf die zukünftigen Perspektiven der Medienregulierung in Deutschland. Hier arbeiten die Autoren relevante Aspekte für einen Änderungsbedarf heraus, die sich sowohl auf die dargestellte Inkohärenz der verschiedenen Zielsysteme als auch auf die technischen Veränderungen durch die Digitalisierung beziehen. Außerdem werden vier Grundsatzfragen für die Ausgestaltung eines zukünftigen Medienregulierungssystems in Deutschland vorgestellt und die Leserinnen und Leser dazu angeregt, eine eigene Position zu entwickeln.Das Lehrbuch Medienregulierung in Deutschland bietet einen kompakten und verständlichen Überblick über das Medienregulierungssystem. Die komplexen Inhalte werden durch die Hervorhebung zentraler Aspekte in Schaubildern vereinfacht dargestellt. Infokästen enthalten zudem wichtige Definitionen. Am jeweiligen Kapitelende lassen sich ein kurzes Fazit, Übungsfragen sowie weiterführende Literatur finden, welche den Lerneffekt erhöhen können. Die Erklärungstexte decken eine Vielzahl einzelner Aspekte der Medienregulierung ab. Sowohl mediengattungsspezifische Regulierungsmaßnahmen als auch medienübergreifende Regulierungsthemen werden beschrieben und zueinander in Beziehung gesetzt. Dies gewährt den Leserinnen und Lesern einen umfassenden Einblick in die Thematik.
Aus medienpädagogischer Perspektive erfährt der Jugendmedienschutz keine gezielte Hervorhebung. Zwar werden die diesbezüglichen Ziele, Normen und Institutionen in unterschiedlichen Kapiteln erläutert, sodass die Leserinnen und Leser die notwendigen Informationen erhalten, jedoch wäre hier eine umfassende Darstellung in einem gesonderten Kapitel wünschenswert gewesen. Die detaillierte und logisch aufgebaute Struktur der Ober- und Unterkapitel erleichtert wiederum die Orientierung und spezifische Suche nach konkreten Aspekten. Neben den sachlichen Erklärungstexten vereinen die Autoren differenzierte Einblicke aus unterschiedlichen Standpunkten des Mediensystems, die sie gleichzeitig beurteilen und einordnen. Somit werden die Informationen zu unterschiedlichen Teilbereichen zusätzlich im Hinblick auf ihre Wirkweisen und ihren Nutzen im Gesamtkontext des Medienregulierungssystems verortet. Durch die Verknüpfung der Darstellung von aktuellen Regulierungsmaßnahmen und der Erklärung zugrundeliegender Ziele und Konzepte, mitsamt der Autorenkommentare in den Zwischenfazits, bietet das Buch einen umfassenden und differenzierten Einblick.
Gegenüber anderen Lehrbüchern zu diesem Thema, die sich meist ausschließlich auf Teilaspekte der gegenwärtigen Regulierungssituation beschränken, besitzt dieses einen Mehrwert, da ebenfalls die geschichtlichen und motivationalen Hintergründe der aktuellen Regulierungsmaßnahmen miteinbezogen werden. Die Lektüre richtet sich insbesondere an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie an Studierende einschlägiger Fachrichtungen wie der Medien- oder Kommunikationswissenschaft. Die Autoren verzichten auf detaillierte rechtliche Analysen, sodass juristische Vorkenntnisse zum Verständnis der Texte nicht benötigt werden. Somit eignet sich das Lehrbuch auch bestens als Einstiegswerk.
Die soziale Umwelt beeinflusst unsere Wahrnehmung und Entscheidungen. In kommunikativen Prozessen erhalten wir als Individuen Orientierung in der Welt. Massenmedien ersetzen heutzutage oftmals die direkte persönliche Erfahrung und besitzen einen großen Einfluss auf das gesellschaftliche Denken und Handeln. Durch irreführende Inhalte können Massenmedien jedoch auch die Gefahr der gesellschaftlichen und persönlichen Desorientierung bergen, welches die Notwendigkeit ihrer Regulierung verdeutlicht. Dabei steht die Regulierung vor dem zentralen Konflikt der Gewährleistung von Meinungsvielfalt und dem Schutz vor schädlichen Inhalten. Die Vielfalt an Hintergründen und Interessengruppen führt zu einer vielschichtigen Struktur aus Verantwortlichkeiten, Zielen und Maßnahmen. Während massenmediale Kommunikate allgegenwärtig sind, bleibt das komplexe System der Medienregulierung im Verborgenen und ist für Laien oftmals nicht einsichtig.
