2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden
Die Zunahme von Kriegen, Krisen und Konflikten erreicht uns meist direkt über digitale Medien, vermehrt auch über Plattformen und Netzwerke, die junge Menschen regelmäßig nutzen. Die Inhalte beeinflussen die öffentliche Verhandlung der Geschehnisse oft in einer Weise, die eher Polarisierung fördert als eine kritische Meinungsbildung. Eine demokratische Auseinandersetzung mit Kriegen, Krisen und Konflikten wird auf diese Weise erschwert. Statt dazu beizutragen, das Gegenüber zu verstehen, Emotionen der Gegenseite anzuerkennen, die eigene Position kritisch zu prüfen und sich für Handlungsoptionen auf Basis eines demokratischen Abwägungsprozess entscheiden zu können, begünstigen viele digitale Inhalte Feindbildkonstruktionen und Schwarz-Weiß-Denken.
Gleichzeitig können sich gerade marginalisierte Gruppen über digitale Medien eine Öffentlichkeit schaffen. Diese Möglichkeit nutzen auch junge Menschen in den Krisen- und Kriegsgebieten, wenn sie ihren Alltag zeigen und damit die menschlichen Auswirkungen militärischer Auseinandersetzungen anschaulich machen.
Mit dieser Ausgabe sollen vielfältige Denkanstöße gegeben und Impulse für eine strategische Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen in der medienpädagogischen Bildungsarbeit gesetzt werden.
Online bestellen
aktuell
Veronika Wagner: Kinder und Jugendliche als Opfer von Cybergrooming
Bei der Nutzung von Sozialen Medien lauert nach wie vor die Gefahr des Cybergroomings, das zeigt eine Befragung der Landesanstalt für Medien NRW. Im Auftrag dieser hat KB&B Family Marketing Experts 2024 vom 24. Januar bis zum 06. Februar die vierte Befragungswelle einer empirischen Längsschnittstudie durchgeführt, die insgesamt vier Jahre dauerte. Neben der Prävalenz von Cybergrooming wurden das Mediennutzungsverhalten sowie Wünsche hinsichtlich Hilfsangeboten durch einen Online-Fragebogen abgefragt. 2.077 in Deutschland lebende Heranwachsende zwischen 8 und 17 Jahren nahmen an der Studie teil.
Unter Cybergrooming versteht man die gezielte Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet, hier definiert durch: Verabredung über das Internet, Versprechen von Belohnungen für Zusendung von Fotos/ Videos, Aufforderung zum Senden freizügiger Bilder, Verabredung zum Offline-Fotoshooting, Empfangen von Nacktbildern sowie Drohungen im Internet.
Die Ergebnisse zeigen, dass 2024 ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen mindestens einmal von einer Art des Cybergroomings betroffen gewesen ist, vier Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 28 Prozent traf es vorwiegend 16- bis 17-Jährige, überwiegend durch Verabredungen über das Internet (14 %). Mithilfe Sozialer Netzwerke nehmen Täter*innen Kontakt mit den Heranwachsenden auf, am häufigsten über Instagram (13 %).
Das Wissen um die Bedeutung von Cybergrooming stieg auf 43 Prozent an. Rund ein Drittel (36 %) der Teilnehmenden gibt an zu wissen, was bei Cybergrooming zu tun ist. Die Mehrheit (61 %) blockiert Täter*innen. Es herrscht nach wie vor Aufklärungsbedarf: 62 Prozent der Heranwachsenden wünschen sich, dass das Thema stärker in der Schule behandelt wird und 42 Prozent hätten gerne mehr Informationen durch das Elternhaus. Darüber hinaus stehen auch Hilfs- und Beratungsstellen zur Verfügung. Der Vergleich der letzten vier Jahre zeigt, dass die meisten Angebote an Bekanntheit dazugewonnen haben, zum Beispiel die Nummer gegen Kummer.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Veronika Wagner
Beitrag als PDFEinzelansichtKati Struckmeyer: Trends, Strategien und Ästhetik der (extremen) Rechten auf TikTok
Ein erheblicher Teil der Erstwähler*innen hat bei der Europawahl 2024 die AfD gewählt. Das wird auch mit der hohen Präsenz rechtsextremer Akteur*innen auf Social Media in Zusammenhang gebracht, besonders auf der bei Jugendlichen beliebten Plattform TikTok. Rechte bis rechtsextreme Accounts beeinflussen hier seit Jahren relativ ungestört die Meinungsbildung junger Menschen gezielt. Deshalb analysiert die Bildungsstätte Anne Frank in ihrem im Juni erschienenen Report Trends, Strategien und Ästhetiken der (extremen) Rechten auf TikTok und gibt Hinweise zur öffentlichen Debatte sowie zur medienpädagogischen Intervention.
Die Autorinnen Deborah Schnabel und Eva Berendsen haben den Bericht in vier Schwerpunkte unterteilt: ‚TikTok und Politik‘, ‚Politik & Narrative der (extremen) Rechten auf TikTok‘, ‚Ästhetik & rechte Gegenöffentlichkeit zwischen Abgrenzung & Mainstreaming‘ und ‚Über TikTok lernen‘. Die ersten drei Teile liefern eine ins Detail gehende, aufschlussreiche Analyse über rechte Kommunikationsstrategien im Netz. Dabei werden einzelne Phänomene erklärt, wie Lipsync, rechte Narrative (z. B. völkisches Denken, Tradwifes und Männlichkeit) oder inszenierte Vaterfiguren. Auch prominente rechte TikTok-Accounts werden vorgestellt sowie rechte Abkürzungen, Umschreibungen und Zahlencodes erklärt.
In den Impulsen zur medienpädagogischen Intervention sticht vor allem hervor, dass weder allen Heranwachsenden und erst recht nicht ihren Bezugspersonen klar ist, welche Wirkung, Reichweite und soziale Sprengkraft TikTok hat. Aufklärungsarbeit und Information über Schutzmöglichkeiten auf der Plattform müssen deshalb intensiviert werden – und führen aus der Erfahrung von Sensibilisierungsworkshops der BSAF zu einem veränderten Nutzungsver-halten, zum Beispiel in Form von Gegenrede oder verstärktem Löschen, Blockieren und Melden problematischer Accounts bzw. Inhalte.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Kati Struckmeyer
Beitrag als PDFEinzelansichtKati Struckmeyer: Stichwort: Digitale Dienste Gesetz
Das Digitale Dienste Gesetz (DDG) ergänzt den Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union auf nationaler Ebene für Deutschland. Es wurde auf den Weg gebracht, um die europarechtlichen Vorgaben auf Bundes- und Länderebene anzupassen. Die Grundrechte von Internetnutzer*innen sollen damit besser geschützt und illegale Inhalte schneller entfernt werden. Das Gesetz ist am 14. Mai 2024 in Kraft getreten.
