Dr. Wolfgang Reißmann
- Redaktion
Vita
Ich bin bei merz seit 2020.
Aktivitäten
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Arbeitsstelle Journalistik des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin
Schwerpunkte
- Mediatisierung und Medienpraktiken
- Digitale Öffentlichkeiten
- Visuelle Kommunikation und Bildpraxis
- Mediensozialisation
- Medienbildung
Beiträge in merz
- Anja Hartung und Wolfgang Reißmann: Emotionales Erleben von Musik im Jugendalter
Anja Hartung und Wolfgang Reißmann: Emotionales Erleben von Musik im Jugendalter
Musik hat im Leben vieler Jugendlicher eine besondere emotionale Bedeutung und auch Jugenderinnerungen Erwachsener sind häufig an bestimmte Musiktitel, Bands oder Musikstile geknüpft. Der Beitrag versucht, die Vielfalt des emotionalen Erlebens von Musik im Jugendalter zu bündeln und zeigt auf diese Weise, dass das Zusammenspiel von Musik und Gefühl weit über die Regulierung situativer Befindlichkeiten hinaus geht.(merz 2007-4, S. 23-30)
Beitrag aus Heft »2007/04: Stimmungsregulation durch Medien«
Autor: Anja Hartung-Griemberg
Beitrag als PDF - Wolfgang Reißmann: Mediatisierung – Kommerzialisierung – Ökonomisierung: Sind aktuelle Medienumgebungen Katalysatoren instrumentellen Handelns und Denkens?
Wolfgang Reißmann: Mediatisierung – Kommerzialisierung – Ökonomisierung: Sind aktuelle Medienumgebungen Katalysatoren instrumentellen Handelns und Denkens?
Die Verquickung von Mediatisierungs- und Kommerzialisierungsprozessen ist aktuell in zumindest drei Bereichen zu beobachten. Erstens interessieren Individuen gestern wie heute als potenzielle Konsumenten. Zweitens ist die Lebensführung in kommerzialisierten Medienumgebungen zunehmend selbst zu einem wirtschaftlichen Rohstoff und einer Ware geworden. Drittens legen aktuelle Medienumgebungen ökonomisierte Handlungs- und Denkmuster nahe, das heißt, sie beeinflussen Selbst und Sozialbeziehungen. Vor diesem Hintergrund wird für mehr Kritische Kommunikationswissenschaft plädiert und Medienpädagogik innerhalb eines solchen Unterfangens als wichtige Instanz verortet.
Literatur:
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Habermas, Jürgen (1981/1987). Theorie des kommunikativen Handelns. Band 2. Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
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Beitrag aus Heft »2014/04: Jugend – Medien – Kommerzialisierung«
Autor: Wolfgang Reißmann
Beitrag als PDF - Wolfgang Reißmann: Transparente Sichtbarkeitsfigurationen als Bedingung gegenwärtiger Mediensozialisation
Wolfgang Reißmann: Transparente Sichtbarkeitsfigurationen als Bedingung gegenwärtiger Mediensozialisation
In historischer Perspektive wird die sukzessive Umkehrung bzw. Ausdifferenzierung medial konstituierter Sichtbarkeitsfigurationen skizziert. Der Weg führt von einem medial ermöglichten Sehen in die Welt bei eigener Unsichtbarkeit (Massenmedien), über opake Sichtbarkeitsrelationen (Frühphase der kollektiven Internetaneignung) zu zunehmend transparenten Sichtbarkeitsfigurationen (Gegenwart des ‚Social Web‘/‚Web 2.0‘). Darauf aufbauend wird nach möglichen Konsequenzen der veränderten Sozialisationsbedingungen gefragt. Es werden drei thematische Zusammenhänge präsentiert, die als Impulse für die weitere Forschung fungieren sollen. Ziel ist, auf diese Weise zur Selbstverständigung und zur Sensibilisierung für aktuelle Herausforderungen der Mediensozialisationsforschung beizutragen.
The paper outlines from a historical point of view how media-based figurations of visibility changed. It starts from the media enabled ‘looking at the world while remaining invisible’ (era of mass media), passes opaque figurations of visibility (early days of collective internet appropriation) and finally comes to present figurations of transparency (in the days of ‘Social Web‘/‘Web 2.0‘). Against this background the paper considers potential consequences for processes of socialization and focuses on three main connections. Its aim is to raise awareness for current challenges in media socialization research.