Viele Lehrbücher fokussieren Teilaspekte dieser Regulierung. Das Handbuch Medienregulierung in Deutschland hingegen zielt darauf ab, seinen Leserinnen und Lesern eine verständliche und umfassende Übersicht über das komplexe System der Medienregulierung zu vermitteln.Das Lehrbuch gliedert sich in zwei Bereiche. Der erste Teil widmet sich den Regulierungszielen und -konzepten. Die zugrunde liegenden Leitbilder werden in ihren Grundzügen erklärt. Dabei werden kommunikationspolitische, wettbewerbspolitische und industriepolitische Ziele differenziert. Es erfolgt eine Erklärung zentraler Begriffe des Mediensystems, der Medienpolitik und der Medienregulierung. Die Konzepte der Ko-Regulierung und der freiwilligen Selbstregulierung werden aufgegriffen, dabei wird auf ihre Hintergründe, Vorteile und Zielkonflikte eingegangen. Der erste Teil der Publikation enthält außerdem eine grundsätzliche Debatte über die Frage, inwieweit der Staat in der Lage ist, adäquate Regulierungsziele zu formulieren und durchzusetzen. Das Spannungsfeld zwischen den kommunikationspolitischen und wirtschaftspolitischen Zielsystemen wird umrissen, wobei die zentralen Konfliktebenen eine kurze Erläuterung erfahren. Es werden unter anderem wichtige Aspekte wie gesellschaftliche Normen, Wertepluralismus und Medienwirkungshypothesen den Motiven der Marktmacht und Branchenförderung gegenübergestellt. Auch werden methodische Ansätze thematisiert, welche der Messung publizistischer Qualität dienen.
Der zweite Teil der Publikation beinhaltet eine Darstellung des gegenwärtigen Regulierungsrahmens. Den Leserinnen und Lesern wird ein Überblick über die Regulierungsinstrumente gegeben, die sich in rechtliche Grundlagen, relevante Institutionen und finanzielle Anreizsysteme für Medienunternehmen unterteilen. Da das deutsche Medienregulierungssystem eine vertikale Regulierung vorsieht, werden die verschiedenen Mediengattungen – Presse, Trägermedien, Rundfunk, Telemedien sowie Übertragungsnetzwerke – in getrennten Kapiteln behandelt. Für jede Mediengattung werden Begriffsdefinitionen und Abgrenzungen, gesetzliche Bestimmungen sowie die jeweilige Regulierungsinstitution hervorgehoben. Daneben beinhaltet das Lehrbuch eine kompakte Erläuterung der medienübergreifenden Regulierung im Rahmen des Wirtschaftsrechts. Hier wird ebenfalls in getrennten Kapiteln auf die Regulierung des ökonomischen Wettbewerbs, der Werbeinhalte, des Datenschutzes sowie der Regulierung des geistigen Eigentums eingegangen.
Ein abschließendes Kapitel wirft einen Blick auf die zukünftigen Perspektiven der Medienregulierung in Deutschland. Hier arbeiten die Autoren relevante Aspekte für einen Änderungsbedarf heraus, die sich sowohl auf die dargestellte Inkohärenz der verschiedenen Zielsysteme als auch auf die technischen Veränderungen durch die Digitalisierung beziehen. Außerdem werden vier Grundsatzfragen für die Ausgestaltung eines zukünftigen Medienregulierungssystems in Deutschland vorgestellt und die Leserinnen und Leser dazu angeregt, eine eigene Position zu entwickeln.Das Lehrbuch Medienregulierung in Deutschland bietet einen kompakten und verständlichen Überblick über das Medienregulierungssystem. Die komplexen Inhalte werden durch die Hervorhebung zentraler Aspekte in Schaubildern vereinfacht dargestellt. Infokästen enthalten zudem wichtige Definitionen.
