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Gisela Schubert: [netbag] – Methodentasche zur Prävention von Online-Sucht

    Zur Person

    Für ein Thema schnell die passenden pädagogischen Methoden inklusive Material bei der Hand zu haben ohne selbst das Methodenrad neu erfinden zu müssen ist für pädagogische Fachkräfte in der Praxis oft die Krux. Die Methodentasche der Drogenhilfe Köln schafft Abhilfe und stellt mit der [netbag] – Methodentasche zur Prävention der Online-Sucht vielfältige Materialien zur Verfügung, die ganz unterschiedliche Facetten von Online-Sucht thematisieren und in Schulen, Jugendeinrichtungen und in der Elternarbeit eingesetzt werden können. Der Titel „Methodentasche“ ist nicht nur im übertragenen Sinn zu verstehen: Methoden und Material, in einheitlichem Design, stecken in einer stabilen und gut zu transportierenden Planentasche. Für den Einsatz in der Praxis ist auch die Aufmachung der Materialien gedacht: Kartensets auf festem Karton, in Kunststoffschubern oder Metallboxen, halten auch mehrfache Einsätze drinnen oder draußen aus. In der Tasche finden Fachkräfte Inhalte und Methoden für die Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen: Pädagoginnen und Pädagogen, die Eltern erreichen wollen, finden in dem umfassenden Handbuch [Eltern-Seminar] eine praktische Arbeitshilfe, die auf 80 Seiten eine Anleitung für eine mehrteilige erprobte Seminarreihe bietet. In vier Terminen mit je zwei Modulen geht es darum, Eltern und Erziehungsberechtigte zu informieren und ihnen alltagstaugliche Handlungsempfehlungen zu geben, beispielsweise zum Umgang mit Konfliktsituationen oder konkreten rechtlichen Fragestellungen.

    Die durchführenden Fachkräfte finden im Handbuch außerdem hilfreiche Tipps bezüglich Rahmenbedingungen, der Zielgruppe und Vorbereitung. Zudem beinhaltet das Handbuch für jede Sitzung Erläuterungen zum Inhalt, Hintergrundwissen für die Referierenden sowie übersichtliche Methodenkarten die den Einsatz erleichtern, auf Hindernisse hinweisen und Varianten vorschlagen.Der vorgefertigte Vortrag [Virtuelle Welten], der sich an Eltern und Fachkräfte richtet, wird auf USB-Stick und DVD mitgeliefert. In der Präsentation wird Online-Sucht zwar differenziert betrachtet, häufig jedoch auch sehr plakativ dargestellt. Außer der umfangreichen Präsentation, werden Referierenden weitere Dokumente zur Verfügung gestellt: Tipps für den Vortrag, die Folien mit Notizenseiten sowie ein Reader der den ausformulierten Vortrag mit zahlreichen Beispielen und Hintergrundinformationen enthält. Insbesondere für Fachkräfte, für die Internet, soziale Netzwerke, Chatrooms und Games mit den sich dadurch eröffnenden Chancen und Risiken ein bekanntes Feld ist, stellt die Präsentation eine nützliche Arbeitshilfe dar. Im Film [THE NEXT LEVEL] der Regisseurin Lisa Wagner wird exzessives Spielen thematisiert – dies gelingt ohne drastische/erschreckende Bilder und ist daher auch für jüngere Altersgruppen geeignet. Die Verortung des Geschehens in den Schulkontext, lässt für Heranwachsende wie Erwachsene eine Orientierung bzw. Erinnerung an die eigene Lebenswelt zu und auch die Identifizierung mit dem Protagonisten zu. Der Film bezieht Stellung und zeigt die Problematik von Vielspielen jedoch ohne Vorverurteilungen vorzunehmen. Damit bleibt den Zuschauenden Raum, ihre eigene Position zu beziehen. Begleitmaterial zum Film, unter anderem Hintergrundwissen zur Entstehung, Unterrichtseinheiten für Filmbesprechungen, Anregungen für ein Filmgespräch sowie Fotokarten mit Stills aus dem Film, jedoch auch Basiswissen über Games ergänzen die Filmbox und geben Impulse/Hilfestellungen, die vielfältigen Ansatzpunkte des Film diskursiv und reflektierend aufzugreifen.

    Darüber hinaus beinhaltet die [netbag] vier weitere Methoden für die Arbeit mit Gruppen von Jugendlichen: Die Box [Suchtverlauf] enthält Karten mit Beispielfällen, die die Entwicklung risikobehafteter Online-Nutzung aufzeigen. Die Beschreibung der Methoden gibt auch Vorschläge für Variationen und regt damit einen jeweils individuellen Einsatz an. [Nora am Mittag] ist an der Methode des Rollenspiels angelehnt und macht Online-Sucht zum Thema einer Talkshow. Die Teilnehmenden können in verschiedene Rollen schlüpfen, die eigene Perspektive verlassen und nachvollziehen, durch welche Beweggründe andere zu ihren Meinungen kommen. Das Karten-Set enthält unterschiedliche Fälle mit je vier Rollenkarten sowie je eine übersichtlich, zusammenfassende Moderationskarte. Innerhalb der Rollenbeschreibungen liegt der Fokus stark auf problembehafteten Aspekten, aus den vorgegebenen Rollen heraus werden kaum Impulse für eine konstruktive Lösung der inszenierten Konfliktsituation gegeben. [Facts und Fiction] ist ein Kartensatz mit dem die Nutzungsmöglichkeiten von Medien und deren Suchtpotenzial thematisiert werden können. Die Fotos sind zum Teil uneindeutig und regen bereits damit Austausch und Diskussion an. Auch hier werden Alternativen für den Einsatz vorgeschlagen.Das Online Quiz[Net Generation] geht das Thema kreativ und spielerisch an.

    Es basiert auf der Spielidee der Fernsehsendung Der große Preis und kann mit bis zu 40 Personen gespielt werden. Einerseits stecken in den Quizfragen Informationen über Risiken und Suchtgefahren des Internet, gleichzeitig sind die Spielerinnen und Spieler aufgefordert in Teams zu kommunizieren und zu kooperieren. Für richtig beantwortete Fragen zum Thema Online-Sucht gibt es Bonus-Punkte. Die Methodentasche bietet Fachkräften, die die Risiken exzessiven Internethandelns präventiv angehen wollen, eine gute Auswahl an unterschiedlichen Materialien, die sich an den Bedürfnissen der Zielgruppen orientieren und auch mit wenig Vorbereitungsarbeit schnell einsatzfähig sind. Über die Herausgeber, die Drogenhilfe Köln gGmbH, kann die [netbag] erworben (422,65 €) oder geliehen werden.

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    merz | medien + erziehung ist die unabhängige medienpädagogische Fachzeitschrift in Deutschland, in der Themen der Medienpädagogik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Beschäftigen auch Sie sich mit diesem Themenbereich und möchten gerne selbst in merz veröffentlichen? Wir freuen uns immer über Einsendungen über Projekte aus Forschung und Praxis, über Rezensionen, Veranstaltungshinweise und natürlich Anregungen. 

     

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    Kathrin Demmler | Prof. Dr. Bernd Schorb
    JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

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