Michaela Bittner
Beiträge in merz
- Michael Bittner: Fußball weltweit
Michael Bittner: Fußball weltweit
Die Fußballweltmeisterschaft hat vier Wochen lang die Welt in ihren Bann gezogen. Millionen von Menschen weltweit verfolgten ein riesiges Sport- und Medienereignis. Der Leistungssport Fußball, seine hoch verdienenden Akteure und die gigantische Werbe- und Marketingmaschine füllte die Tageszeitungen und sorgte täglich für neue Schlagzeilen. Dass Fußball aber mehr ist als Volks- und Leistungsport, mehr als Jubel, Tore und ein Großereignis führt die DVD/CD-ROM „Die Welt ist rund. Fußballträume – Fußballrealitäten“ vor Augen.
Der Fußball hat es in den vergangenen Wochen der Weltmeisterschaft geschafft, Menschen aus aller Welt für ein Ereignis zu begeistern und friedlich zu vereinen. Und genau dies ist der Anknüpfungspunkt des vorliegenden Werkes: Kinder auf der ganzen Welt spielen täglich Fußball nach exakt den gleichen Regeln, unabhängig von Sprache, Kultur oder sozialer Herkunft. Fußball wirkt dort als Motor der Integration. Über kulturelle Barrieren hinweg finden sich Nationalmannschaften und fußballspielende Kinder zusammen. Fußball ist aber auch wirtschaftlich verflochten. So werden Talente aus Afrika früh nach Europa geschickt, was Fragen der Globalisierung und des Menschenhandels aufwirft.Sport und Fußball für die Schule und Bildungsarbeit zugänglich zu machen und anhand des Themas Fragen rund um Frieden, Kultur, Verständigung und Entwicklung aufzuarbeiten ist Ziel der CD-ROM.
In fünf Kurzfilmen sollen Kinder und Jugendliche Einblicke in fremde Lebenswelten bekommen. Sie sollen zum einen „Fußball als Spiegel der Gesellschaft wahrnehmen“, zum anderen „Sport im Allgemeinen und Fußball im Speziellen als mögliches Mittel zu einer positiven Identifikation und zur Völkerverständigung (…) erkennen“. So beschreibt der erste fünfminütige Film „The Ball“, wie sich Kinder aus einem Dorf in Mosambik aus einem Kondom ihren Fußball basteln und behandelt somit nicht nur das Thema Armut sondern auch AIDS. In dem 27-minütigen Film „Sold out – von der Straße ins Stadion“ wird der Transfer minderjähriger Fußballtalente aus Afrika nach Europa thematisiert. Eindrücklich werden hier die Hoffnungen der Kinder dargestellt und die Folgen, wenn sie den großen Sprung nicht schaffen.
Die Kinderarbeit in Pakistan bei der Herstellung von Fußbällen wird in einem der Filme ebenso thematisiert wie die Integrationskraft von Fußball anhand von Mädchenfußball in Honduras. Zu jedem der fünf Filme stehen eine Arbeitshilfe und Arbeitsblätter zur Verfügung. Die ausführlichen Arbeitshilfen bieten Hintergrundinformationen zu den einzelnen Filmen, definieren die damit verbundenen Lernziele und geben Impulse zur Aufarbeitung des jeweiligen Films im Unterricht. Der Hinweis auf weiterführende Materialien und Links erlaubt den Lehrkräften eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Arbeitsblätter bieten gute Anregungen zur konkreten Umsetzung im Unterricht und das Arbeitsblatt Fotosprache enthält zu jedem der fünf Filme je sechs Fotos aus dem Film mit einem konkreten Arbeitsauftrag, anhand dessen der Film besprochen werden kann. Die Benutzung und Bedienung der CD-ROM/DVD ist sehr einfach und die übersichtliche Gestaltung sowohl des DVD- als auch des CD-ROM-Teils und der Arbeitsblätter erlaubt eine leichte Einarbeitung. Die professionellen Filme sind geeignet, vielfältige Themen rund um Globalisierung, Frieden, Kultur und Entwicklungsarbeit zu besprechen. Die Altersempfehlung liegt bei zehn Jahren. Die Filme müssen in dieser Altersklasse allerdings besonders ausführlich vor- und nachbesprochen werden, um die Schülerinnen und Schüler auf die Thematik vorzubereiten und sie bei der Verarbeitung zu unterstützen. Wie auf der DVD empfohlen, scheinen viele Filme erst ab 14 Jahren sinnvoll. Die große Themenvielfalt der Filme erzwingt eine Fokussierung auf eines oder zwei Themen, so dass die Schüler nicht überfordert werden. Die hervorragende Gestaltung der fünf Dokumentarfilme, die gut ausgearbeiteten Arbeitshinweise für Lehrkräfte und die Vielfalt der angesprochenen Themen, machen die DVD/CD-ROM gerade nach der Fußballweltmeisterschaft für den Einsatz im Unterricht reizvoll.