Vom DDG betroffen sind Online-Vermittler und -Plattformen wie Marktplätze, Soziale Netzwerke, Content-Sharing-Plattformen, App-Stores sowie Reise- und Unterkunftsportale. Es geht vor allem darum, illegale Online-Aktivitäten sowie die Verbreitung von Desinformation zu verhindern. Die Sicherheit der Nutzer*innen, die Wahrung der Grundrechte und eine faire und frei verfügbare Online-Umgebung sollen dabei im Fokus stehen. Während die EU-Kommission sehr große Plattformen und Suchmaschinen über 45 Millionen Nutzer*innen beaufsichtigt, gibt es nun auch nationale DSA-Koordinator*innen (Digital Service Coordinators, DSC) für kleinere Plattformen. Sie dienen als zentrale Beschwerdestelle für Bürger*innen. In Deutschland wird es künftig eine zentrale Koordinierungsstelle in der Bundesnetzagentur geben, die darüber wacht, dass Onlineplattformen und Suchmaschinen die Regeln einhalten und gegen illegale Inhalte vorgegangen werden kann. Sie wird ergänzt von der Bundeszentralefür Kinder- und Jugendmedienschutz und vom Bundesbeauftragten für den Datenschutz und Informationsfreiheit und wird eng mit den Aufsichtsbehörden in Brüssel und den anderen EU-Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten.
Das DDG regelt auch Buß- und Zwangsgelder für Verstöße gegen den DSA bzw. zur Durchsetzung von Verpflichtungen. Kommen Online-Dienste ihren Verpflichtungen entsprechend des DSA nicht nach, können Nutzer*innen dies künftig bei der Bundesnetzagentur melden. Verstöße können für Plattformbetreibende mit bis zu sechs Prozent ihres Jahresumsatzes sanktioniert werden.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Kati Struckmeyer
Beitrag als PDFEinzelansichtSwenja Wütscher: Studie - Wunsch nach mehr Perspektivenvielfalt in Nachrichten
Zwei Drittel der erwachsenen Internetnutzer*innen in Deutschland erwarten von den Nachrichtenmedien eine vielfältige Darstellung aktueller Themen, jedoch sehen weniger als die Hälfte diese Anforderung als gut erfüllt an. Dies sind zentrale Ergebnisse des Reuters Institute Digital News Report 2024. Obwohl die Mehrheit über das aktuelle Geschehen informiert bleiben möchte, zeigt sich ein deutliches Bedürfnis nach mehr Perspektiven.
Das Internet hat das Fernsehen als Hauptquelle für Nachrichten abgelöst: 42 Prozent der Befragten nutzen das Internet primär, lineare Fernsehsendungen liegen knapp dahinter (41 %). Besonders Soziale Medien gewinnen an Bedeutung, wobei 15 Prozent der Befragten und 35 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ihre Nachrichten hauptsächlich über Plattformen wie TikTok, Instagram und YouTube beziehen. Kurze Online-Nachrichtenvideos sind ein Trend: 49 Prozent der erwachsenen Internetnutzer*innen sehen sich mindestens einmal pro Woche solche Videos an. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Relevanz von Bewegtbildinhalten in der Nachrichtenvermittlung.
Die Studie zeigt jedoch auch eine steigende Skepsis gegenüber Nachrichten in Sozialen Medien. Besonders auf TikTok haben 41 Prozent Schwierigkeiten, vertrauenswürdige von unzuverlässigen Nachrichten zu unterscheiden. Insgesamt äußern 42 Prozent Bedenken, Falschmeldungen von Fakten unterscheiden zu können. Vertrauen in Nachrichten hängt laut den Befragten stark von der Transparenz der Medien und hohen journalistischen Standards ab. 74 Prozent legen Wert darauf, dass Medien klar kommunizieren, wie Nachrichten entstehen. Auch eine faire und unvoreingenommene Berichterstattung sowie die Repräsentation verschiedener gesellschaftlicher Gruppen sind wichtige Faktoren für das Vertrauen.
Dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus wird überwiegend mit Skepsis begegnet. Die Hälfte der Befragten fühlt sich bei überwiegend durch KI erstellten Nachrichten unwohl. Junge Erwachsene zeigen zwar eine größere Offenheit gegenüber KI-generierten Nachrichten, begegnen politischen Informationen aus KI-Quellen aber mit ähnlicher Skepsis wie ältere Befragte.
Der Report basiert auf einer repräsentativen Befragung von fast 100.000 Personen aus 47 Ländern. Die deutsche Teilstudie, durchgeführt vom Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, befragte rund 2.000 Personen im Januar 2024. Unterstützt wurde die Erhebung von den Landesmedienanstalten und dem ZDF.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Swenja Wütscher
Beitrag als PDFEinzelansichtSwenja Wütscher: Sinus-Jugendstudie 2024: Jugendliche besorgt, aber zukunftsoptimistisch
Jugendliche in Deutschland sind stark von globalen Krisen wie Kriegen, Energieknappheit, Inflation und Klimawandel betroffen, dennoch bleibt ihr Zukunftsoptimismus erhalten. So ein Ergebnis der SINUS-Jugendstudie 2024. Trotz ihrer Besorgnis entwickeln viele Jugendliche Copingstrategien und fühlen sich in ihrem Alltag zufrieden, da ihre Grundbedürfnisse gedeckt und sie sozial gut eingebunden sind.
Die Sehnsucht nach einer bürgerlichen Normalbiografie mit festen Partnerschaften, Familie und beruflichem Erfolg ist weiter ein starkes Leitmotiv. Werte wie Zugehörigkeit, Halt und Geborgenheit sowie Nachhaltigkeit sind für viele Jugendliche wichtig. Auch die Akzeptanz von Diversität und Gender-Gerechtigkeit wächst, viele Jugendliche akzeptieren non-binäre Geschlechtsdefinitionen und sind sich der fortdauernden Geschlechterstereotype bewusst.
Diskriminierung wird als alltägliches Problem wahrgenommen, besonders in Schulen. Viele Jugendliche haben Diskriminierung selbst erlebt oder in ihrem Umfeld beobachtet und kritisieren die soziale Ungleichheit sowie die Benachteiligung migrantischer Familien im Bildungssystem.
Das politische Interesse Jugendlicher bleibt begrenzt. Während Themen wie Klimakrise und Diskriminierung wichtig sind, fühlen sich viele von politischen Prozessen nicht ausreichend repräsentiert. Trotzdem befürworten die meisten Jugendlichen das Wahlrecht ab 16 Jahren, auch wenn sie sich nicht immer ausreichend darauf vorbereitet fühlen.
Soziale Medien sind die wichtigste Informationsquelle, trotz der Gefahr von Desinformation. Viele Jugendliche sind sich der negativen Auswirkungen des Social-Media-Konsums bewusst und versuchen, ihn zu regulieren. Sport spielt eine wichtige Rolle in ihrem Leben und dient als Mittel gegen Alltagsstress. Viele berichten von einem guten Gefühl während und nach dem Sport und schätzen Sportstätten als wichtige Orte der Begegnung.
Die Studie wurde vom SINUS-Institut im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung und weiteren Partner*innen durchgeführt und umfasst 72 qualitative Fallstudien mit 14- bis 17-Jährigen in ganz Deutschland. Sie bietet alle vier Jahre wertvolle Einblicke in die soziokulturelle Verfassung der jungen Generation.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Swenja Wütscher
Beitrag als PDFEinzelansichtSwenja Wütscher: Gewaltinhalte im Netz: Social Media und Gamification verändern die Dynamik
Die Verbreitung und Rezeption von Gewaltinhalten hat sich durch den Einfluss von Social Media und Gamification drastisch verändert. Jugendliche stoßen nicht mehr primär über spezialisierte Websites auf drastische Darstellungen, sondern direkt in Sozialen Netzwerken durch Algorithmen und Hashtags. Das stellt den Kinder- und Jugendmedienschutz vor erhebliche Herausforderungen, so der Report von jugenschutz.net.