Am jeweiligen Kapitelende lassen sich ein kurzes Fazit, Übungsfragen sowie weiterführende Literatur finden, welche den Lerneffekt erhöhen können. Die Erklärungstexte decken eine Vielzahl einzelner Aspekte der Medienregulierung ab. Sowohl mediengattungsspezifische Regulierungsmaßnahmen als auch medienübergreifende Regulierungsthemen werden beschrieben und zueinander in Beziehung gesetzt. Dies gewährt den Leserinnen und Lesern einen umfassenden Einblick in die Thematik. Aus medienpädagogischer Perspektive erfährt der Jugendmedienschutz keine gezielte Hervorhebung. Zwar werden die diesbezüglichen Ziele, Normen und Institutionen in unterschiedlichen Kapiteln erläutert, sodass die Leserinnen und Leser die notwendigen Informationen erhalten, jedoch wäre hier eine umfassende Darstellung in einem gesonderten Kapitel wünschenswert gewesen. Die detaillierte und logisch aufgebaute Struktur der Ober- und Unterkapitel erleichtert wiederum die Orientierung und spezifische Suche nach konkreten Aspekten. Neben den sachlichen Erklärungstexten vereinen die Autoren differenzierte Einblicke aus unterschiedlichen Standpunkten des Mediensystems, die sie gleichzeitig beurteilen und einordnen. Somit werden die Informationen zu unterschiedlichen Teilbereichen zusätzlich im Hinblick auf ihre Wirkweisen und ihren Nutzen im Gesamtkontext des Medienregulierungssystems verortet.
Durch die Verknüpfung der Darstellung von aktuellen Regulierungsmaßnahmen und der Erklärung zugrundeliegender Ziele und Konzepte, mitsamt der Autorenkommentare in den Zwischenfazits, bietet das Buch einen umfassenden und differenzierten Einblick. Gegenüber anderen Lehrbüchern zu diesem Thema, die sich meist ausschließlich auf Teilaspekte der gegenwärtigen Regulierungssituation beschränken, besitzt dieses einen Mehrwert, da ebenfalls die geschichtlichen und motivationalen Hintergründe der aktuellen Regulierungsmaßnahmen miteinbezogen werden. Die Lektüre richtet sich insbesondere an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie an Studierende einschlägiger Fachrichtungen wie der Medien- oder Kommunikationswissenschaft. Die Autoren verzichten auf detaillierte rechtliche Analysen, sodass juristische Vorkenntnisse zum Verständnis der Texte nicht benötigt werden. Somit eignet sich das Lehrbuch auch bestens als Einstiegswerk.
- Saskia Eilers: WERTE LEBEN - ONLINE
Saskia Eilers: WERTE LEBEN - ONLINE
Ob Hasskommentare auf YouTube, Vorurteile in Online-Games oder Stress über WhatsApp – das Social Web beheimatet eine Vielzahl an negativen Phänomenen, die insbesondere bei jungen Menschen ein großes Schutz- und Aufklärungsbedürfnis hervorrufen. Das Modellprojekt WERTE LEBEN – ONLINE stellt diese Themen in den Vordergrund. Bei dem bundesweiten Online- Projekt engagieren sich Jugendliche für mehr Respekt, Toleranz und Mitgefühl im Netz. Ziel ist es, jungen Menschen nahezulegen, gesellschaftliche Werte nicht nur im realen Leben, sondern auch in der Onlinekommunikation zu achten.