Beitrag aus Heft »2006/05: 50 Jahre merz - 50 Jahre Medienpädagogik«
Autor: Michaela Bittner
Beitrag als PDF - Michaela Bittner: Die Schlaumäuse-Party
Michaela Bittner: Die Schlaumäuse-Party
Auf der Didacta 2006 stellte die Bildungsinitiative von Microsoft und Partnern „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“, die neue Version der Schlaumäuse-Lernsoftware vor. Schlaumäuse soll die Sprachentwicklung der Vier- bis Sechsjährigen fördern, an die sich folglich auch die neue Lernsoftware richtet. Spielerisch will die CD-ROM den Kindern den Umgang mit Wort und Schrift näher bringen.
Die aus der Vorgänger-Version bekannten Schlaumäuse und die Kobolde Lolli und Pop laden die Kinder auf den Schlaumäuse-Spielplatz ein und führen durch die Lernsoftware. Wie auch die erste Version soll die Lernsoftware die Kinder beim Erkennen von Lauten bis hin zum ersten Schreiben und Lesen unterstützen. An mehreren Spielstationen können die Mädchen und Jungen anhand verschiedener Spiele vieles rund um Laute, Wörter und Sätze ausprobieren und so einüben, zusätzlich sammeln die Spielerinnen und Spieler pro erfolgreichem Lernspiel bis zu zwei Stücke für eine Käsetorte, mit der am Ende eine große Party stattfindet. So können die Kinder an der Wippe die Mäuse zum Schaukeln bringen, indem sie einzelne Silben auf der rechten Seite der Wippe in die richtige Reihenfolge bringen und so Wörter bilden. Nach zwei Fehlversuchen wird das Wort genannt und bildlich veranschaulicht. In der Zauberbude müssen bestimmte Wörter in andere Wörter verzaubert werden. Das phonologische Bewusstsein der Kinder wird hier durch den Austausch eines Lautes gefördert. Im Theater wiederum können sie das alltägliche Verstehen insbesondere von Präpositionen üben, indem sie bei der Dekoration der Bühne behilflich sind und verschiedenen Handlungsanweisungen zu deren Aufbau folgen. Darüber hinaus können die Kinder an fünf weiteren Spielstationen Käsestücke sammeln und so spielerisch ihre Sprachkompetenz verbessern.
Sobald die Kinder acht Käsestücke gesammelt haben, beginnt zur Belohnung die Party im Partyzelt. Das Partyzelt ist lediglich zum Vergnügen da. Die Mädchen und Jungen können das Zelt mit bunten Luftballons verschönern, eine Maus verkleiden und auf Schatzsuche gehen. Für manche Aktivitäten im Zelt muss man mit einem Käsestück bezahlen, so dass die Kinder sich auf dem Spielplatz wieder neue Käsestücke verdienen müssen, was ihnen einen Ansporn zum fleißigen Üben bietet. Zusätzlich können sich die jungen Spielerinnen und Spieler auch in der Schreibwerkstatt austoben. Hier können zum Beispiel Buchstaben nach Belieben eingetippt werden, die man sich dann vorlesen lassen kann. Mithilfe der Flüstertüte lernen die Kinder so Buchstaben Lauten zuzuordnen.