Empfehlungsalgorithmen, Hashtags und indirekte Darstellungen in Reaktionsvideos oder Erzählungen tragen zur Verbreitung bei. Plattformen wie TikTok und YouTube verbieten zwar solche Inhalte in ihren Richtlinien, doch Nutzer*innen umgehen diese Beschränkungen geschickt. KI-generierte Inhalte, wie Filmplakate im Stil von Animationsfilmen, und das Nachstellen von Gewaltvideos in Spielen wie Roblox zeigen eine neue Dimension der Verbreitung. Auch Challenges und Gamification-Elemente, die Gewaltinhalte als spielerische Herausforderungen präsentieren, tragen zur Normalisierung und emotionalen Distanzierung bei. Die Anpassung von Jugendschutzmaßnahmen an diese neuen Verbreitungsformen ist dringend erforderlich. Große Diensteanbieter wie Meta und Google untersagen zwar drastische Gewaltinhalte, aber die tatsächliche Kontrolle und Durchsetzung ist komplex. Zudem entstehen immer wieder neue Websites, die ähnliche Inhalte bereitstellen.
Für die medienpädagogische Praxis ist es wichtig, Kinder und Jugendliche über die Risiken aufzuklären und ihre Empathiefähigkeit zu fördern. Eine kritische Einordnung der Gründe für die Verbreitung solcher Videos ist notwendig.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Swenja Wütscher
Beitrag als PDFEinzelansichtMarcus Müller: Empfehlungen des Voice-Projekts zu Online-Sicherheit
Zur Erhöhung der Online-Sicherheit von Kindern hat die Organisation End Child Prostitution, Child Pornography & Trafficking of Children for Sexual Purposes (ECPAT) International gemeinsam mit Eurochild und Terre des Hommes Richtlinienempfehlungen vorgestellt, die sich an Regierungen, Aufsichtsinstitutionen sowie Online-Plattformen richten. Darunter die Empfehlung, Online-Plattformen stärker zu regulieren und Sicherheitsvorkehrungen in Kooperationen mit Kindern vorzunehmen oder einen Mindeststandard für die Altersverifikation zu erstellen.
Grundlage ist eine Befragung von rund 480 Kindern und über 6.000 Betreuer*innen aus 15 Ländern zu Online-Sicherheit, die ECPAT International, Eurochild und Terre des Hommes im Rahmen des VOICE-Projekts durchgeführt haben. Allerdings weist die Umfrage methodische Schwierigkeiten auf. So wurden die Kinder in den meisten Ländern für die Befragung durch Partnerorganisationen wie Terre des Hommes Netherlands, ECPAT Brasil oder ECPAT Austria ausgewählt. Die Befragten stammen also nicht zufällig aus der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Landes, womit die Stichprobe in Bezug auf die Gesamtbevölkerung vermutlich verzerrt ist. Zudem wurden die Kinder unter anderem in einer Fokusgruppendiskussion zu Online-Sicherheit befragt. Bei einer solchen Diskussion muss man jedoch davon ausgehen, dass die soziale Erwünschtheit eine große Rolle spielt. Die Kinder könnten also dazu tendieren, entsprechend sozialer Normen oder einer dominanten Meinung der Gruppe zu antworten anstatt ihre tatsächlichen Ansichten zu schildern. Ob aus den vorgetragenen Empfehlungen tatsächlich die Stimme der Kinder spricht, ist fraglich.
thema
Kathrin Demmler/Selma Maglic/Georg Materna/Ida Pöttinger: Konflikte aushandeln: Eine Herausforderung für die Bildungsarbeit
Die von Bundeskanzler Olaf Scholz in Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine verkündete „Zeitenwende“ bezieht sich vordergründig auf die Ertüchtigung der Bundeswehr. Sie ist jedoch gleichzeitig nur der vorerst letzte Ausdruck der Zunahme von Kriegen, Krisen und Konflikten, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, und die uns zunehmend direkt über digitale Medien erreichen. Videos aus dem Krieg in der Ukraine, vom Überfall der Hamas auf Israel und von der israelischen Operation Eiserne Schwerter verbreiten sich massiv über Plattformen und Netzwerke, die junge Menschen regelmäßig nutzen. Diese Inhalte werden gelikt, kommentiert und geteilt, und erreichen eine große Öffentlichkeit. Damit beeinflussen sie die öffentliche Verhandlung der Geschehnisse oft in einer Weise, die eher Polarisierung fördert als eine kritische Meinungsbildung über Recht und Unrecht. Eine demokratische Auseinandersetzung mit Kriegen, Krisen und Konflikten wird auf diese Weise erschwert. Statt dazu beizutragen, das Gegenüber zu verstehen, Emotionen der Gegenseite anzuerkennen, die eigene Position kritisch zu prüfen und sich für Handlungsoptionen auf Basis eines demokratischen Abwägungsprozess entscheiden zu können, begünstigen viele digitale Inhalte Feindbildkonstruktionen und Schwarz-Weiß-Denken.
Gleichzeitig können sich gerade marginalisierte Gruppen über digitale Medien eine Öffentlichkeit schaffen und damit auf strukturelle Benachteiligungen aufmerksam machen und zu deren Abbau beitragen. Diese Möglichkeit nutzen auch junge Menschen in den Krisen- und Kriegsgebieten, wenn sie ihren Alltag zeigen und damit die menschlichen Auswirkungen militärischer Auseinandersetzungen anschaulich machen. Ein Beispiel dafür ist Valeria Shashenok, die auf ihrem TikTok-Account @valerisssh über ihren Kriegsalltag, ihre Flucht aus der Ukraine und ihr Leben mit dem Krieg postet.
Die Pluralisierung der Möglichkeiten, an Öffentlichkeit teilzunehmen und die eigene Sichtweise in die Diskussion einzubringen, erhöht gleichzeitig auch die Wahrscheinlichkeit, mit den Sichtweisen anderer Menschen konfrontiert zu werden. In den meisten Fällen entsteht daraus jedoch keine harmonische Melodie, sondern widersprüchliche Meinungen stehen einander gegenüber, ohne notwendigerweise in einen auf Verständigung angelegten Austausch zu münden. Mediale und öffentliche Pluralisierung führen tendenziell erstmal zu mehr Konflikten, nicht zu weniger. Dass das für sich genommen keine schlechte Nachricht ist, sondern für mehr gesellschaftliche Partizipation spricht, hat vor ein paar Jahren Aladin El-Mafaalani (2018) überzeugend ausgearbeitet. Das Paradox gesellschaftlicher Integration besteht darin, dass ihre Verwirklichung in einer Zunahme von Konflikten besteht, argumentiert er. Denn wenn mehr Menschen teilnehmen, werden mehr Interessenkonflikte sichtbar. Die Herausforderung der Bildungsarbeit besteht darin, diese Situation anzuerkennen und Wege zu finden, sie positiv mitzugestalten. Wenn jedoch zusätzlich zu dieser Aufgabe noch internationale Konflikte ausbrechen und die aktuelle Weltordnung ins Wanken gerät, können auch bei Fachkräften neue Handlungsunsicherheiten und Verunsicherung entstehen.
Das ist der Punkt, an dem dieses Schwerpunktthema ansetzt. Es vereint Artikel, die sich der Herausforderung aus unterschiedlichen Perspektiven annähern und die als Unterstützungsangebote für das Verstehen der gegenwärtigen Situation und den eigenen Umgang damit veröffentlicht werden.
