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Kompetenzen, Empowerment und Wissen für Kinder

Rezension des neuen Kinderstark Magazins 

 

„Deutschlands erstes diskriminierungskritisches Kindermagazin“, so bezeichnet sich das Kinderstark Magazin, das demnächst mit seiner dritten Ausgabe zum Thema ‚Fantasie‘ erscheint. Die bisherigen Ausgaben hatten die Themen ‚Stark sein‘ und ‚Familie‘. Wir haben uns in der merz Redaktion die Ausgabe zu ‚Familie‘ genauer angeschaut. 

Ohne Editorial oder Grußwort steigt das Magazin direkt ins Thema ‚Familie‘ ein, und schnell wird klar, dass es dabei vor allem um Diversität geht. Familien können ganz unterschiedlich sein, was sowohl durch viele Fotos, als auch mehrere Familienportraits deutlich wird. Dabei wird ein kunterbuntes Spektrum von nicht-binären Menschen, über Menschen mit Migrationshintergrund, bis hin zu Regenbogen- und Alleinerziehendenfamilien aufgemacht. Die Texte sind einfach verständlich und in großer Schrift abgedruckt. Nachdem sich Kinder mit unterschiedlichen Formen von Familie beschäftigt haben, werden sie auf einer Mitmachseite auch dazu angeregt, Notizen über ihre eigenen Gedanken zu Familie zu machen. Durchgehend kommen im Thema-Teil Kinder zu Wort, was (leider) in der Kindermedienbranche nicht selbstverständlich ist. So erzählen viele unterschiedliche Kinder sowohl aus ihrem Familienleben, als auch zum Beispiel darüber, wie sie mit Streit in der Familie umgehen. Teilweise ergänzen Erwachsene die Texte der Kinder mit Hintergrundinformationen, zum Beispiel bei Detektivin Zelal, die Sexismus und Rassismus auf der Spur ist. In diesem Fall werden die Hintergrundinformationen auch gleich noch um Übungen ergänzt. Erwachsene kommen schließlich auch noch zu Wort, als Role Models, wie die Sozialpädagogin Dalal, die über Stärke spricht, und die Gamedesigner und -entwickler Adam und Julius, die aus ihrem Berufsleben berichten (hier wäre natürlich eine weiblich gelesene Person wünschenswert gewesen, um das Klischee, dass die Gamesbranche nur für Männer ist, aufzubrechen). Abschließend findet sich noch ein Beitrag über Intergeschlechtlichkeit – auch hier werden die komplexen Fakten gut strukturiert und verständlich dargestellt. 

In jedem Heft des Kinderstark Magazins gibt es Sammelkarten, in der zweiten Ausgabe zu Gefühlen, die in einfachen Grafiken ausdrücken, wie Kinder sich manchmal fühlen. Auch klassische Magazin-Elemente wie Rätsel und Gewinnspiele werden Kindern Spaß machen und sie herausfordern.  

Besonders gefallen hat uns in der Redaktion die große Vielfalt, die im Kinderstark Magazin sichtbar wird. Kritisch sehen wir verschiedene Hinweise auf Social Media wie Twitter und Instagram, die einfach noch nicht für die Zielgruppe des Magazins (ab sieben Jahre) geeignet sind. Sicher ist, dass das Magazin nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern und Lehrer*innen geeignet ist, die solche Themen mit Kindern besprechen wollen. Diskriminierung und gesellschaftliche Vielfalt werden in allen Formen thematisiert und dargestellt, was vor allem Pädagog*innen für die Aufbereitung dieser Themen sehr gut nutzen können. Auch für medienpädagogische Projekte, in denen es um Vielfalt und Diskriminierung geht, kann das Magazin eine wertvolle Hilfestellung sein.  

 

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Header-/Teaserbild: Cover & Logo ‚Kinderstark Magazin‘


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