Die Sammelmappe bietet den Kindern außerdem einen Überblick über alle besuchten Spielorte und eine Sammlung der erarbeiteten Wörter zum Ausdrucken.Die Spiele sind dem Alter der Zielgruppe angepasst, die Schwierigkeitsniveaus sind individuell einstellbar. Die ausführlichen Erklärungen lassen keine Frage offen, so dass die Kinder gleich mit Spielen und Lernen loslegen können. Das System merkt sich außerdem den Lernstand der Kinder und passt die Ansagen und Erklärungen an die einzelnen Spielerinnen und Spieler an. Zusätzliche Besonderheiten wie beispielsweise das Anzeigen des grammatikalischen Geschlechts in verschiedenen Farben bereichern die CD-ROM und unterstützen die Spielenden beziehungsweise Lernenden. Wiederkehrende Tools, das so genannte Forscher-Werkzeug, erleichtern zusätzlich die Navigation. So signalisiert der Lautsprecher, dass Wörter und Sätze vorgelesen werden, das Stethoskop macht jeden einzelnen Laut eines Buchstabens hörbar, der Handschuh dient als Navigationswerkzeug und mit einem Klick auf den Fragezeichenknopf bekommen die Kinder Hilfe oder das Spiel nochmals erklärt.Neu an der CD-ROM ist der Teil, den die kleinen Lernerinnen und Lerner nicht betreten können, nämlich das Betreuungstool. In diesem passwortgeschützten Bereich der Software erhalten Erziehende beziehungsweise Eltern einen schnellen Überblick über sämtliche Inhalte der CD-ROM und können in einem Protokoll den Bearbeitungsstand des jeweiligen Kindes einsehen. Der Sprachstandtest erlaubt es den Betreuerinnen und Betreuern, beispielsweise durch einfache Zuordnungspiele die sprachlichen und phonologischen Fertigkeiten eines Kindes zu testen.
Die Ergebnisse des Tests zeigen den Eltern auf, was das Kind noch üben sollte und gibt ihnen einen Hinweis, mit welchem Spiel der CD-ROM dies am besten gelingt. Die übersichtlich und bunt gestaltete CD-ROM bringt den Kindern nicht nur die Sprache näher, sondern macht sicherlich auch einfach Spaß und ist sowohl in der Kita oder Grundschule als auch individuell zuhause einsetzbar.Mit der Schlaumäuse-Software wird das Ziel verfolgt, „die natürliche Lust der Kinder am Lernen zu fördern und sie spielerisch an Sprache und Schrift heranzuführen“. Zumindest aus Erwachsenensicht könnte dies gelingen.
Beitrag aus Heft »2006/05: 50 Jahre merz - 50 Jahre Medienpädagogik«
Autor: Michaela Bittner
Beitrag als PDF - Michaela Bittner: e-teaching.org - eine Erfolgsgeschichte
Michaela Bittner: e-teaching.org - eine Erfolgsgeschichte
Das am Institut für Wissensmedien Tübingen (IWM) angesiedelte Informations- und Qualifizierungsportal e-teaching.org wurde gerade von der Gesellschaft für Pädagogik und Information e. V. mit der Comenius EduMedia Medaille 2006 in der Kategorie Erwachsenenbildung/Allgemeine Weiterbildung ausgezeichnet. In der Laudatio werden vor allem das große Inhaltsspektrum und die übersichtliche Gestaltung hervorgehoben. Doch was macht die Besonderheit des so erfolgreichen und seit dem Start 2003 weit ausgebauten Portals aus? Auf e-teaching.org können sich Hochschullehrende und Interessierte aktuelle und fundierte Informationen rund um das Thema E-Learning/E-Teaching beschaffen.