Den Auftakt machen Uli Jäger und Nicole Rieber mit ihrem Artikel ‚Frieden und Friedenspädagogik: Orientierung für (digitale) Bildungsmaßnahmen in Zeiten von Krieg und Unsicherheit‘. Sie stellen ein Angebot der Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg vor, in dem es um das Zusammenspiel von Friedensbildung, Medienpädagogik und politischer Bildung geht, und das dem Defizit an Orientierung entgegenwirken soll. Ziel der Autor*innen ist es, ein Curriculum ‚Friedensbildung‘ zu entwickeln, um unter anderem die Ambiguitätstoleranz als Friedensfähigkeit zu fördern.
Sigrun Rottmann, Journalistin und Konfliktberaterin, setzt sich in ihrem Beitrag mit der Frage auseinander, welche Rolle Journalist*innen in einer demokratischen Gesellschaft spielen wollen und sollen. Sie plädiert für konfliktsensitiven Journalismus als wichtiges Qualitätsmerkmal der Berichterstattung über Krieg und Konflikte und zeigt, wie Berichterstattung so gestaltet werden kann, dass verschiedene Perspektiven sichtbar werden, Propaganda hinterfragt wird und Konflikte nicht weiter eskalieren.
Daran schließt das Gespräch mit Thomas Knieper an. Als Professor für digitale und strategische Kommunikation setzt er sich seit langem mit der Ikonografie von Kriegsbildern auseinander. Er spricht über Kontinuitäten und Veränderungen der bildlichen Inszenierung von Krieg und betont, dass Bilder nicht nur bei der Visualisierung von Krieg, sondern auch bei Friedensverhandlungen eine wichtige Rolle spielen können.
Mit den Herausforderungen für Medienwissenschaft und medienpädagogische Praxis im Hinblick auf eine Sensibilisierung für die Macht der Bilder setzen sich die JFF-Kolleg*innen Benedikt Aigner, Linus Einsiedler, Michael Gurt, Selma Maglic und Georg Materna auseinander. Aufbauend auf vielfältigen Erfahrungen in einschlägigen Projekten der politischen Bildung zeigen sie auf, wie mit Menschen mit Kriegs- und Fluchterfahrung zusammengearbeitet wurde, was es dabei zu beachten gilt und wie wichtig es ist, eine postmigrantische Perspektive in der Medienpädagogik einzunehmen. Ausgewählte Artikel sind auch oder nur online zu finden. Eine wichtige Bereicherung des Themas liefert der Beitrag von Ingrid Stapf und Marlis Prinzing ‚Selbstbestimmte Teilhabe und Schutz vor Verstörung. Kindgerechte Plattformregulierung: Multistakeholder*innen-Perspektiven in Zeiten von Krieg und Polykrisen‘. Sie haben Expert*innen befragt und bieten Einblicke in die Verletzlichkeit und die Schutzbedürfnisse von Kindern auf Plattformen wie TikTok. Basis dafür ist ihre These, dass größtmöglicher Schutz angestrebt werden muss, um Kindern Teilhaberechte zu ermöglichen.
An dieser Stelle möchten wir auch auf die Empfehlungen der UNO zu Kinderrechten in digitalen Umgebungen hinweisen, die wir begleitend auf unserer Website zur Verfügung stellen.
Mit ganz konkreten Fragen der Bildungspraxis setzt sich Verena Wilkesmann in ihrem Beitrag auseinander. In der Refugio Kunstwerkstatt finden Kinder und Jugendliche aus Krisen- und Kriegsgebieten einen sicheren Ort. Wilkesmann schildert, welche Faktoren notwendig sind, um Kindern und Jugendlichen Sicherheit zu bieten und ihre Resilienz zu fördern.
Ebenfalls online findet sich ein Gespräch mit einer Gymnasiallehrkraft für Deutsch und Geschichte aus Rheinland-Pfalz. Sie spricht über die Herausforderungen, den Ukraine-Krieg im Unterricht zu behandeln, insbesondere bei Schüler*innen aus russischen Familien. Die Lehrkraft berichtet über die anfängliche Betroffenheit, den Einfluss russischer Medien und ihre persönlichen pädagogischen Ansätze zur Förderung eines friedlichen Klassenklimas. Wie kann Frieden gelingen – und welche Rolle kann Bildungsarbeit dabei spielen? Diesen Fragen widmet sich Melanie Hussak in ihrem Beitrag ‚Dialogorientierung und Machtsensibilität in der Friedenspädagogik. Anregungen für Lernräume im Kontext gesellschaftspolitischer Kontroversen‘. Sie plädiert dafür, friedenspädagogische Lernprozesse zu nutzen, um sich mit der eigenen Involviertheit in Konfliktlagen auseinanderzusetzen und positive Perspektiven zu entwickeln.
Wir hoffen, mit diesen Beiträgen Denkanstöße zu liefern und Impulse für eine strategische Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen in der medienpädagogischen Bildungsarbeit zu liefern. Dazu beitragen sollen auch Informationsboxen mit empfehlenswerten Medienangeboten für Kinder zur Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden, unter anderem der bezaubernde Kinderfilm über Flucht und Freundschaft Slava, der Hund (Spielfilm).
Literatur
El-Mafaalani, A. (2018). Das Integrationsparadox. Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt. Kiepenheuer & Witsch.Kathrin Demmler ist Direktorin des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und gemeinsam mit Prof. Dr. Bernd Schorb Herausgeberin von merz | medien + erziehung. Ihre Schwerpunkte sind Medien in Bezug auf die Förderung eines Wertebewusstseins, verschiedene Bildungsorte, Veranstaltungen und Netzwerke.
Selma Maglic ist medienpädagogische Referentin in der Abteilung Praxis des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Ihre Schwerpunkte sind diskriminierungssensible und rassismuskritische Medienpädagogik.
Dr. Georg Materna arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Forschung des JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Seine Schwerpunkte sind die Meinungsbildung junger Menschen in sich wandelnden Öffentlichkeiten und universelle Extremismusprävention im Schnittpunkt von Medienpädagogik und politischer Bildung.
Dr. Ida Pöttinger, Gründungsmitglied von IAME (International Association for Media Education) war Vorstandsvorsitzende der GMK – Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur sowie Referentin am Landesmedienzentrum (LMZ) und an der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK).
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Kathrin Demmler, Georg Materna, Ida Pöttinger, Selma Maglic
Beitrag als PDFEinzelansichtUli Jäger/Nicole Rieber: Frieden und Friedenspädagogik
Die digitale Friedenspädagogik reagiert auf aktuelle globale Herausforderungen durch innovative Bildungsansätze. Der Artikel beleuchtet, wie digitale Tools und Medienkompetenz junge Menschen befähigen, Konflikte zu verstehen, Desinformation zu erkennen und für Frieden aktiv zu werden. Er zeigt auf, wie Friedenspädagogik in Zeiten von Krieg und Unsicherheit relevante Orientierung bietet und zur Stärkung einer friedlichen Gesellschaft beiträgt.
Literatur
Abs, H. J. (2023). Neue Friedenspädagogik in Kriegszeiten. Pädagogik 3/2023.