Die Projektarbeit erfolgt auf Basis des Peer-Education-Ansatzes. Jugendliche im Alter von 15 bis 21 Jahren werden im Rahmen von Schulungen zu Scouts ausgebildet und vermitteln ihre Werte und ihr Wissen an andere Jugendliche. Die Scouts sind dabei in einem Kernbereich der jugendlichen Lebenswelt aktiv und setzen mit ihrer Vermittlungsarbeit unmittelbar dort an, wo Normverletzungen auftreten – Online. In Webinaren (online-basierten Seminaren) informieren die Scouts über Themen wie Hate Speech, Cybermobbing und die Achtung der Privatsphäre. Dabei leisten sie nicht nur Aufklärungsarbeit, sondern vermitteln Gleichaltrigen auch Wege und Lösungen, um diesen negativen Phänomenen im Online-Alltag kritisch und selbstbewusst zu begegnen.
Mit Haters gonna hate?! – Hass in der digitalen Kommunikation steht bereits das erste kosten lose Webinar für Schulklassen und Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit zur Verfügung. In Verbindung mit dem Hashtag #wertelebenonline rufen die Scouts darüber hinaus in kreativen Social Media-Aktionen auf Instagram, Twitter und Co. zu einem verantwortungsbewussten und fairen Verhalten im Netz auf. Das von JUUUPORT e. V. initiierte Modellprojekt WERTE LEBEN – ONLINE ist am Safer Internet Day 2018 offiziell gestartet. Durch seinen präventiven Charakter stellt das Projekt eine Ergänzung zur Beratungsplattform www.juuuport.de dar.
WERTE LEBEN – ONLINE wird im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
- Eder, Sabine/Mikat, Claudia/Tillmann, Angela (Hrsg.) (2017). Software takes command. Herausforderungen der „Datafizierung“ für die Medienpädagogik in Theorie und Praxis. München: kopaed. 237 S., 16,00 €.
Eder, Sabine/Mikat, Claudia/Tillmann, Angela (Hrsg.) (2017). Software takes command. Herausforderungen der „Datafizierung“ für die Medienpädagogik in Theorie und Praxis. München: kopaed. 237 S., 16,00 €.
Das Alltags- und speziell das Onlineleben werden durch digitale Berechnungsverfahren deutlich erleichtert. Für eine smarte und individuell abgestimmte Internetnutzung muss allerdings eine Fülle an Daten preisgegeben werden. Dabei stellt sich zunehmend die Frage nach einer informationellen Selbstbestimmung in der digitalisierten Gesellschaft.Der Sammelband Software takes command begibt sich in das Spannungsfeld der Chancen und Risiken von Datafizierung hinein und wirft einen Blick auf die Konsequenzen für die Medienpädagogik. Die einzelnen Beiträge präsentieren theoretische Überlegungen sowie praktische Lösungsansätze. Unter Einbezug verschiedener Fachdisziplinen, wie Informatik, Recht und Soziologie, wird die zukünftige Bedeutung einer interdisziplinären Vernetzung der Medienpädagogik verdeutlicht. Die theoretischen Perspektiven beschäftigen sich unter anderem mit den Herausforderungen digitaler Datenerhebung für Bildungsprozesse, mit konkreten Potenzialen für den schulischen Bereich und Überlegungen einer Medienbildung 4.0. Die vorgestellten medienpädagogischen Methoden beinhalten praktische Arbeitsansätze für verschiedene Altersstufen, die sowohl befähigende als auch bewahrende Haltungen aufweisen und sich gezielt mit der informationellen Selbstbestimmung des Menschen auseinandersetzen. Zwei abschließende Beiträge zur Medienarbeit mit Geflüchteten eröffnen eine neue Themenrubrik innerhalb des Sammelbandes, der den Lesenden zwar gute Inhalte biete, aber keinen themenrelevanten Mehrwert.Die Publikation befasst sich mit einem hochaktuellen gesellschaftlichen Thema. Vor dem Hintergrund der interdisziplinären Multiperspektivität wird ein fundierter Überblick über die Potenziale und Gefahren der Datafizierung geboten. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis ist der Band sowohl für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch für interessierte pädagogische Fachkräfte geeignet. Die Differenzierung von Altersstufen und verschiedenen Handlungsbereichen wie der Familie oder der schulischen und außerschulischen Jugendarbeit eröffnet ein breites Einsatzgebiet für die medienpädagogischen Methoden. se