Susanne von Holten
Beiträge in merz
Sandra Fleischer und Susanne von Holten: Look into the future
Die Fernsehserie „The Tribe“ (KI.KA) bietet neue, vielschichtige und daher realitätsnahe Frauenfiguren, die von jungen Zuschauerinnen als wirkliche Identifikationsangebote wahrgenommen und dankbar angenommen werden.
Die Frauen in „The Tribe“ sind eine Alternative zu klischeehaften, einseitigen Darstellungen von Frauen in der deutschen Fernsehlandschaft. Mädchen und sogar junge Frauen finden leicht einen Zugang zu den Frauen der Serie.
Sie erkennen sich in den Charaktereigenschaften und in dem Verhaltensspektrum der Frauenfiguren wieder und nutzen diese als Orientierungshilfe bei der Ausbildung des eigenen Selbstkonzeptes.
(merz 2004-02,S.46-50)
Susanne von Holten: Aktive Medienarbeit in der Jugendredaktion des VUZ
Woche für Woche recherchieren, schreiben und publizieren sechs 13- und 14-jährige SchülerInnen mit viel Spaß für das Virtuelle Umweltbildungszentrum (vgl. den vorigen Steckbrief). Innerhalb eines Jahres haben die JugendredakteurInnen in ihrer Freizeit ca. 30 umweltbezogene Beiträge (Berichte, Radioumfragen, Kommentare, Spiele und eine Fotostory) im VUZ veröffentlicht. „Mitmischen“ können in der Jugendredaktion des VUZ alle, die zwischen 12 und 16 Jahre alt sind. Einzige Voraussetzung: Sie sollten Freude am Medienumgang haben und für umweltrelevante Themen offen sein.
An diesen Punkten setzen die Kernziele der Jugendredaktion an: Umweltinteressierten Jugendlichen Medien als Möglichkeit zur Artikulation ihrer individuellen Vorstellungen, Erfahrungen und Forderungen an die Gesellschaft begreiflich machen. Heranwachsende im Bereich Umwelt – von den Vorgängen und Abläufen in der Natur über Umweltprobleme bis hin zu umweltpolitischen Fragestellungen – weiterbilden, sensibilisieren und zur kritischen Reflexion anregen.
Die praktische Umsetzung basiert auf der Methode der aktiven Medienarbeit. Diese stellt das kreative, eigenverantwortliche Handeln der Jugendlichen in den Mittelpunkt. Diese sollen Medien als Mittler der und Mittel zur Kommunikation nutzen. Das VUZ ermöglicht den Heranwachsenden, Umweltbelange selbstbestimmt aufzugreifen, zu reflektieren und multimedial aufzubereiten. Dabei werden sie von einer Medienpädagogin betreut, die jedoch darauf achtet, dass die Jugendlichen eigenverantwortlich und zunehmend selbstständig arbeiten. Die Heranwachsenden erwerben durch die Jugendredaktion nicht nur umweltbezogenes Wissen, sondern auch journalistische, medienpraktische, medienkritische sowie interpersonale Kompetenzen.
Journalistische Kompetenzen: Den Heranwachsenden werden grundlegende journalistische Arbeitstechniken vermittelt: Was ist ein Beitrag? Eine Rezension? Wie macht man eine Umfrage? Vor Beginn der praktischen Arbeit bestimmen die JugendredakteurInnen ein Thema und eine Darstellungsform. So haben sie sich in der letzten Zeit u.a. mit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland beschäftigt. Sie haben zwei Radioumfragen produziert, eine Wolfsexpertin interviewt, einen Kommentar zum längst ausgestorbenen „Rotkäppchenwolf“ geschrieben und einen Wolfsteckbrief formuliert.
Medienpraktische Kompetenzen: Die Jugendlichen erwerben medienpraktisches Wissen, denn sie lernen sowohl mit Computer, Internet als auch mit weiteren journalistischen Hilfsmitteln (Fotoapparat, Aufnahmegerät und Videokamera) umzugehen. Die technischen Fähigkeiten helfen den RedakteurInnen, ihre Themen kreativ aufzubereiten und für eine breite Öffentlichkeit attraktiv zu machen. So haben sie z.B. eine Müll-Fotostory entwickelt. Medienkritische Kompetenzen: Die Heranwachsenden werden auch zur Medienkritik aufgefordert. Da das Internet für die Recherchen wichtig ist, erlangen sie Fähigkeiten, dieses Medium und die „Wahrhaftigkeit“ seiner Informationen kritisch zu hinterfragen und einzuschätzen. Informationen aus dem Netz werden anhand anderer Quellen geprüft und ergänzt. Diese Fähigkeiten helfen den RedakteurInnen auch im privaten und schulischen Alltag. Interpersonale Kompetenzen: Durch die Teamarbeit für die Beiträge lernen die Jugendlichen, aufeinander einzugehen und ihre eigenen Standpunkte zu vertreten. Dies ist v.a. dann nötig, wenn fertige Texte gemeinsam diskutiert werden.
Hierbei müssen die Jugendlichen ihre eigene Ansicht differenzieren und Kritik annehmen. Das fällt nicht immer leicht. Kleinere Streitereien gehören somit zum Alltag der Redaktion. Das Konzept der Beteiligung von Jugendlichen am VUZ ist durch die Jugendredaktion aufgegangen: Alle Kinder sind nach 12-monatiger Laufzeit noch dabei, neue sind hinzugekommen und alle wollen im zweiten Jahr der Jugendredaktion weiter arbeiten.
(merz 2004-5, S. 37-38)