Cadier, A., Labbé C., Padovese V., Pozzi G., Badilini S., Schmid R., Roache M. & Brewster J. (2022). „WarTok“: TikTok zeigt neuen Nutzern innerhalb von Minuten Desinformation über den Krieg an – selbst wenn sie gar nicht nach Inhalten mit Bezug zur Ukraine suchen. NewsGuard. https://newsguardtech.com/de/misinformation-monitor/maerz-2022 [Zugriff: 02.07.2024]
Calmbach, M., Flaig, B., Edwards, J., Möller-Slawinski, H., Borchard, I. & Schleer, C. (2020). Wie ticken Jugendliche? 2020: Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland. Bundeszentrale für politische Bildung.
DiMaggio, P., Hargittai, E., Neuman, W. R. & Robinson, J. P. (2001). Social implications of the Internet. Annual review of sociology, 27(1), 307–336.
Frieters-Reermann, N. (2017). Friedenspädagogik. In Lang-Wojtasik, G. & Klemm, U. (Hrsg.), Handlexikon Globales Lernen. Klemm+Oelschläger, 94–98.
Jäger, U. (2023). Zeitenwende? Anregungen für eine Friedenspädagogik in Zeiten des Krieges. ZEP. Zeitschrift Für Internationale Bildungsforschung Und Entwicklungspädagogik, 2023(1), 10–12. https://doi.org/10.31244/zep.2023.01.03
Prieß, M. (2023). Friedens- und sicherheitsapolitische Bildung an Schulen. Friedrich Naumann Stiftung.
Rieber, N. (2023). Digitale Friedenspädagogik in Krisenzeiten. Erziehung & Wissenschaft, 75(4), 12–15.
Rieber, N., Articus, J., Scheuing, D. & Sokele, C. (2022). Verschwörungstheorien und Digitaler Gewalt entgegentreten. Erste Ansätze einer digitalen Friedenspädagogik in der Praxis. In A. Neumann & J. von Bilavsky (Hrsg.), Geschichte vor Ort und im virtuellen Raum. Einblicke in die Arbeit an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Springer.
Servicestelle Friedensbildung (2024): Konflikte analysieren mit Friedensfokus. https://friedensbildung-bw.de/aktuelle-konflikte [Zugriff 02.07.2024]
Smirnova, J. & Arcostanzo, F. (2022): Russia-Ukraine War Sparks Influx of Disinformation in German-language Conspiracy Groups. https://isdglobal.org/digital_dispatches/russia-ukraine-war-sparks-influx-of-disinformation-in-german-language-conspiracy-groups [Zugriff: 05.10.2022]
Sold, M. & Süß, C.-A. (2003). Das Virus als Mittel zum Zweck: Extremistische (Um-) Deutungen der Corona-Pandemie. Bundeszentrale für politische Bildung. https://bpb.de/themen/infodienst/308634/das-virus-als-mittel-zum-zweck [Zugriff: 05.10.2022]
UNESCO. (2023). Recommendation on education for peace and human rights, international understanding, cooperation, fundamental freedom, globale citizenship and sustainable development. https://unesco.org/en/global-citizenship-peace-education/recommendation [Zugriff 02.07.2024]
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Nicole Rieber, Uli Jäger
Beitrag als PDFEinzelansichtSigrun Rottmann: Konfliktsensitiver Journalismus
Die Wahrnehmung sozialer Konflikte hängt maßgeblich von medialer Berichterstattung ab. Zunehmend werden Qualitätsmedien dafür kritisiert, dramatisierend über Debatten zu berichten, zweifelhafte Polarisierungsdiagnosen zu stellen und – so der Vorwurf – zum Verfall der Debatten- und Streitkultur beizutragen. Ein Konfliktsensitiver Journalismus kann Wissenstransfer und kritische Selbstreflexion fördern, um eine verantwortungsvolle Berichterstattung über Krisen und Kontroversen zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Frage nach der Rolle der Journalist*innen in einer von Polykrisen geprägten Gesellschaft. Konflikt-Know-how sollte in die journalistische Ausbildung integriert werden, da populistische und rechtsextreme Kräfte versuchen, Kontroversen zu instrumentalisieren.
Literatur
Bilke, Nadine (2008). Qualität in der Krisen- und Kriegsberichterstattung. Ein Modell für konfliktsensitiven Journalismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91137-3
Der Spiegel (2021). Der Bruderkrieg. Wie die Union sich selbst zerlegt. Titelseite, 16/2021. https://spiegel.de/spiegel/print/index-2021-16.html
Focus Online. (2019). Windkraft – nein danke? Wie Deutschland gegen Windräder kämpft. BurdaForward GmBH. https://focus.de/politik/deutschland/windenergie_id_11483332.html [Zugriff: 17.05.2024]
G+J Verlagsgruppe (2024). STERN 4/2024 – „Haben Sie Angst vor einem Attentat, Herr Habeck?“. Warum die Deutschen gerade so wütend sind – und viele den Vizekanzler hassen. Titelseite. https://shop.stern.de/de_DE/einzelhefte/einzelausgaben/stern-epaper-04-2024/2143926.html
Galtung, J. (1998). Friedensjournalismus: Warum, was, wer, wo und wann? Krieg, Nationalismus, Rassismus und die Medien, 3–20.
Kempf, W. (2021). Friedensjournalismus. Grundlagen, Forschungsergebnisse und Perspektiven. Nomos.
Kempf, W. (2003). Konstruktive Konfliktberichterstattung – ein sozialpsychologisches Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Conflict & Communication Online 2(2), 1–2. Verlag Irena Regener. https://cco.regeneronline.de/2003_2/pdf_2003_2/kempf_dt.pdf
Mau, S., Lux, T. & Westheuser, L. (2023). Triggerpunkte: Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft. Suhrkamp.
Meier, K. (2018). Journalistik (4. Aufl.). UVK Verlagsgesellschaft.