Auf über 1000 Seiten werden sowohl didaktische, technische als auch organisatorische Aspekte erläutert. Die Unterpunkte „Lehrszenarien“, „Medientechnik“ „Didaktisches Design“ und „Projektmanagement“ erlauben es den Nutzerinnen und Nutzern, sich mit dem Thema vertraut zu machen, aber auch weiterzulesen und zu lernen. Sowohl Einsteiger als auch Hochschullehrende, die bereits mit neuen Medien arbeiten, finden nützliche Informationen zur Weiterentwicklung und Verbesserung ihres Lehrangebotes. Die übersichtliche und einheitliche Gestaltung der Plattform erlaubt zudem eine spielerische Navigation, die Hypertextstruktur fördert das intuitive Lernen. Die aufbereiteten Inhalten sind übersichtlich und verständlich zusammengefasst und decken in ihrer Bandbreite das Thema E-Teaching ganzheitlich ab. Referenzbeispiele ermöglichen einen Blick in die Praxis und zeigen den erfolgreichen Einsatz neuer Medien in der Hochschullehre. Hier finden sich Beispiele aus verschiedenen Fachbereichen, die die vielfältigen Funktionen neuer Medien unterschiedlich nutzen. News und ein umfangreicher Veranstaltungskalender geben aktuelle Entwicklungen wieder.
Die ständige Aktualisierung des Portals wird der rasanten Entwicklung des Phänomens gerecht. Zusätzliche Materialien wie Links, Lesetipps, Studien oder Aufsätze bieten die Möglichkeit, je nach Interessenlage und Notwendigkeit die Auseinadersetzung mit bestimmten Aspekten zu vertiefen. Eine Suchfunktion und ein umfangreiches Glossar runden das Portal ab. Eine Besonderheit des Portals ist die Kooperation mit Partnerhochschulen. Hochschulen haben die Möglichkeit, die allgemeinen Informationen des Portals mit lokalspezifischen zu verbinden und praktische Hinweise für die jeweilige Hochschule wie beispielsweise IT-Infrastruktur und Ansprechpartner in den Bereich „Meine Hochschule“ einzuarbeiten. So kann die Kooperation innerhalb der Hochschulen, aber auch unter den verschiedenen Hochschulen gefördert werden. Den Lehrenden wird so ermöglicht, von den Erfahrungen anderer Hochschulen und Lehrender zu profitieren. Hier wird das Online-Angebot auch mit persönlicher Beratung verbunden. Die Partnerhochschulen haben die Möglichkeit, Schulungen und Beratung in Anspruch zu nehmen. Newsletter, Ein Weblog und eine Community fördern zusätzlich die Information und den Austausch der Interessierten. Die aktive Einbeziehung der Hochschulen und die damit verbundene Kooperation und ständige Weiterentwicklung sind es, die das Portal zu mehr als nur einer Informationsbörse machen. e-teaching.org ist ein beispielhafter und erfolgreicher Beitrag zum Thema Integration von neuen Medien an Hochschulen und bietet Informationen für alle Beteiligten – auch über die Hochschulen hinaus. Es lohnt, sich die Seite genauer anzusehen.
- Michaela Bittner: Das Kinderzimmer wird zum Hörsaal
Michaela Bittner: Das Kinderzimmer wird zum Hörsaal
Wissenschaftssendungen erfreuen sich vor allem bei einem jungen Publikum großer Beliebtheit. Diesem Trend schließt sich auch die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit der Kinderuni-DVD „Die Welt ist bunt“ an. Junges Publikum wird zudem an den Hochschulen seit langem zu Kindervorlesungen begrüßt, um so das Interesse an der Wissenschaft frühzeitig zu wecken. Doch gelingt dies auch auf einer DVD?