Literatur:
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Thomas, Tanja (2008). Körperpraktiken und Selbsttechnologien in einer Medienkultur: Zur gesellschaftstheoretischen Fundierung aktueller Fernsehanalyse. In: Thomas, Tanja (Hrsg.), Medienkultur und soziales Handeln. Wiesbaden: VS Verlag, S. 219-237.
Treibel, Annette (2008). Die Soziologie von Norbert Elias. Eine Einführung in ihre Geschichte, Systematik und Perspektiven. Wiesbaden: VS Verlag.
Turkle, Sherry (2011). Alone Together: Why We Expect More from Technology and Less from Each Other. New York: Basic Books.
Turkle, Sherry (1998). Leben im Netz. Identität in Zeiten des Internet. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Turner, Graeme (2006). The mass production of celebrity: ‘Celetoids’, reality TV and the ‘demotic tun‘. In: International Journal of Cultural Studies, 9 (2), pp. 153-165.
Wehner, Josef (1997). Medien als Kommunikationspartner. Zur Entstehung elektronischer Schriftlichkeit im Internet. In: Gräf, Lorenz/Krajewski, Markus (Hrsg.), Soziologie des Internet. New York, Frankfurt: Campus, S. 125-149.
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Beitrag aus Heft »2013/06: Aufwachsen in komplexen Medienwelten«
Autor: Wolfgang Reißmann
Beitrag als PDF - Wolfgang Reißmann und Anja Hartung: Jugend und Radio.
Wolfgang Reißmann und Anja Hartung: Jugend und Radio.
Welche Bedeutung hat das Radio in immer differenzierteren Medienrepertoires junger Menschen? Was vermag Radioarbeit als eine Besonderung aktiver Medienarbeit auch heute zu leisten? Die Klammer bildet eine Studie, in der das Musikmedienensemble von jungen Menschen untersucht wurde und dabei unter anderem die Radioarbeit als ein Untersuchungsinstrument eingesetzt wurde.
Literatur
Bloech, Michael; Fiedler, Fabian; Lutz, Klaus (Hrsg.) (2005): Junges Radio. Kinder und Jugendliche machen Radio. München: kopaed.
Hartung, Anja (2008): Humor im Hörfunk und seine Aneignung durch Kinder und Jugendliche. Eine qualitative Untersuchung. München: kopaed.
Hartung, Anja; Reißmann, Wolfgang; Schorb, Bernd (2009): Musik und Gefühl. Eine Untersuchung zur gefühlsbezogenen Aneignung von Musik im Kindes- und Jugendalter unter besonderer Berücksichtigung des Hörfunks. SLM-Schriftenreihe, Bd. 17. Berlin: Vistas
Hasebrink, Uwe; Domeyer, Hanna (2010): Zum Wandel von Informationsrepertoires in konvergierenden Medienumgebungen. In: M. Hartmann, A. Hepp (Hrsg.), Die Mediatisierung der Alltagswelt. Wiesbaden, S. 49-64.
Palme, Hans-Jörg; Schell, Fred (Hrsg.) (1998): Voll auf die Ohren 2. Kinder und Jugendliche machen Radio. Beispiele, Anregungen, Ideen. München: Kopäd.
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.) (2009): JIM 2009. Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart.
Schell, Fred (2005): Grundlagen aktiver Medienarbeit mit Audio. In: Bloech, Michael; Fiedler, Fabian; Lutz, Klaus (Hrsg.): Junges Radio. Kinder und Jugendliche machen Radio. München: kopaed, S. 9-19.
Schorb, Bernd; Hartung, Anja (2003): Gewalt im Radio: Eine Untersuchung zur Wahrnehmung, Bewertung und Verarbeitung von Unterhaltung im Hörfunk durch 9- bis 16-Jährige. AML-Schriftenreihe, Bd. 2. Berlin: Vistas.
Wagner, Ulrike; Theunert, Helga (Hrsg.) (2006): Neue Wege durch die konvergente Medienwelt. BLM-Schriftenreihe, Bd. 85. München: Fischer.