Pöttker, H. (2022). Zügelnde Faktoren. Streit, Kampf, Konflikt in (medien-)ethischer Perspektive: Georg Simmel revisited. Streitkulturen. Medienethische Perspektive auf gesellschaftliche Diskurse (S. 69–92). Nomos. https://doi.org/10.5771/9783748911098-69
Schiller, A. (2022). Streit um Windkraft: Einheimische gegen Zugezogene. Frankfurter Allgemeine Zeitung. https://faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/streit-um-windkraft-einheimische-gegen-zugezogene-18023009.html
Schipmann, J., Abboud, A. & Reichelt, V. [die.da.oben] (2024). Rente: So wird unsere Generation verarscht [Instagram-Post]. Instagram. https://instagram.com/p/C5qFiHPMBbw/?img_index=x
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Sigrun Rottmann
Beitrag als PDFEinzelansichtFLIMMO/Michael Gurt: Kinderfilm über Flucht und Freundschaft
Slava, der Hund (Spielfilm)
Die Geschwister Andryi und Alona müssen mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. In Hamburg kommt die Familie beim Ex-Freund der Mutter unter. Doch der Anfang in einem neuen Land ist schwer, vor allem weil der Familienhund Slava unterwegs verloren gegangen ist. Bei ihrer Suche nach Slava bekommen sie viel Unterstützung und können ihren Hund am Ende wieder in die Arme schließen. Mit viel Einfühlungsvermögen und einer Prise Zirkusmagie erzählt der Film von Flucht und Krieg aus der Sicht von Kindern. Kinder ab Mitte des Grundschulalters können sich in Alona und Andryi gut hineinversetzen und fiebern bei der Suche mit.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Michael Gurt
Beitrag als PDFEinzelansichtBilder von Krieg und Frieden. Und wie sie ihre Dynamik beeinflussen können
Bilder spielen in der Kommunikation über Krieg und Frieden eine zentrale Rolle. Prof. Dr. Thomas Knieper erörtert die emotionale Wirkung von Bildern, ihre Fähigkeit, Meinungen zu formen und politischen Druck auszuüben. Er analysiert verschiedene Strategien in der Bildverwendung, angefangen bei der Kontrolle durch Embedded Journalism bis hin zur Nutzung von Memes und digitalen Medien. Das Gespräch bietet tiefe Einblicke in die Bedeutung und die Herausforderungen der Bildproduktion und -verbreitung in globalen Konflikten und Friedensprozessen.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Kathrin Demmler
Beitrag als PDFEinzelansichtFLIMMO/Michael Gurt: Kinder berichten: Krieg aus erster Hand
Ukraine - wie wir den Krieg erleben
Ukrainische Kinder halten ihre Flucht- und Kriegserfahrungen mit der Kamera fest. Gedanken, Gefühle und Strapazen werden in der Dokumentation authentisch festgehalten und nachvollziehbar gemacht. Die Doku sensibilisiert die Zuschauer*innen im Umgang mit Geflüchteten und zeigt, dass ein offenes und neugieriges Miteinander eine Bereicherung für alle sein können. Dass die Betroffenen in ihrer schrecklichen Situation Hilfe erhalten, kann Kinder motivieren, selbst aktiv zu werden und Unterstützung anzubieten.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Michael Gurt
Beitrag als PDFEinzelansichtBenedikt Aigner/Linus Einsiedler/Michael Gurt/Selma Maglic/Georg Materna: Postmigrantische Medienpädagogik in Zeiten von Krieg und Konflikt
Junge Menschen mit Kriegs- und Fluchterfahrung gehören zunehmend zur Zielgruppe medienpädagogischer Praxis und Forschung. Für eine postmigrantische Medienpädagogik entstehen daraus neue Herausforderungen. Im Text reflektieren die Autor*innen auf Basis ihrer Erfahrungen, welche Konsequenzen für Schutz und Teilhabe diverser Zielgruppen sowie das eigene pädagogische Handeln daraus entstehen.
Literatur
Bridgland, V. M. E., Jones, P. J. & Bellet, B. W. (2023). A meta-analysis of the efficacy of trigger warnings, content warnings, and content notes. Clinical Psychological Science. https://doi.org/10.1177/21677026231186625
Brüggen, N., Müller, E. (2021). Diskussion der Ergebnisse aus medienpädagogischer Perspektive. In N. Brüggen, M. Dohle, O. Kelm & E. Müller (Hrsg.), Flucht als Krise? Flucht, Migration und Integration in den Medien sowie die themenbezogene Aneignung durch Heranwachsende (S. 317–319). kopaed. https://dx.doi.org/10.25969/mediarep/18930
Endres, S. & Filipović, A. (2019). Ethikdidaktische Grundsätze zum Themenbereiche Flucht als Krise. Arbeitspapier für das Projekt ‚MeKriF – Flucht als Krise. Mediale Krisendarstellung, Medienumgang und Bewältigung durch Heranwachsende am Beispiel Flucht‘. https://mekrif.jff.de/fileadmin/user_upload/mekrif/AP02_MeKriF_Ethikdidaktische_Grundsaetze_zum_Themenbereich_Flucht_als_Krise.pdf
Foroutan, N. (2016). Postmigrantische Gesellschaften. In H. Brinkmann & M. Sauer (Hrsg.), Einwanderungsgesellschaft Deutschland (S. 227–254). Springer Fachmedien. https://doi.org/10.1007/978-3-658-05746-6_9
Initiative Awareness e. V. (2021). Umgang mit Diskriminierung & (sexualisierter) Gewalt bei Veranstaltungen. https://assets-global.website-files.com/61adebf2ee423f79265e3f74/624ea82330e33644482252b3_Support%20f(x)_Broschu%CC%88re.pdf
Kampert, M. & Rusack T. (2019). Schutzkonzepte in Organisationen für junge Menschen mit Fluchterfahrung. Partizipation als Chance zur Selbstwirksamkeit. In Braches-R. Chyrek, T. Kallenbach, C. Müller & L. Stahl (Hrsg.), Bildungs- und Teilhabechancen geflüchteter Menschen: Kritische Diskussionen in der Sozialen Arbeit (S. 79–92). Barbara Budrich.
Maser, N. & Neckel, S. (2023). Awareness: Paradoxien eines Emotionsprogramms. Leviathan, 51(2), 300–324. https://doi.org/10.5771/0340-0425-2023-2-300
Mecheril, P. (2010). „Kompetenzlosigkeitskompetenz“. Pädagogisches Handeln unter Einwanderungsbedingungen. In G. Auernheimer, G. (Hrsg.), Interkulturelle Kompetenz und pädagogische Professionalität (S. 15–34). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92312-3_2
Spielhaus, R. (2014). Studien in der postmigrantischen Gesellschaft: Eine kritische Auseinandersetzung. In Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.), Kongressdokumentation (S. 96–100). Bundesfachkongress Interkultur Diversity 2012.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Benedikt Aigner, Michael Gurt, Selma Maglic, Georg Materna, Linus Einsiedler
Beitrag als PDFEinzelansichtMichael Gurt: Friedensbildung für pädagogische Fachkräfte
Servicestelle Friedensbildung Baden-Württemberg
Die Website richtet sich an Lehrer*innen und pädagogische Fachkräfte und stellt Materialien und Anregungen zur Friedensbildung im Unterricht und darüber hinaus zur Verfügung. Die Informationen und Lehrmaterialien sind übersichtlich gegliedert und auf unterschiedliche Altersgruppen zugeschnitten. Neben Materialien (Filme, Handouts, Projektbeschreibungen, Texte usw.) für den pädagogischen Einsatz finden sich auch Informationen zu Veranstaltungen, Ausstellungen und Fortbildungen.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Michael Gurt
Beitrag als PDFEinzelansichtVerena Wilkesmann: Safe Spaces für traumasensible Pädagogik gestalten
Fachkräfte, die in der allgemeinen pädagogischen Arbeit mit Kindern oder Jugendliche mit Fluchterfahrung zu tun haben, müssen gut vorbereitet sein und einen sicheren Ort bieten. Ein achtsamer, verlässlicher Umgang sowie humorvolle Momente können stabilisierend und entspannend wirken. Rituale vermitteln Sicherheit, klare Regeln und Strukturen schaffen angstfreie Räume. Die Förderung von Schutzfaktoren stärkt die Resilienz der Kinder und Jugendlichen, wodurch sie Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein entwickeln. Kreative Projekte fördern die Selbstwirksamkeit und einen optimistischen Blick in die Zukunft. Die Refugio Kunstwerkstatt arbeitet daran, einen sicheren Raum zu schaffen.
