Das Bundesfamilienministerium und die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) haben auch in diesem Jahr herausragende medienpädagogische Projekte ausgezeichnet. Trotz der anderen Umstände hatten sich – zur großen Freude der Jury – mit 126 Einreichungen fast genauso viele Projekte auf den Preis beworben wie im Vorjahr. Gerade in diesem Jahr hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, Angebote für Jugendliche und Kinder auch zunehmend ins Digitale zu übertragen, auch wenn das für viele Projekte eine große Herausforderung war, die viel Energie und Flexibilität verlangte.
Acht Projekte durften sich in diesem Jahr über die insgesamt 12.000 € Preisgeld freuen, weitere 14 Projekte wurden im Live-Stream vorgestellt und als herausragende medienpädagogische Projekte gewürdigt. Der Preis wird jährlich in sechs Kategorien verliehen.
In der Kategorie A ‚Projekte von und mit Kindern‘ erhielt ComputerSpielSchule Online der Initiative Creative Gaming e.V. für ihr digitales Angebot zum kreativen Gestalten von Games den Preis: ‚Kreativ medial gestalten und spielen – dieses anspruchsvolle Angebot, das intensive medienpädagogische Präsenz-Begleitung erfordert, hat die Initiative Creative Gaming in Lockdown-Zeiten elegant und erfolgreich in ein digitales Angebot transferiert.‘ (aus der Jurybegründung).
Das Preisgeld in der Kategorie B ‚Projekte von und mit Jugendlichen‘ teilen sich zwei Projekte: Die Umsetzung des Kurzfilms ‚schreibt‘ mit Jugendlichen zum Thema moderne Kommunikation und digitale Lebensräume des Kinder- und Jugendpfarramts der Evangelischen Landeskirche Anhalts in Kooperation mit der Hochschule Merseburg und demOffenen Kanal Dessau überzeugte hier ebenso wie #vieleLeben, ein multimediales Theaterprojekt der ‚Debütanten‘ – junges Theater in Berlin, in dem sich Jugendliche mit der Frage beschäftigten, welchen Raum digitale Medien und Plattformen in ihrem Leben einnehmen.
In der dritten Kategorie ‚Interkulturelle und internationale Projekte‘ gewann die Plakatkampagne mit Ausstellung zu den Menschenrechten Recht und Würde derLAG Kunst und Medien NRW, Selfiegrafen und UZWEI_Kulturelle Bildung im Dortmunder U. ‚Das gemeinsame Arbeiten an den Plakaten setzt vielfältige, auch transkulturelle Prozesse in der künstlerischen und inhaltlichen Auseinandersetzung in Gang.‘, lobt die Jury.
Den Preis für ‚Intergenerative und integrative Projekte‘ erhielt das Projekt Eine lange Reise der Trialog Jugendhilfe GgmbH Berlin in Kooperation mit der Ernst-Adolf-Eschke-Schule - Sonderpädagogisches Förderzentrum Hören. Gehörlose geflüchtete Kinder und Jugendliche hatten in diesem Projekt in Interviews und Animationsfilmen ihre Fluchtgeschichten erzählt. ‚Die selbstgestalteten Videos und Animationsfilme tragen dazu herausragend bei, den Geschichten derer, die sonst nicht gehört werden, zu folgen.‘ (aus der Jurybegründung).
#MVedu – Vernetzung und Weiterbildung aus der Community für Bildungsenthusiast*innen in Mecklenburg-Vorpommern der LAG Medien Mecklenburg-Vorpommern e.V., Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern und Bildungsenthusiast*innen aus MV freute sich über den Preis in der Kategorie E ‚Projekte mit besonderem Netzwerkcharakter‘.
Gleich zwei Projekte konnten die Jury in der Kategorie F für den diesjährigen Sonderpreis ‚Speak out & Connect‘ überzeugen. Der Preis für das Gendermagazin meinTestgelände der BAG Jungen*arbeit e.V. in Kooperation mit der BAG Mädchen*politik e.V. zeigt, wie wichtig Diversity und Gendervielfalt sind. Aus der Lockdown-bedingten familiären Isolation entstanden mit Songs in real life des Freigesprochen Mediencoaching Videomusikclips, in denen Kinder und Jugendliche ihre Themen, Interessen und Erfahrungen frei heraus und künstlerisch versiert umsetzen und medial gestalten konnten.
Weitere Informationen zu den Preisträger*innen finden Sie hier. Und der Live-Stream zur Preisverleihung lässt sich hier ansehen.
Der Dieter Baacke Preis ist eine bundesweite Auszeichnung für herausragende medienpädagogische Projekte und wird seit 2001 von der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verliehen.
Dieter Baacke (1934-1999) war Professor für Pädagogik an der Universität Bielefeld. Von 1984 bis 1999 war er Vorsitzender der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK). Sein pädagogisch begründeter Begriff der Medienkompetenz inspiriert dauerhaft Wissenschaft, Praxis und Politik.
Teaserbild: GMK
Headerbild: GMK