Die DVD bietet für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren sechs ‚Vorlesungen’, in denen verschiedensten Fragen aus unterschiedlichen Fachrichtungen nachgegangen wird. Mit Phänomenen aus dem Alltag der Kinder soll deren Neugier geweckt werden und so beispielsweise in Chemie ergründet werden, warum Farben farbig sind, in Geowissenschaften woran die Dinos starben oder in Rechtswissenschaften was erlaubt und was verboten ist. Durch den Stundenplan, den sich jedes Kind individuell zusammenstellen kann, begleiten Namia und Daniel in die Welt der Wissenschaft. Die einzelnen ‚Vorlesungen’ werden als Reportagen dargeboten. Mit Spielfilmszenen oder Comic-Elemten werden die Themen kindgerecht aufbereitet, ein Sprecher führt durch die Vorlesungen. Szenen aus dem Alltag der Kinder schaffen einen Bezug zu deren Erlebniswelt und ermöglichen so ein leichteres Verständnis der Phänomene. Die Dozentinnen und Dozenten klären schließlich knifflige Fragen, zusätzlich besuchen Kinder auch Expertinnen und Experten aus der Praxis und befragen zum Beispiel einen Polizisten oder eine Ohrenärztin. Simon Schlaumeier fragt in jeder Vorlesung außerdem genauer nach. So werden in kurzen Sequenzen zusätzlich Begriffe oder Begebenheiten erklärt wie beispielsweise die Bedeutung der einzelnen Verkehrsschilder.
Neben den Vorlesungen bietet die DVD zu jedem Thema einen Extrateil. In diesem kann man die Fragen von Simon Schlaumeier nochmals ansehen oder ein einfaches Rätsel bzw. eine Übung zu dem jeweiligen Gebiet versuchen, um so sein Wissen zu testen bzw. anzuwenden. Dieses Zusatzangebot besteht aus einfachen Zuordnungsübungen, Rätseln oder Mitmach-Spielen. Weiterforschen können Neugieriggewordene auf der Kinder-Suchmaschine helles-köpfchen.de (www.helles-köpfchen.de). Die einfache Navigation der DVD und ihr übersichtlicher und konsequenter Aufbau erlaubt den Kindern einen intuitiven Umgang. Leider kann durch die CD-Rom die Atmosphäre und die Faszination der Universität und Wissenschaft nicht so vermittelt werden, wie es live im Hörsaal während Kindervorlesungen geschieht, da die Vorlesungen auf der DVD als Reportagen à la „Willi wills wissen“ (ARD) konzipiert sind. Dies tut der Tatsache, dass die DVD einen interessanten Einblick in die Welt der Wissenschaft gibt, keinen Abbruch. Für alle kleinen neugierigen Nachwuchsforscherinnen und -forscher ist diese daher sicherlich sehr empfehlenswert und am Ende kann sich schließlich jeder seinen ersten Hochschulabschluss, das Schlaumeierdiplom, abholen.KinderUni-DVD. Die Welt ist bunt. Video-DVD/Vollbild 4:3/Stereo 2.0/Länge: 100 Minuten und 20 Minuten Extras. Johannes Gutenberg Universität Mainz (Hg.). Remscheid: Gardez Verlag, 2005, 14,95 Euro
Beitrag aus Heft »2006/03: Manga, Bollywood und Martial Arts«
Autor: Michaela Bittner
Beitrag als PDF - Michaela Bittner: Lilipuz macht Schule
Michaela Bittner: Lilipuz macht Schule
Lilipuz, das tägliche Radioprogramm für Kinder auf WDR5, macht immer mittwochs Schule und sendet live aus einer Grundschule in Nordrhein-Westfalen. Lilipuz bietet seinen Hörerinnen und Hörern täglich ein buntes Radioprogramm und richtet sich vorrangig an Kinder im Grundschulalter.