Die Autor/innen Dr. Anja Hartung, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Medienpädagogik und Weiterbildung der Universität Leipzig.Wolfgang Reißmann, M.A., ist Stipendiat im Promotionskolleg „Communication and Digital Media“ der Universität Erfurt.
Beitrag aus Heft »2011/02: Nichtkommerzielle Lokalradios heute«
Autor: Wolfgang Reißmann
Beitrag als PDF - Wolfgang Reißmann: Zweideutige Bilder
Wolfgang Reißmann: Zweideutige Bilder
Groß ist die Sorge um Jugendliche, die sich in Internetnetzwerken freizügig präsentieren. Nacktheitsskandale markieren aber nur das Ende der Fahnenstange. Sexualisierung wird von kulturellen Praxen getragen, an deren Bestehen auch diejenigen Teil haben, die sie beklagen. Denn visuelle Selbstpräsentation ist eng verbunden mit Schönheitsidealen, Attraktivitätsnormen und Beziehungsvorstellungen.
Literatur
APA – American Psychological Association, Task Force on the Sexualization of Girls (2007). Report of the APA Task Force on the Sexualization of Girls. Washington, DC: APA. www.apa.org/pi/wpo/sexualization.html [Zugriff: 15.03.2010]
Erdmann, Julius (2009). My body Style(s) – Formen der bildlichen Identität im Studivz. Image 9. www.bildwissenschaft.org/image?function=fnArticle&showArticle=138 [Zugriff: 15.03.2010]
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Humberg, Anja (2006). Posen, die es in sich haben. Unnatürlich geschlechtsbetonte Körperhaltung nach § 4 Abs.1 Nr. 9 JMStV. In: tv diskurs, 1, S. 80-81.
Kaufmann, Jean-Claude (1996). Frauenkörper, Männerblicke. Konstanz: UVK. Kleinspehn, Thomas (1989). Der flüchtige Blick. Sehen und Identität in der Kultur der Neuzeit. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.
Richard, Birgit/Grünwald, Jan/Ruhl, Alexander (2008). Me, Myself, I: Schönheit der Gewöhnlichen. Eine Studie zu denfluiden ikonischen Kommunikationswelten bei flickr.com. In: Maase, Kaspar (Hrsg.). Die Schönheiten des Populären. Zur Ästhetik der Massenkünste. Frankfurt/M.: Campus, S. 114-132.
Williams, Linda (1997). Pornografische Bilder und die „körperliche Dichte des Sehens“. In: Kravagna, Christian (Hrsg.), Privileg Blick. Kritik der visuellen Kultur. Berlin: Edition ID, S. 65-97.
- Wolfgang Reißmann: Mehr als Musik
Wolfgang Reißmann: Mehr als Musik
Onlineplattformen wie YouTube und MySpace erweitern die Möglichkeiten Jugendlicher, sich als Musikerin und Musiker bzw. mit und über Musik zu präsentieren. Es werden wichtige Handlungsoptionen vorgestellt und auf Anschlüsse an ‚ältere‘ soziale Praxen hingewiesen. Zudem stelle ich mir die Frage, inwiefern Onlineplattformen Spielregeln nahe legen, die Einfluss auf die Gestaltung musikmedialer Selbstpräsentation nehmen können.
Literatur
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Schmidt, Jan (2009). Das neue Netz. Merkmale, Praktiken und Folgen des Web 2.0. Konstanz: UVK.
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Wagner, Ulrike/Brüggen, Niels/Gebel, Christa (2009). Web 2.0 als Rahmen für Selbstdarstellung und Vernetzung Jugendlicher. München. www.jff.de/dateien/Bericht_Web_2.0_Selbstdarstellungen_JFF_2009.pdf [Zugriff: 07.12.09].