Literatur
Siebert, G. & Pollheimer-Pühringer, M. (2023). Flucht und Trauma im Kontext Schule: Handbuch für Pädagog*innen (7. Aufl.). UNHCR. https://unhcr.org/dach/at/services/publikationen/bildungs-und-trainingsmaterial/flucht-und-trauma-im-kontext-schuleBeitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Verena Wilkesmann
Beitrag als PDFEinzelansichtMichael Gurt: Kindergerechte Informationen zu aktuellen Ereignissen
Logo! Themenseite: Krieg im Gazastreifen
Die logo!-Redaktion bietet Kindern im Grundschulalter aktuelle Informationen, Hintergründe, aber auch Einblicke in den Krieg aus Sicht von betroffenen Kindern. Die Ereignisse und Zusammenhänge werden in kindgerechte Sprache übersetzt und an Beispielen erklärt. Zentrale Rubrik auf der Seite ist Eure Frage: Hier werden Anfragen von Kindern in kurzen Clips von Expert*innen beantwortet.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Michael Gurt
Beitrag als PDFEinzelansichtMelanie Hussak: Dialogorientierung und Machtsensibilität in der Friedenspädagogik
Globale Konflikte wie die Kriege in der Ukraine sowie in Israel und Palästina beeinflussen auch die deutsche Gesellschaft, was durch die mediale Berichterstattung verstärkt wird. Eine dialogorientierte und machtsensible Friedenspädagogik wird umso wichtiger. Eine friedenspädagogische Praxis fördert sichere Lernräume zur Auseinandersetzung mit Gewaltdynamiken und Frieden. Ein relationales Bewusstsein und die Reflexion der eigenen Positionen sind zentral, um gesellschaftliche Spannungen und eigene Verwobenheiten konstruktiv zu bearbeiten.
Literatur
Berning, H., Gehrling, C., Hameed, I., Müller, K., Valjak, K., Valyaeva, T. & Westedt, S. (2023). Conflict Barometer 2022. Heidelberg Institute for International Conflict Research. https://hiik.de/konfliktbarometer/aktuelle-ausgabe [Zugriff: 01.05.2024]Bieß, C. (2023). Konfliktsensible Netzwelt? Für eine Transformation des digitalen Raums. Wissenschaft und Frieden, 41(3), 24–27.
Bieß, C. & Vondermaßen, M. (2023). Den Krieg vom Frieden her denken. Einblick in das Ethik-in-der-Praxis Seminar. Cora Bieß. Friedens- und Konfliktforscherin. https://corabiess.de/veroeffentlichungen/blogartikel/den-krieg-vom-frieden-her-denken-einblick-in-das-ethik-in-der-praxis-seminar-2
Changefacilitation (o. D.). WorldWork. https://changefacilitation.ch/de/Prozessarbeit/Worldwork [Zugriff: 26.05.2024]
Dietrich, W. (2008). Variationen über die vielen Frieden: Band 1: Deutungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. Hauser, R. (2015). Worldwork, Konfliktarbeit und Spiritualität. Bewusstseins-Wissenschaften. Transpersonale Psychologie und Psychotherapie, 21(2), 42–56.
Frieters-Reermann, N. (2023). Professionelle Reflexivität in friedenspädagogischen Lernprozessen. Skizzenhafte Überlegungen zur Selbstreflexionskompetenz von Friedenspädagog/-innen in Kriegs- und Krisenzeiten. Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik, 46(1), 17–19. https://doi.org/10.25656/01:26539
Hauser, R. (2015). Worldwork, Konfliktarbeit und Spiritualität. Bewusstseins-Wissenschaften. Transpersonale Psychologie und Psychotherapie, 21(2), 42–56.
Heidegger, M. (1993). Sein und Zeit. 16. Aufl., unveränd. Nachdr. d. 15., an Hand d. Gesamtausg. durchges. Aufl. mit d. Randbemerkungen aus d. Handex. d. Autors im Anh. Walter de Gruyter.
Kuttner, R. (2017). From Co-existence to Shared Society: A Paradigm Shift in Intercommunity Peacebuilding Among Jews and Arabs in Israel. Negotiation And Conflict Management Research, 10(3), 179–198. https://doi.org/10.1111/ncmr.12098
Nansen Fredssenter (2018). Nansen Handbook for Trainers in Dialogue and Conflict Transformation. https://nansen.peace.no/download-category/publikasjoner [Zugriff: 01.05.2024]
Schwerdtfeger, J. (2001). Begriffsbildung und Theoriestatus in der Friedensforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91363-0
Stamer, M. & Wastian, E. (2023). Frieden lernen – Zukunft gestalten: Ein Projekt zur aktiven Friedensbildung. gruppe & spiel, 2023(3), 22–24.
Walker, P. O. (2004). Decolonizing Conflict Resolution: Addressing the Ontological Violence of Westernization. American Indian Quarterly, 28(3/4), 527–549. https://jstor.org/stable/4138930
Zick, A., Küpper, B. & Mokros, N. (2023). Die distanzierte Mitte: Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/2023. J.H.W. Dietz Nachf. https://d-nb.info/1285023978/04
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Melanie Hussak
Beitrag als PDFEinzelansichtMichael Gurt: Fragen zu Krieg und Frieden kindergerecht beantwortet
Friedenfragen
Auf der Website https://frieden-fragen.de werden Fragen zu Krieg und Frieden, zu Konflikten und Auseinandersetzungen aufgegriffen und kindgerecht bearbeitet. Die Fragen von Kindern und Jugendlichen werden individuell beantwortet und entweder auf der Website veröffentlicht oder privat per E-Mail versendet. Zusätzlich gibt es Informationen zu aktuellen Kriegen, ein Lexikon und Beiträge über die „Friedensmacher weltweit“. Auch für den pädagogischen Kontext gibt es Material, zum Beispiel über den Umgang mit Konflikten oder die Arbeit von Streitschlichter*innen.
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Michael Gurt
Beitrag als PDFEinzelansichtONLINE EXKLUSIV: Kriegsthemen im Klassenzimmer: Im Gespräch mit einer Lehrkraft
Wie kann das Thema Krieg im Klassenzimmer angesprochen werden, wenn Schüler*innen hauptsächlich aus Familien kommen, die einer Kriegspartei angehören? Kerstin Handwerker ist Lehrerin an einem Gymnasium in einer Kleinstadt in Lahr/ Baden-Württemberg. In dieser Stadt wohnen viele Familien, die aus Russland eingewandert sind.
[Für den gesamten Artikel bitte unten links 'Beitrag als PDF' öffnen]
Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.ONLINE EXKLUSIV: Empfehlungen der UNO zu Kinderrechten in digitalen Umgebungen
Die Fachredaktion der aktuellen merz-Ausgabe verweist auf die Empfehlungen der UNO zu Kinderrechten in digitalen Umgebungen, die auf der Website Kinderrechte.digital zur Verfügung stehen. Die Bemerkung zu Kinderrechten in Konfliktsituationen lautet dabei wie folgt:
"Das digitale Umfeld kann Kindern in besonders schutzbedürftigen Lebenslagen, etwa im Rahmen bewaffneter Konflikte, im eigenen Land vertriebenen Kindern, migrierten Kindern, asylsuchenden, geflüchteten und unbegleiteten, obdachlosen und von Naturkatastrophen betroffenen Kindern, Zugang zu lebensrettenden Informationen bieten, die für ihren Schutz unverzichtbar sind. Das digitale Umfeld kann ihnen auch die Möglichkeit bieten, Kontakt zu ihren Familien zu halten, Zugang zu Bildung, Gesundheit und anderen grundlegenden Dienstleistungen zu erhalten und sich Nahrung und eine sichere Unterkunft zu verschaffen. Die Vertragsstaaten sollen diesen Kindern einen sicheren, geschützten, persönlichen und hilfreichen Zugang zum digitalen Umfeld gewährleisten und sie vor Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch in jeglicher Form schützen." (Kapitel XII, Absatz 121)
Allgemeine Bemerkung Nr. 25 (2021). Über die Rechte der Kinder im digitalen Umfeld. https://kinderrechte.digital/hintergrund/index.cfm/key.1738/topic.324
ONLINE EXKLUSIV: Ingrid Stapf/Marlis Prinzing: Selbstbestimmte Teilhabe und Schutz vor Verstörung
Kinder als vulnerable und damit schützenswerte Zielgruppe verdienen als Social-Media-User ein besonderes Augenmerk. Das Geschäftsmodell und die Art, wie auf digitalen Kommunikationsplattformen insbesondere schwer erträgliche Inhalte sowie brutale Bilder beispielsweise aus dem Krieg in der Ukraine auch Kindern angezeigt werden, fordert regulativ und medienethisch heraus. Was sich konkret tun lässt, beantworteten uns Expert*innen unter anderem aus Pädagogik, Wissenschaft und Plattformunternehmen. Sie beschreiben, wem sie wofür Verantwortung zuweisen und welchen Kriterien eine Regulierung folgen muss, die Schutzbedürfnissen ebenso wie Freiheits- und Teilhabeansprüchen von Kindern Rechnung trägt.