Täglich beginnt Lilipuz mit den Kindernachrichten „Klicker“, in denen dem jungen Publikum in fünf Minuten alle wichtigen Ereignisse des Tages altersgerecht erklärt werden sollen. Je nach Thema folgen dann Reportagen über für Kinder interessante Dinge, den Zeitkreisel, in dem historische Ereignisse thematisiert werden, oder Peters Leibesübungen, mit denen Sportreporter Peter neue Sportarten testet. Hörspiele werden ebenso gesendet wie Themen rund um Wissenschaft oder ein Serviceteil für Kinder mit einer Aufklärungsreihe und Kochtipps. Jeden Mittwoch gestalten nun die Hörerinnen und Hörer selbst die Sendung.
Nach einer erfolgreichen Pilotphase kann sich jede vierte Klasse einer Grundschule in Nordrhrein-Westfalen bewerben. Umfangreiches Begleit- und Unterrichtsmaterial ergänzen den Lilipuztag und ermöglichen eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Medium Radio im Unterricht.Während des Medienprojekts sollen Schülerinnen und Schüler im Unterricht die Besonderheiten des Mediums Radios anhand von Lilipuz kennen lernen. Das Thema Nachrichten bildet einen weiteren Schwerpunkt des Projektes. Mit dem Ziel, eine eigene Klicker-Ausgabe zu produzieren, sollen die Kinder ergründen, wie Nachrichten ausgewählt, und geschrieben werden, woher die Informationen dafür kommen und was das besondere an Kindernachrichten ist. Der Höhepunkt des Projekts ist nach einer circa zwei-wöchigen Vorbereitungsphase der Tag der Live-Sendung, an dem das Lilipuz-Team mit einem Übertragungswagen an die jeweilige Schule kommt. In zwei Gruppen bereiten die Schülerinnen und Schüler an diesem Tag die Sendung vor. Während die eine Gruppe die Kindernachrichten „Klicker“ erstellt, die Themen hierfür auswählt und die Mitteilungen schreibt, bereitet eine andere Gruppe die Lilipuz-Sendung vor. Aus den zahlreichen Formaten, die Lilipuz bietet, wird abwechselnd ein geeignetes ausgewählt, so stehen manchmal Peters Leibesübungen an oder die Hexenküche wird aufgebaut oder es ist Erzähltag und die gesamtes Schule diskutiert zu einem bestimmten Thema, das die teilnehmende Klasse vorher festlegt hat. Egal wie die Lilipuz-Sendung aussieht, alle erleben und gestalten Radio aktiv mit. Im Unterricht soll die Sendung schließlich ausführlich nachbereitet werden. Zur Vor- und Nachbereitung steht ein grundlegendes Materialpaket für die Lehrkräfte zur Verfügung. Unterrichtsvorschläge können in die Stunden integriert werden. So kann zum Einstieg anhand einer Lilipuz-Sendung über Radio diskutiert und die Lilipuz-Internetseite ergründet werden. Altersgerechte Arbeitsblätter regen die Schülerinnen und Schüler hierbei zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema an. Dokumentationen, Zeitpläne und Checklisten erleichtern den Lehrkräften die Organisation. Mit Lilipuz macht Schule soll Schülerinnen und Schülern ein kreativer Zugang zum Medium Radio, aber vor allem auch zum Hören und Zuhören vermittelt werden. Das Konzept Kinder machen Radio für Kinder wird durch eine fundierte und umfangreiche Unterstützung des Lilipuz-Teams begleitet. Das Projekt kann als Beispiel für eine umfangreiche, abgestimmte und integrierte Medienarbeit in der Grundschule gelten und es bleibt die Hoffnung, dass Lilipuz nicht nur ein einmaliges Projekt ist, sondern Schulen einen Impuls gibt, einen fächerübergreifenden und aktiven Umgang mit Medien zu fördern und in den Unterrichtsalltag zu integrieren. Trotz allen medienpädagogischen Überlegungen will „Lilipuz macht Schule“ aber vor allem eines: Den Kindern Spaß machen.