Beitrag aus Heft »2010/01: Musik – Die schönste Nebensache«
Autor: Wolfgang Reißmann
Beitrag als PDF - Wolfgang Reißmann: Brockhaus multimedial 2006 premium
Wolfgang Reißmann: Brockhaus multimedial 2006 premium
Der Brockhaus multimedial 2006 premium. DVD-ROM, Win 98/ME/NT/2000/XP, Mac OS/X und Linux, Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus, 2006, 99,95 €
Den „Brockhaus multimedial 2006 premium“ (im Weiteren: Bmp 2006) begleitet das Image eines ‚Wissens-Allrounders’ für die ganze Familie. Im vergangenen Jahr erhielt er zum wiederholten Mal den begehrten Softwarepreis „Gigamaus“. Geadelt wurde das Produkt als Gesamtsieger in der Kategorie „Familie – Nachschlagen“. Nachfolgend soll die Software in ihren zentralen Bestandteilen vorgestellt werden. Dabei wird Wert darauf gelegt, Potenziale und Grenzen des Programms als ‚Familien-Wissens-Allrounder’ abzustecken. Zunächst einige allgemeine Bemerkungen zur Software.
Positiv hervorzuheben ist ihr Umfang, der tatsächlich für alle Familienmitglieder ab dem späten Kindesalter/frühen Jugendalter (schätzungsweise ab etwa elf/zwölf Jahre) entsprechende Angebote bietet. Im Mittelpunkt steht selbstverständlich das Nachschlagen. Insgesamt kann mit dem Bmp 2006 auf etwa 255.000 Artikel und 330.000 Stichwörter zugegriffen werden, wobei die 120.000 Wörter-bucheinträge des integrierten „Duden-Oxford“ bereits eingerechnet sind.
Zum Vergleich: Eine 15-bändige Druckausgabe des Brockhaus’ kommt auf ungefähr 140.000 Stichwörter. Den jüngeren Anwendern steht ein Kinder- und Jugendlexikon zur Verfügung. Ein genereller Vorteil gegenüber den Druckausgaben besteht in der komfortablen Verlinkung der Artikel und den zahlreichen Schnittstellen zum Internet, etwa in Form von weiterführenden Web-Links. Die Suchfunktionen und -optionen sind ausgereift und führen schnell zum Rechercheerfolg. Besonders die so genannten „Wissensnetze“ (computergenerierte Kontexte) sind hilfreiche Gefährten, die zum Weiterschauen und Weiterdenken animieren. Vorgegebene Themensammlungen im Kinder- und Jugendlexikon wie auch im ‚Erwachsenenlexikon’ laden ebenfalls zum Lesen und Anschauen ein.
Multimedialität erreicht das Produkt zudem über seine circa 20.000 Fotos und Illustrationen, einen zusätzlichen Online-Zugang zu zwei Millionen Bilder der dpa sowie zwanzig Stunden Tonmaterial. In Relation dazu und verglichen mit der Masse an Stichworten erscheinen die 330 enthaltenen Videos und Animationen sowie die 73 interaktiven Anwendungen etwas wenig (wohlgemerkt in der Premiumversion). Neben dieser ‚lexikalischen Grundversorgung’ bietet der Bmp 2006 eine Reihe interessanter Features, die wohl für alle Familienmitglieder gleichermaßen Spannendes bergen. So zum Beispiel die „Zeitleiste“, die in beide Lexika integriert ist und von der Altsteinzeit bis zur Bundespräsidentenwahl in Österreich im Jahr 2010 (!) einen Überblick zur Geschichte sowie den Errungenschaften in Kunst, Gesellschaft, Politik, Technik/Naturwissenschaft etc. gibt.
Alle Einträge führen als Links zu den entsprechenden Einträgen im Lexikon. Ebenso anschaulich und leicht handhabbar ist der Atlas mit etwa zwei Millionen geografischen Einträgen. Informativ und spannend ist es nicht nur für jüngere Nutzerinnen und Nutzer, im „Höhenlabor“ den Meeresspiegel zu heben und zu sehen, wie sich die Welt und unser Lebensraum damit verändert. Darüber hinaus kann man auch Mond und Mars einen Besuch abstatten und diese detailliert betrachten.
Ein weiteres Highlight ist „Anima: der gläserne Mensch“. In einer 3D-Animation des menschlichen Körpers kann die Lage sämtlicher Venen, Organe, Knochen etc. angezeigt werden. Im Bereich „Lernen“ stehen speziell den Heranwachsenden verschiedene Angebote zur Verfügung. Zentral ist die Rubrik „Schule und Lernen“, die den Kindern und Jugendlichen in insgesamt zehn Fächern die Möglichkeit gibt, ihr Wissen auszubauen. Die Artikel sind verständlich geschrieben und durch viele Illustrationen veranschaulicht. Begrüßenswert ist die Tatsache, dass dieses Angebot im Internet unter www.schuelerlexikon.de auch kostenlos zu erreichen ist. Im Lernbereich finden sich zudem Hinweise zur Gestaltung von schriftlichen Arbeiten und Referaten sowie ein Wissensquiz. Generell können mit der Software auch eigene Artikel verfasst und Mappen als Materialsammlungen angelegt werden. Diese Möglichkeiten sind für die Bearbeitung der Hausaufgaben, bei der Vorbereitung von Referaten und beim Verfassen von Texten sicherlich hilfreich.
