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Saskia Eilers: Ran an Maus und Tablet

    Zur Person

    Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien/Blickwechsel e. V. (Hrsg.) (2017).

    Ran an Maus und Tablet.

    www.rananmausundtablet.de, kostenfrei.In der Elementarbildung gewinnt die aktive Medienarbeit zunehmend an Bedeutung. Ein Bewusstsein für die entwicklungsfördernden medialen Bildungsprozesse ist vorhanden. Oftmals besteht auch ein großes Interesse von Seiten der pädagogischen Fachkräfte, jedoch mangelt es an konkreten Projektideen oder dem technischem Know-how, um Medienprojekte in den Einrichtungen umzusetzen. Die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien hat – in Zusammenarbeit mit Blickwechsel e. V. – das Webangebot Ran an Maus und Tablet initiiert, welches dieser Problematik Abhilfe schaffen soll.

    Als Materialpaket für die aktive Medienarbeit mit Kindergarten- und Grundschulkindern richtet sich die Website gezielt an pädagogische Fachkräfte ohne Vorkenntnisse.In unterschiedlichen Hauptrubriken werden Informationstexte, Praxisvorschläge und weiterführende Verlinkungen präsentiert. Die Rubrik ‚Medien im Bildungseinsatz‘ dient als informativer Einstieg in das wissenschaftliche und praktische Gebiet der Medienpädagogik. Hier erfolgen zentrale Begriffserklärungen der Medienkompetenz sowie der Medienbildung. Die Präsentation einer groben Checkliste bietet zudem eine Orientierung bei der Planung und Durchführung medienpädagogischer Praxisprojekte. Es werden dabei unter anderem wichtige Aspekte der Materialbeschaffung, der Teamkoordination und der Projektdokumentation aufgegriffen sowie diesbezügliche Leitfäden von anderen Institutionen verlinkt.

    In den gesonderten Tipps zur Technikanschaffung wird der Frage nachgegangen, welches Gerät für die jeweilige Einrichtung und das geplante Projekt sinnvoll ist und was beim Kauf berücksichtigt werden sollte. In der Rubrik ‚Ideen für die Praxis‘ ist eine Vielzahl einzelner Projektideen enthalten, welche thematisch gruppiert sind. Sie reichen von Sprache und Kommunikation über Natur und Umwelt bis hin zur ästhetisch-kulturellen Bildung sowie dem sozialen Lernen. Die Projektideen werden übersichtlich dargestellt, indem zunächst die wichtigsten Aspekte wie Zielgruppe, Dauer, benötigte Materialien und Lernziele präsentiert werden. Anschließend wird die Projektdurchführung in einem ausführlicheren Text beschrieben.

    In der ‚Materialkiste‘ lassen sich Anleitungen zu einzelnen Softwareprogrammen und technischen Geräten finden, die in den Projektideen verwendet werden. Dabei vermitteln die dazugehörigen Texte einen detaillierten Einblick in die einzelnen Handlungsschritte und werden mit Bildern veranschaulicht. Diese Anleitungen umfassen die Erläuterung technischer Grundkompetenzen, das Hochladen von Fotos auf den PC oder spezifische Erklärungen wie die Bearbeitung von Audiodateien mit Audacity. Die Rubrik ‚Medien & Recht‘ bietet einen Einblick in relevante Aspekte der Gesetzeslage, die bei der Produktion oder Vorführung von Medienprojekten von Bedeutung sein können. Hier werden unter anderem die Persönlichkeitsrechte, das Urheberrecht und der Datenschutz in Grundzügen erläutert. Außerdem lässt sich eine Rechte-Checkliste für das eigene Medienprojekt finden.