Informationen unter www.lilipuz.de
Beitrag aus Heft »2006/03: Manga, Bollywood und Martial Arts«
Autor: Michaela Bittner
Beitrag als PDF - Michaela Bittner: Suchmaschine für die Schule
Michaela Bittner: Suchmaschine für die Schule
„Der neue Internet Guide für Schüler 3.0.“ will Schülerinnen und Schülern die zeitintensive Onlinerecherche erleichtern und per Mausklick Hilfe bei Hausaufgaben, Referaten und Prüfungsvorbereitungen bieten. Effektiver als eine Suchmaschine will der Internet Guide nützliche Links zur Verfügung stellen.
Empfohlen für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen zwei bis 13 bietet die CD-Rom nach Fächer geordnete Links zu verschiedenen Themen. Es finden sich Links zu Referats-Servern, Foren und Hausaufgaben-Beratungsdiensten. Der Guide ist im Stil eines Lexikon sehr simpel aufgebaut und weist eine hohe Informationsdichte auf. Die Links sind ausführlich kommentiert und per Mausklick zu erreichen. Volltextsuche und eine Lesezeichenfunktion erleichtern die Arbeit mit der CD-Rom. Zur Einführung erhalten die Nutzerinnen und Nutzer darüber hinaus einen kurzen Einblick in die Geschichte des Internets, der als reiner Text zum Scrollen Interessierten angeboten wird. Das Programm ist als Steuerungselement aufgebaut und verschwindet per Mausklick an den rechten Monitorrand. Zwar ist die Navigation sehr einfach, wird aber durch die listenartige Aufzählung der Fächer und Unterthemen in einer Leistennavigation durch langes Scrollen erschwert. Da sich das Tool außerdem nicht über den ganzen Bildschirm öffnet, lässt sich die kleine Schrift schwer lesen und die aufgereihten Links und Kommentare wirken etwas unübersichtlich. Die einzelnen Kommentare sind darüber hinaus nicht ausreichend miteinander verlinkt.Als Internet Guide für Schülerinnen und Schüler von der zweiten bis zur 13. Klasse ist die Software leider nicht geeignet. Einer derart großen und in den Lern- und Verhaltensmustern differenzierten Zielgruppe kann die CD-Rom nicht gerecht werden. So finden sich Kinder der zweiten Klasse mit dem Programm wohl kaum zurecht. Die Navigation und der Aufbau der CD-Rom ist den Anforderungen dieser Altersstufe in keiner Weise angepasst, auch die dargebotenen Inhalte überschreiten den Kenntnisstand dieser Altersstufe erheblich. Für Schülerinnen und Schüler der Oberstufen andererseits dürfte der Guide überflüssig sein.
Es bleibt die Frage nach dem Nutzen eines solchen Internet Guides – ohne die Qualität der Links beurteilen zu wollen. Auch wenn der Guide als Anregung und Impuls verstanden werden kann, scheint es ohne Zweifel sinnvoller, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern, anstatt ihnen ausgewählte Links an die Hand zu geben. Ein Internet Guide sollte dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche mit der Informationsflut des Internets umzugehen lernen, Informationen einschätzen und relevante Aspekte filtern lernen, anstatt auf Referatsdatenbanken zu verweisen. Mit Hilfe eines Internet Guides sollten Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet werden, Informationen und wichtige Links aktiv und selbstständig zu suchen, um so mit Hilfe des World Wide Web ihr Wissen zu erweitern.
Der neue Internet Guide für Schüler 3.0. CD-Rom, Windows 98, Windows Me, Windows 2000, Windows XP, München: United Soft Media Verlag GmbH, JUNIOR, 2006, 16,90 Euro
Beitrag aus Heft »2006/03: Manga, Bollywood und Martial Arts«
Autor: Michaela Bittner
Beitrag als PDF