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Förderung von exzessivem Nutzungsverhalten bei Games

Durch die fortschreitende Digitalisierung sind Kinder und Jugendliche vermehrt einem erhöhten Medienkonsum ausgesetzt. Besonders beliebt bei dieser Altersgruppe sind Online-Spiele für mobile Endgeräte, die größtenteils kostenlos zugänglich sind. Einnahmen generieren diese Spiele häufig durch In-App-Käufe und Mikrotransaktionen.

Um diese Transaktionen zu fördern, werden oft sogenannte Dark Patterns verwendet. Dabei handelt es sich um ein Spieldesign, das den Spieler*innen anfangs schnelle Erfolge mit wenig Aufwand bietet, im Verlauf des Spiels jedoch zunehmend schwieriger und zeitaufwändiger wird. Dies kann dazu führen, dass Nutzer*innen Geld für Online-Spiele ausgeben (müssen), um ihre Ziele schneller zu erreichen. Dark Patterns stehen außerdem im Verdacht, problematisches Spielverhalten bis hin zu einer Gaming Disorder zu begünstigen. Diese und weitere Erkenntnisse wurden nun in einem neuen Gutachten zum Thema Förderung von exzessivem Nutzungsverhalten bei Games im Auftrag der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) veröffentlicht. 

Die Analyse hebt auch hervor, dass die Unwissenheit junger Spieler*innen ausgenutzt wird. Mangelnde Alterskontrollen, komplizierte Elternmenüs und Informationen sowie undurchsichtige Ausgabenübersichten in Spielen begünstigen einen problematischen Konsum bei Kindern und Jugendlichen. Neben diesen Aspekten untersucht das Gutachten zahlreiche weitere Faktoren, die ein problematisches Spielverhalten fördern können.

Insgesamt wurden in dem Gutachten zehn beliebte Spiele hinsichtlich ihrer Dark Patterns analysiert, darunter Fortnite, Minecraft und FIFA. Manipulative Designs, die exzessives Spielen begünstigen, umfassen unter anderem Bestrafungen für Nicht-Spielen, die dauerhafte Bewerbung eines Shops sowie die Verwendung von Freund*innen- und Bestenlisten. Besonders bedenklich sind glücksspielähnliche Elemente, die bei drei der zehn Spiele im Gutachten auftraten. 

Als positive Entwicklung ist zu benennen, dass seit 2023 im Rahmen der USK-Spielprüfungen Dark Patterns bei der Alterseinstufung von Spielen berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden den Nutzer*innen zusätzliche Hinweise zur Steigerung der Transparenz zur Verfügung gestellt. Trotz dieser Entwicklungen besteht jedoch noch viel Handlungsbedarf, um Kinder und Jugendliche besser zu schützen.  

 

https://www.kjm-online.de/fileadmin/user_upload/KJM/Publikationen/Studien_Gutachten/KJM_Games_Gutachten_Kammerl_et_al_2023_FINAL-1.pdf  

 

Antonia Giebisch 


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