    ‚Medien in der Familie‘ summiert zudem medienpädagogische Informations- und Beratungsangebote in Hinblick auf die Elternarbeit. Hier sind unter anderem Vorschläge für Elternabende zur Medienerziehung enthalten.Ran an Maus und Tablet bietet pädagogischen Fachkräften ein vielfältiges Materialpaket für die eigene aktive Medienarbeit mit Kindern. In verständlichen Informationstexten wird in das wissenschaftliche Fachgebiet eingeführt und für die Chancen aktiver Medienarbeit im kindlichen Bildungskontext sensibilisiert. Die Vielzahl an Projektideen stellt eine Inspirations- und Orientierungsquelle für die mediale Kreativarbeit in der eigenen Einrichtung oder dem eigenen Schulunterricht dar. Die Projektvorschläge und deren thematische Sortierung orientierten sich dabei an den Kernbereichen der Elementarbildung, die in den Bildungsplänen jedes Bundeslands vorhanden sind, sodass eine Integration der Ideen in den eigenen themenspezifischen Unterricht sehr leicht bewerkstelligt werden kann. Es wird auf die Verwendung aufwendiger Technik verzichtet und auch ein möglicher Platzmangel in Einrichtungen sowie Alternativbeschäftigungen für die restlichen Betreuungskinder werden berücksichtigt.

    Das Angebot basiert somit auf den tatsächlichen Gegebenheiten in den Institutionen, sodass sich die vorgeschlagenen Medienprojekte fließend in den Grundschulunterricht oder in den Kitaalltag einbauen lassen. Neben der Fülle an Projektideen bietet die Website auch medienbezogene Anleitungen und Beratungen zum Kauf sowie zur Verwendung diverser Hardware und Software. Diese Anleitungen besitzen das Potenzial, dem Technikpessimismus entgegenzutreten und interessierte pädagogische Fachkräfte ohne technische Vorkenntnisse bei der Umsetzung von ersten Medienprojekten zu unterstützen. Somit berücksichtigt das Angebot neben den Strukturen der Bildungseinrichtungen auch den jeweiligen Kenntnisstand der Fachkraft und bedient somit verschiedene Bedürfnisse zugleich. Die durchgehende Verlinkung auf weiterführende Fortbildung- und Informationsprogramme der medienpädagogischen Landschaft in Deutschland reichert das Informations- und Orientierungsangebot der Website zusätzlich an.

    Trotz der Fülle an relevantem Inhalt wirkt die Website eher rudimentär. Manche Verlinkungen führen ins Leere. Zudem ist der Aufbau der Website sehr verschachtelt, sodass ein Überblick über das Gesamtangebot erschwert wird. Dem Startmenü fehlt es an Vollständigkeit. Folglich sind manche Unterseiten lediglich über webseiteninterne Verlinkungen auffindbar, nicht aber über das Menü der Startseite. Wichtige Informationen können so leicht übersehen werden. Trotz der übersichtlichen Darstellung der Projektideen auf der Website mangelt es in dieser Rubrik noch an Usability, beispielsweise in Form einer integrierten Such- oder Filterfunktion nach Projekten für spezifische Zielgruppen oder Medien. Ran an Maus und Tablet stellt dennoch eine wissenschaftlich und bildungspolitisch fundierte Handreichung dar, die sowohl Einsteigerinnen und Einsteigern als auch Medienerprobten neue Inspirationen bietet. Das umfassende Angebot liefert gebündeltes Wissen aus Forschung und Praxis, vereint verschiedene Perspektiven und Bedürfnisse und stellt somit eine begrüßenswerte Erweiterung zu inhaltsähnlichen Angeboten dar.

    Kontakt

    merz | medien + erziehung ist die unabhängige medienpädagogische Fachzeitschrift in Deutschland, in der Themen der Medienpädagogik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Beschäftigen auch Sie sich mit diesem Themenbereich und möchten gerne selbst in merz veröffentlichen? Wir freuen uns immer über Einsendungen über Projekte aus Forschung und Praxis, über Rezensionen, Veranstaltungshinweise und natürlich Anregungen. 

     

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    Kathrin Demmler | Prof. Dr. Bernd Schorb
    JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis

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