In der Stärke des Bmp 2006 liegt zugleich eine Schwäche begründet. Es wurde ein Paket ge-schnürt, das Jung und Alt gleichermaßen ansprechen soll. Die Erfahrung lehrt, dass diese Rechnung meist nicht aufgeht und die einzelnen Zielgruppen nicht adäquat angesprochen werden. Dieses mediendidaktische Problem zeigt sich auch bei dieser Software. Zwar ist in den teilweise nach Alter differenzierenden Angeboten das Bemühen zu erkennen, eine jeweils adäquate Ansprache und Gestaltung zu finden, dennoch stellt der Bmp 2006 eine Plattform dar, die in den Grundzügen ihres Layouts – sicherlich erwünscht – einem einheitlichen Erscheinungsbild verpflichtet ist. So wechseln zwar Hintergrund, Schriftzug und Farbgebung im Kinder- und Jugendlexikon, dennoch bleibt in der oberen Toolleiste und den links befindlichen Such- und Medienfenstern der nüchterne, bisweilen technisch anmutende Eindruck aus dem ‚Erwachsenenlexikon’ erhalten. Es ist fraglich, ob sich die jüngeren Anwender hier wieder finden. Darüber hinaus sollten sich Eltern genau überlegen, mit welchen Erwartungen sie den Bmp 2006 als ‚Familiensoftware’ anschaffen würden.
Wenn damit der Wunsch verbunden ist, einen Mehrwert für die Bildung der Kinder zu erzielen, sollte prinzipiell abgewogen werden, inwieweit ein multimediales Lexikon der geeignete Weg für das jeweilige Kind ist. Sicherlich bietet gerade der Bmp 2006 viele interessante und animierende Features, dennoch steht der Natur des Produktes nach die Darstellung von Wissen im Vordergrund. Im Vergleich zu anderer Lernsoftware arbeiten multimediale Lexika nicht oder nur in geringem Maße mit Spiel, Kontrolle, Feedback und Belohnung. Sie erfordern viel Eigeninitiative und bereits vorhandenes Interesse. Wenn das besteht, werden Kinder wie Eltern Spaß am multimedialen Recherchieren und Informieren haben. Kritikwürdig ist der hohe Preis der Software, zumal, wenn der Reiz des multimedialen Lexikons auch darin liegen soll, mit Updates im Besitz der jeweils aktuellsten Artikel zu sein. Diese monatlich angebotenen Updates gibt es für jede Version immer nur für das laufende Jahr, das heißt für den Bmp 2006 noch bis zum 31. Dezember.
Die Premium-Version kostet 99,95 Euro. Die Standardversion gibt es zwar für 49,95 Euro, allerdings auch mit spürbaren Einschnitten: kürzere Artikel; weniger Fotos/Aktivfotos, Tonmaterial, Videos/Animationen; ohne „Anima“; kaum interaktive Anwendungen. Wer nicht auf das Geld achten muss und es sich leisten kann, mit einer solchen Software die ‚innerfamiliäre Bildung’ zu flankieren, ist mit dem Bmp 2006 sicherlich gut beraten. Alle anderen sollten bei Kaufwunsch zumindest die in Kürze zu erwartende nächste ‚Ausbaustufe’ für das Jahr 2007 abwarten.
- Wolfgang Reißmann: Die Rennaissance des Piratenfilms
Wolfgang Reißmann: Die Rennaissance des Piratenfilms
Der exzentrische und sympathisch-konfuse Pirat Jack Sparrow (Johnny Depp) ist zurück und legt auch im zweiten Teil von „Fluch der Karibik“ („Pirates of the Caribbean“) Wert auf den Titel „Captain“.