[Für den gesamten Artikel bitte unten links 'Beitrag als PDF' öffnen]
Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Marlis Prinzing, Ingrid Stapf
Beitrag als PDF
spektrum
Helga Theunert/Bernd Schorb: Hans Schiefele zum 100. Geburtstag
Hans Schiefele, ein herausragender Pädagoge und Denker sowie ehemaliger Vorsitzender des JFF, feiert seinen 100. Geburtstag. Bekannt für seine scharfsinnigen Analysen und die Öffnung des Raums für die Diskussion unterschiedlicher Perspektiven, hat er Generationen von Studierenden inspiriert, sich mit den Herausforderungen der modernen Medienwelt auseinanderzusetzen. Seine Überzeugung, dass Bildung und Erziehung entscheidend sind, um junge Menschen zu mündigen und sozial verantwortlichen Individuen zu formen, prägt bis heute die Medienpädagogik. Der Beitrag von Bernd Schorb und Helga Theunert würdigt Schiefeles Lebenswerk und seinen Einfluss auf die Entwicklung von Medienkompetenz in der Gesellschaft.
[Für den gesamten Artikel bitte unten links 'Beitrag als PDF' öffnen]
Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Bernd Schorb, Helga Theunert
Beitrag als PDFThomas Hanstein: Resonanzfähigkeit als Kernkompetenz von Lehrkräften
Unter dem Titel ‚Antinomien in digitalisierten Lernarrangements‘ hat der Autor vor zwei Jahren (Hanstein, 2022) an das pädagogische Phänomen der Antinomien erinnert. Dabei hat er für online und hybrid stattfindende Veranstaltungen eine besondere Achtsamkeit für neue, mit der Digitalisierung aufgekommene Widersprüchlichkeiten gefordert. Der aktuelle Beitrag richtet den Blick auf Kommunikationsprozesse in onlinegestützten Formaten.
Literatur
Arnold, R. (2012). Wie man lehrt, ohne zu belehren. 29 Regeln für eine kluge Lehre. Das LENA-Modell. Carl-Auer.
Handke, J. (2020). Handbuch Hochschullehre digital. Leitfaden für eine moderne und mediengerechte Lehre. Tectum. Hanstein, T. (2021a). Selbstmanagement mit Coachingtools. Ressourcen erkennen, nutzen und pflegen. Tectum.
Hanstein, T. (2021b). Die 5 W’s der Unterrichtsplanung. youtube.com/watch [Zugriff:
04.06.2024]
Hanstein, T (2022). Lehren und Lernen mit (und in) Widersprüchlichkeiten. merz | medien + erziehung, 66(2)
https://merz-zeitschrift.de/fileadmin/user_upload/merz/PDFs/onlineexklusiv-antinomien-in-digitalisierten-
lernarrangements.pdf
Hanstein, T.,Lanig, A. (2020). Digital lehren. Das Homeschooling-Methodenbuch. Tectum.
Helsper, W. (2016). Antinomien und Paradoxien im professionellen Handeln. In M. Dick, W. Marotzki,
H. Mieg(Hrsg.), Handbuch Professionsentwicklung. UTB, S. 50–62.
Rogers, B. (2013). Classroom Management. Das Praxisbuch. Beltz.
Rosenberg, M. B. (2016). Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Junfermann.
Vogt, M. (2008). Rituale – Ihre Funktion und Wirksamkeit zum Gestalten von Kontinuität, Wandel und Bedeutung. In M.
Vogt, H. Dreesen (Hrsg.) (2008). Rituale, Externalisieren und Lösungen. Modernes Lernen, S. 9–17.Beitrag aus Heft »2024/04: Jugend, Medien, Krieg und Frieden«
Autor: Thomas Hanstein
Beitrag als PDFEinzelansicht
medienreport
- Veronika Wagner: Sieben Tage Mo (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Kati Struckmeyer: Fit for news – Der Podcast (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Veronika Wagner: Deepfakes und Co. (Verfügbar ab 15.10.2024)
publikationen
- Eric van der Beek: Esposito, Elena (2024). Kommunikation mit unverständlichen Maschinen (Unruhe bewahren). Wien, Salzburg: Residenz Verlag, 96 S., 20,00 €. (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Marcus Müller: Hartong, S. & Renz A. (2024). Digitale Lerntechnologien. Von der Mystifizierung zur reflektierten Gestaltung von EdTech. Bielefeld: transcript, 260 S., 30,00 €. (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Georg Materna: Mau, Steffen, Lux, Thomas & Westheuser, Linus (2023). Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft. Berlin: Suhrkamp, 535 S., 25,00 €. (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Sebastian Ring: Buettner, Anke, Ebert, Olivia & Hasselberg, Viola (Hrsg.) (2024). Female Peace Palace. Schreiben, Widerstand und Pazifismus im Krieg. Berlin: Verbrecher. 254 S., 25,00 €. (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Veronika Wagner: Ingold, Selina & Maurer, Björn (Hrsg.). (2024). Making und Schule. Praxishandbuch für Schulentwicklung und Unterricht. kopaed. 360 S., 24,80 €. (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Marcus Müller: Maurer, Björn; Rieckmann, Marco & Schluchter, Jan-René (Hrsg.) (2024). Medien – Bildung – Nachhaltige Entwicklung. Inter- und transdisziplinäre Diskurse. Weinheim, Basel: Beltz Juventa. 350 S., 78,00 € (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Veronika Wagner: Pertsch, Sebastian (2023). Vielfalt. Das andere Wörterbuch. Duden. 272 S., 28 €. (Verfügbar ab 15.10.2024)
- Marcus Müller: Spies, Thomas, Kurt, Şeyda & Pötzsch, Holger (Hrsg.) (2024). Spiel*Kritik. Kritische Perspektiven auf Videospiele im Kapitalismus. Bielefeld: transcript. 332 S., 40,00 € (und kostenlos als Download verfügbar). (Verfügbar ab 15.10.2024)
kolumne
- Aida Bakhtiari: Ein Wunder! (Verfügbar ab 15.10.2024)
Ansprechperson
Kati StruckmeyerVerantwortliche Redakteurin
kati.struckmeyer@jff.de
+49 89 68 989 120
Ausgabe bei kopaed bestellen
Zurück