Mit der Fortsetzung entführt er die Zuschauer abermals in die Südsee, die Mythenwelt der Piraten und natürlich in actionreiche Abenteuer. Um an sein geliebtes Schiff, die „Black Pearl“, zu gelangen, hat er sich auf einen faustischen Deal eingelassen. Er muss sich nun aus der Blutschuld des Urvaters aller Piraten, Davy Jones (Bill Nighy), befreien. Als Herrscher der Tiefe des Meeres und Kapitän des legendären „Flying Dutchman“ steht dieser dem Teufel in Sachen Bösartigkeit in nichts nach. Jacks Ausweg hat, der Untertitel deutet es an, zu tun mit der „Truhe des Todes“ („Dead Man’s Chest“), besser: mit ihrem lebenden Inhalt. Allerdings ist Jack nicht alleine hinter der Truhe und ihrem Geheimnis her. Die Gouverneurstochter Elizabeth Swann (Keira Knightley) und Will Turner (Orlando Bloom) stehen zu Beginn des Films kurz vor ihrer Hochzeit, als sie unter einem Vorwand verhaftet werden und in den Sog der Geschichte geraten. Damit bleibt den Fans das Dreigestirn der HauptdarstellerInnen aus dem ersten Teil erhalten.
Im Frühsommer 2007 wird bereits der dritte Teil von „Fluch der Karibik“ auf den Leinwänden zu sehen sein. Der Cliffhanger am Ende und ein altbekanntes Gesicht machen es möglich. Mit dieser Trilogie erlebt das fast vergessen geglaubte Genre der Piratenfilme eine bis dato äußerst erfolgreiche Renaissance. Der am 27. Juli in den deutschen Kinos angelaufene zweite Teil konnte zumindest die amerikanischen KinogängerInnen bereits überzeugen. Sie rannten den Kinos am ersten Wochenende sprichwörtlich die Türen ein. Zumindest Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer kann sich also zurücklehnen: Der Film spielte an den ersten drei Tagen in den USA circa 132 Millionen Dollar ein und führt diese Bestenliste nunmehr an. Auch in Europa und Deutschland ist zu erwarten, dass „Fluch der Karibik 2“ einer der Kino-Sommerhits wird. Und in der Tat ist es den Filmemachenden um Regisseur Gore Verbinski („Ring“) gelungen, unterhaltsames und zumeist kurzweiliges Popcorn-Kino auf Celluloid zu bannen, wobei die Geschichte auch in weniger als zweieinhalb Stunden Spielzeit hätte erzählt werden können. Insgesamt gehört der Film aber zu den anspruchsvolleren Hollywood-Produktionen, kann also auch für diejenigen etwas sein, die mit „Blockbuster“-Kino sonst wenig anfangen können.
Dazu trägt neben dem Genuss der atemberaubend schönen Schauplätze wie schon im Original vor allem die ausgefeilte Charakterfigur des Jack Sparrow bei, der seinen Humor, Sprachwitz und rumbenebelten Gang auch in der Fortsetzung nicht verloren hat. Wer allerdings „Fluch der Karibik“ in seinem Filmgedächtnis als Komödie gespeichert hat, sollte sich darauf gefasst machen, dass der zweite Teil streckenweise deutlich düsterer und gruseliger daher kommt als das Original.
Die Einstufung der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ist mit dem Prädikat „ab zwölf Jahre“ nicht zu hoch gewählt. Die ausgeprägte Actionorientierung beinhaltet auch eine Menge Gewaltszenen und spannungsgeladenene Momente, die nicht zuletzt durch die intensive musikalische und akustische Untermalung wirken. Wer partout keine Fortsetzungen mag, ‚weil sie immer schlechter sind als der erste Teil’, wird auch in diesem ‚Teil II’ seine Überzeugungen bestätigen können. Vieles ist bekannt, vieles wiederholt sich. Die eingefleischten Fans werden hingegen ihren Spaß gerade daran haben, bekannte Gesichter in komischen Situationen wieder zu sehen. Wolfgang Reißmann
Fluch der Karibik 2 – Die Truhe des Todes
USA 2006, 150 Minuten
Regie: Gore Verbinski
Darsteller: Orlando Bloom, Johnny Depp, Keira Knightley
Verleih: Buena Vista International